Wüstenstimmung mit Serdar Sadak an der Tenbûr
Lichtschau mit Projektionen und sphärischen Klängen
Volpertshausen war ein Licht und Klangspektakel unterschiedlichster Kulturen und Stile. Sieben Künstler, die sich größtenteils bereits im Jahresverlauf mit Workshops und Konzerten in der Atelierkirche engagiert hatten, präsentierten gemeinsam ein genreübergreifendes Fest. Die Show, von Globotom alias Thomas Albertsen aus Wetzlar aus Anlass seines zehnjährigen Jubiläums als erfolgreicher Elektronikmusiker kuratiert, war ein Erlebnis für Augen und Ohren. Sphärische Synthesizerklänge und pulsierende Sequencer sorgten für Ambient und New Age Atmosphäre, aber auch Geräusche im Stil der musique concrète fügten sich harmonisch in das Gesamtkunstwerk ein.
Globotom spielte eigene Werke, überraschte aber auch mit einer Neuinterpretation von Edward Griegs Peer Gynt Suite. Ihm zur Seite stand für eine faszinierende Improvisation des Cellisten Wiesenberg (Jens-Hinrich Kruhl) aus Idar Oberstein. Er setzte die Stilmittel der Elektronik gekonnt mit Bogen und Saiten um. Im Dialog zwischen minimalistischer Elektronik und der kurdischen Tenbûr brachte Serdar Sadak aus Hüttenberg orientalisches Flair in die ausverkaufte Kirche. Der Wetzlarer Autor Michael Kraus-Blassl las Lyrik und Prosa zu den Themen Wald und Wasser.
Einmal mehr illuminierte Lichtkünstler Dietmar Wittenstein aus Lahnau die Kapelle mit seinen LED Effekten, die die Architektur des Gotteshauses effektvoll in Szene setzten, aber auch die Stimmungen der Texte und Musik unterstützte. Heinz Gerhard Fischer und Sonja Hönicke Fischer von den Fotofreunde Reiskirchen hatten eine Vielzahl eindrucksvoller Fotos zum Thema „rot trifft blau“ und spektakulärer Sakralbauten zu Videoloops zusammengestellt. Sie erweiterten zudem optisch den Raum der kleinen ehemaligen Kirche zu einem Wald, einer Wüste und dem offenen Meer.