Klezmers Techter begeisterten bei ihrem Kultursommer-Konzert in Heubachs einstiger Synagoge
Heubach. Großartige Musikerinnen, ein besonders Umfeld und ein begeistertes Publikum - das waren die Zutaten für ein außerordentliches Konzert.
Der Förderverein der Landsynagoge hatte kürzlich, unterstützt vom „Kultursommer Main-Kinzig-Fulda“, - zum inzwischen sechsten Mal - die Formation „Klezmers Techter“ eingeladen. Und Gabriele Kaufmann (Klarinetten), Nina Hacker (Kontrabass) sowie Almut Schwab (Akkordeon, Flöten und Zimbal) bewiesen, dass auch das sechste Konzert an einem Ort keine Spur langweilig sein muss.
Die drei Ausnahmekünstlerinnen brachten ihrem Publikum in der bis auf den letzten Platz besetzten Synagoge eine große Bandbreite von Stimmungen nahe. „Das macht Klezmer aus, dass auch die ausgelassensten Tänze eine Spur Melancholie in sich haben - und das selbst die tieftraurigen Stücke, sogar wenn sie von Shoa berichten, nicht ohne einen Anklang von Hoffnung sind“, erläuterte Gertrud Kaufmann. Und sie verlieh diesen Stimmungen, mal mit der „normalen, mal mit der Bassklarinette, vielfältigen Ausdruck. Mal jubilierte das Instrument, quietschte geradezu vor Vergnügen, mal sang es nachdenkliche und traurige Melodien.
Und immer wieder zeigten die drei Frauen, was für ein eingespieltes Team sie sind. Kaufmanns an den Klarinetten und Almut Schwab am meisterlich gespielte Akkordeon und ihren Flöten warfen sich musikalisch Bälle zu, waren in permanentem Dialog. Für Rhythmus und Zusammenhalt sorgte Nina Hacker am Bass, die mit steter Präsenz der Musik immer eine gute Grundlage bot.
Schon nach dem ersten Stück hatten die drei Frauen ihr Publikum in ihern Bann geschlagen. Mit ihren informativen, aber auch die Zuhörenden immer direkt einbeziehenden Ansagen und Moderationen schufen Kaufmann und Schwab eine besondere Vertrautheit zwischen dem Publikum und den "Techtern". Auch wenn niemand sich traute, der Einladung zu einem Tango tanzend Folge zu leisten - die Besucherinnen und Besucher reagierten mit von Stück zu Stück wachsender Begeisterung auf die Darbietungen.
Eine Zugabe ließ sich das Frauen-Trio erst entlocken, nachdem das Publikum sich als Background-Chor bewährt hatte. Nach stehenden Ovationen und begeistertem Applaus dankte Fördervereins-Vorsitzender Hartmut Zimmermann den Musikerinnen und dem "Kultursommer" und warb dafür, den Verein auch als Mitglied zu unterstützen.