In Höingen, im kleinsten Stadtteil Hombergs, setzten die Seniorenbeauftragten ihre Ortsbegehungen fort um sich ein Bild von der Situation für Senioren vor Ort zu machen. Ortsvorsteherin Petra Gemmer und Ortsbeiratsmitglied Renate Stegerhoff-Raab informierten ausführlich über den Ort, in dem über die Hälfte der Bewohner Ü60 sind, aber auch 9 Kinder fühlen sich hier pudelwohl. In den letzten Jahren sind viele Neubürger hierhergezogen und der letzte Bauplatz ist auch schon verkauft.
Schon der erste Eindruck war für die Seniorenbeauftragten der Stadt Homberg (Ohm) beeindruckend, da das Ensemble Dorfgemeinschaftshaus, Grillhütte mit Backofen und Spielplatz eine optimale Begegnungsstätte für Jung und Alt ist. Möglich sei das alles nur gewesen durch einerseits eine Grundfinanzierung der Stadt Homberg und andererseits die starke Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger mit entsprechender Eigenleistung in Form von Arbeitsstunden und vielen Spenden, so die Ortsvorsteherin. Ideen und Aktivitäten gibt es ausreichend. So hat die Dorfgemeinschaft hinter einer unscheinbaren Tür kürzlich eine geniale öffentliche Buchausleihe geschaffen, die rege genutzt wird und auf die man mächtig stolz ist. Ortseingangs, von Deckenbach hatten die Bürger die Idee Wildobstbäume zu pflanzen. Auf städtischem Gebiet wurde dies vom Straßenbauamt realisiert und fünf stattliche Speierlinge, die vom Aussterben bedroht sind, gepflanzt. Die Früchte dienen als Vogelfutter und vor allem verschönern die Bäume die Ortseinfahrt. Für den zweiten Ortseingang wurden fünf Ebereschen ausgewählt.
Ein großes Problem ist seit Jahren die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. In dem veralteten und mittlerweile zu großem Hochbehälter und Rohrsystem treten immer wieder Verunreinigungen auf, so dass regelmäßig gechlort werden muss. Man holt sich zeitweise Trinkwasser zum Kochen und Zähneputzen in Kanistern bei Verwandten aus den Nachbarorten oder kauft es. Das ist natürlich keine befriedigende Lösung. Die Stadt arbeitet intensiv an einer nachhaltigen Lösung.
Wie in anderen Stadteilen Hombergs ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nur auf den Schulbus nach Homberg beschränkt. Ein Linienbus nach Marburg fährt ab dem 2 km entfernten Deckenbach. Eine Handynutzung ist derzeit im Ort noch schwierig. Der Funkmast in Deckenbach befindet sich in Planung und bis zu dessen Nutzung behelfen sich die Höinger mit häuslichem WLAN. Im DGH ist das freie Netz Homberg geschaltet.
In 2024 wurden hinter Höingen vom „klimafairein“ Oberhessen in Verbindung mit der VR Bank HessenLand, der Fa. Bender, sowie Schülern und Abiturienten aus der Region, die sich am Wettbebewerb der VR Bank beteiligten, 500 Schwarzerlen-Setzlinge am Bachlauf gepflanzt. Die jetzt noch kleinen Bäumchen werden in 5-8 Jahren sichtbar sein. Es ist die erste Bachbepflanzung des „klimafaireins“, der sich als Klimaziel bis 2030 gesetzt hat, 1 Million Bäume für die Region zu pflanzen. Auch bei dieser Aktion war die Höinger Dorfgemeinschaft wieder aktiv bei der Verpflegung der Pflanzer beteiligt.
Die Seniorenbeauftragen bedanken sich herzlich bei Frau Gemmer und Frau Stegerhoff-Raab für die Zeit und die ausführlichen Erläuterungen zu Höingen.
v.l.n.r.: Christel Kisser, Ursula Haböck, Elke Stein, Mechthild Eckstein, Ingrid Swoboda, Renate Stegerhoff-Raab, Petra Gemmer und Barbara Österreich Foto Privat)