Holzabsatz stockt, Waldbesitzer reduzieren normalen Holzeinschlag.
Die FBG Fulda appellierte an seine Mitglieder, sich der aktuell verschlechterten Baukonjunktur anzupassen und nur noch Käferholz (siehe Bild) zur Waldhygiene einzuschlagen.
Die 3082 ha große FBG Fulda liegt im Bereich des Forstamtes (FA) Fulda, umfasst den Privat- und Kommunalwald in der Stadt Fulda und den Gemeinden Bad Salzschlirf, Großenlüder, Hosenfeld und Petersberg und gehört 860 Waldbesitzern.
Der Waldboden ist weiterhin ohne pflanzenverfügbare Wasserreserve für den Sommer. Allein in diesem Jahr fehlen 200 mm Niederschlag. Als Folge vertrocken die Kronen der Laubbaume und führt zum anschließendem Borkenkäferbefall bei Fichte, Kiefer und Lärche.
Der Vorsitzende Markus Leibold, Kämmerzell zeichnete ein düsteres Bild für die Zukunft der Fichte in den Forstbetriebsgemeinschaftswälder. Dank dem nassen März ist eine Generation der Fichtenborkenkäfer weniger groß geworden, der Schadholzeinschlag hat sich verringert, bleibt aber immer ein Augenmerk der Waldbesitzer. Dank der im Forstamt Fulda seit 40 Jahren praktizierten naturgemäßen Waldbewirtschaftung (Mischwald ohne Abtriebe) sind die Schadholzräumungen kleinflächig geblieben. Die Wiederbewaldung mit Pflanzung und Hilfe der Naturverjüngung wird alle Kräfte der Waldbesitzer erfordern.
Baumarten, die sich südlich der Alpen bereits an trockene Sommer gewöhnt haben, werden bei der Wiederaufforstung der Schadflächen mit eingebunden. Wir wollen die Hände nicht in den Schoß legen, sondern den Wald als Ganzes retten und bewahren, lautete die Botschaft des Vorsitzenden der FBG Fulda aus Kämmerzell. Die gute Kassenlage der FBG ermöglicht es, eigenständig z. B. die Anpflanzung von Libanon-Zedern, türkischen Baumhaseln, Robinie oder Eßkastanie zu fördern.
Er hob die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern-innen von Hessen-Forst hervor und dankte insbesondere den Revierleitern-innen für deren Betreuungsarbeit.
Es ist unsere Verpflichtung den Privat- und Kommunalwald fachgerecht und preisgünstig zu unterstützen, führte Friederike Prömse-Schneider als Produktionsleiterin des Forstamtes Fulda aus. Leider kommt es auch zunehmend bei der Eiche durch den Prachtkäfer zum Absterben.
Wigbert Gutmann, im Forstamt Fulda als Bereichsleiter für Dienstleistung und Hohheit für den Privatwald zuständig, gab die Möglichkeiten der staatlichen Förderung im Rahmen der Räumung der Kalamitätsflächen und der Wiederbewaldung bekannt.
Die Baumartenempfehlungen für die klimaangepassten künftigen Waldentwicklungsziele – können im Internet unter (NW-FVA- BaEm – Hessen) abgefragt werden und sind verbindlich.
Finanzielle Hilfen des Landes und Bundes sind nur persönlich über das Agrar-Portal bei der WI-Bank zu beantragen. Die Förster helfen.
Die Motivation der Waldbesitzer zur Bewirtschaftung ihrer Wälder ist neben den Schadereignissen deutlich vom Holzpreis abhängig, erläuterte Geschäftsführer Jochen Rümann.
Beim Holzmarkt geht es bergab. Bauholz gibt es wieder zu Preisen wie 2020, die Läger bei den Sägewerken, der Holzindustrie und den Baumärkten sind voll, aber bauen wollen wegen der unsicheren Zinsbelastung nur wenige. Beim Holzverkauf wird die Rindemenge abgezogen aber im Sägewerk verwertet. Dies müsse korrigiert werden.
Die Zurückstellung bereits vorbereitetet Kiefern- und Fichtendurchforstungen ist notwendig, um das Holzangebot zu senken. Die in den 70’Jahren gebauten Forstwege müssen gepflegt und auf mehrere Kilometern wieder funktionstüchtig im Lichtraum und der Festigkeit gemacht werden, damit die Holzabfuhr erfolgen kann.
Ach ja, das Brennholz. Die weiterhin hohen Preise für Gas und Heizöl führen zu festen Heizholznachfrage. Hessen-Forst versorgt über das Holzportal im Internet den örtlichen Bedarf. Die Preise schwanken zwischen 50 € (Fichte) und 90 € (Buche) je Festmeter, gelagert am festen Weg.
Unerschütterliche Anstrengungen bei der Schadholzaufarbeitung und Wiederanpflanzung mit klimaangepassten Baumarten zeichnen den diesjährigen „Waldbauern des Jahres 23“ aus. Gewürdigt wurde Gerhard Rippert aus Marbach.
Er ist ein Vorbild für unsere jungen Waldbesitzer, führte Markus Leibold bei der Urkundenübergabe aus.
Pflanzen werden am 16. November um 9:00 Uhr beim Forstamt Fulda ausgeliefert.
Die Mitgliederversammlung beschloss, die nächste Waldlehrfahrt in den Kellerwald am 7. Mai 2024 durchzuführen.