Kalbacher Nachrichten

Ausgabe 16/2025

Kirchliche Nachrichten

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Pfarrbrief Katholische Kirche St. Kilian Kalbach vom 17. bis 28. April 2025

Liebe Schwestern und Brüder in St. Kilian!

Die ersten Christen in den frühen Jahrhunderten der Kirche hatten die Schwierigkeit ihren Glauben an Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn, in Bildern oder Statuen darzustellen. Zu stark wirkte die Mahnung des 2. Gebotes auf sie, sich kein Bild von Gott zu machen. Heute ist für viele Christen das Kreuz ein selbstverständliches Zeichen für den Glauben an Jesus Christus. Doch dieses Symbol konnte in früheren Zeiten unter keinen Umständen verwendet werden, da es im römischen Reich und auch im jüdischen Glauben für einen verachtungswürdigen und verbrecherischen Tod stand.

Diese Entwicklung führte zur Verwendung anderer christlicher Symbole, wie die Darstellung des Fisches, die wir heute noch auf vielen Autos als Symbol der Christen erkennen können. Das Lamm auf der Titelseite unseres Pfarrbriefes erinnert an eine andere uralte christliche Darstellung: das Osterlamm.

Ein Lamm gilt als ein einfaches und bescheidenes Tier, das auch in karger Landschaft überleben kann. Es gilt als duldsames Tier, das selbst auf der Schlachtbank ruhig bleibt und sich nicht wehrt. Bereits die ersten Christen haben dieses Verhalten des Lammes auf Jesus Christus übertragen: Er war unschuldig, ohne eigene Sünde und ging trotzdem freiwillig in den Tod am Kreuz. Er fügte sich dem Willen des Vaters und hatte die feste Überzeugung: Gott wird ihn im Tod nicht fallen lassen, sondern von den Toten auferwecken. Von daher kommt die Bezeichnung für Jesus als Lamm Gottes, der freiwillig in den Tod gegangen ist, um die Menschheit vom Tod zu erlösen.

Die Symbolik des Lammes haben die frühen Christen von den Juden übernommen. Das Lamm gilt als Paradebeispiel für ein Opfertier. Das Buch Exodus überliefert: In der Nacht vor dem Auszug aus Ägypten haben die Israeliten das Blut der Lämmer zum Schutz an Türpfosten gestrichen. In Häusern, deren Türpfosten mit Blut bestrichen waren, blieben die Bewohner am Leben. Die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten ist im Glauben der Juden das zentrale Ereignis in der Geschichte Gottes mit seinem Volk schlechthin. Seit Urzeiten feiern daher die Juden jedes Jahr das Pessach-Fest und gedenken der Befreiung ihres Volkes aus der ägyptischen Gefangenschaft. Das Essen von Lammfleisch im Kreis der Familie gehört bis heute zu den Ritualen des Pessach-Festes.

Dem christlichen Osterlamm wird eine Siegesfahne beigefügt, die auf den Sieg der Befreiung von der Sünde und des Todes hinweist, die Jesus durch seinen Tod am Kreuz und seine glorreiche Auferstehung erwirkt hat. Alle Tieropfer im Alten Testament sind mit der Lebenshingabe Jesu Christi und seinem einmaligen Opfer, das wir in jeder Eucharistiefeier gegenwärtig setzen, überwunden worden.

Daher ist das Osterlamm ein Zeichen des Sieges und des Triumphes. Es wird auch gerne in Form eines Osterkuchens gebacken oder als Schockoladenlamm zu Ostern verzehrt. Wenn wir in den Genuss einer solch besonderen Speise kommen, dürfen wir uns über die Auferstehung Jesu freuen und auch andere Menschen mit der österlichen Freude anstecken.

Zu diesem Osterfest im Heiligen Jahr 2025 wünsche ich Ihnen viele freudige und österliche Begegnungen mit Menschen, die erfüllt sind mit der siegreichen Gewissheit, für die das Osterlamm steht: Wir werden mit Jesus Christus auferstehen!

Mit österlichen Grüßen,

Ihr Kaplan Philipp Schöppner

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