Tim Frühling ließ es sich nicht nehmen und stattete auch der Bücherei einen Besuch ab. Diese hat 6 seiner Bücher im Bestand.
Tim Frühling mit Mitarbeiterinnen der Bücherei
Am 29.10.2022 herrschten in Mittelkalbach mit über 20 Grad frühlingshafte Temperaturen. Allerdings hielt an diesem Abend noch ein weiterer Frühling Einzug ins Bürgerhaus. Der Wahl-Frankfurter Tim Frühling war nach Kalbach gekommen.
Neben seiner Arbeit als Radio- und Fernsehmoderator ist dieser auch als Autor tätig. Vor vier Jahren war er mit seinem Reiseführer „111 Orte in Osthessen und der Rhön…“ bereits zu Gast beim Büchereiteam Mittelkalbach gewesen. Dieses Mal hatte er einen Kriminalroman im Gepäck: „Hessentagtod“ - den 4. Band seiner Reihe um den Hersfelder Kommissar Daniel Rhode.
Bereits gegen 18 Uhr fanden sich die ersten Interessierten vor dem Bürgerhaus ein um sich die begehrten Plätze in der ersten Reihe zu sichern. Als sich dann um 18:30 Uhr die Türen öffneten strömten viele Besucherinnen und Besucher in den Clubraum. Etwa 100 Personen wollten dem bekannten Moderator lauschen. Dieser zeigte sich sichtlich begeistert über das große Publikum.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Bianca Riediger ergriff Frühling bekannt locker das Mikrofon und erzählte kurz über die Reihe und die bisherigen Bände. Danach begann er aus „Hessentagtod“ zu lesen.
Im Buch geht es um die Wahl zur Hessenkönigin und die sechs Bewerberinnen auf diesen Titel. Eine der Konkurrentinnen wird dabei ermordet, welche ließ der Autor allerdings offen. Durch Frühlings gekonnte Änderung der Stimmlagen und Sprechweisen konnte man die sechs verschiedenen Damen gut erkennen. Auch durch Mimik und Gesten beim Vorlesen wurden die Charaktere sehr amüsant unterstrichen. Oftmals musste das Publikum herzhaft lachen, wie zum Beispiel bei dem Slogan: „I say it loud, I say it proud – vote for german Sauerkraut!“
Nach einer Pause, in der sich das Publikum mit Wein und anderen Getränken versorgen konnte, ging die Lesung weiter. Es wurde eine Textpassage gelesen, die ein „Hessenquiz“ beinhaltete. Dabei schweifte der Autor kreativ aus fragte die Zuhörerinnen und Zuhörern z.B. nach verschiedenen Gemeinden im Landkreis Fulda. So wurde die Lesung regelrecht interaktiv. An einer spannenden Stelle klappte Frühling dann das Buch zu und verwies auf das Selbstlesen des Titels.
Im Anschluss an die Lesung stellte sich der Autor noch einer Fragerunde. Und so erfuhr das Publikum einige Hintergrundinformationen. So zum Beispiel, dass Frühling, wie die meisten auch, den Titel mit einem sogenannten „Fugenlaut“ geschrieben hätte. Also Hessentagstod – der Verlag allerdings drauf bestand, dass das „S“ gestrichen wird. Er erzählte, dass er bei den Beschreibungen von Personen bewusst auf Stereotype zurückgreift. Die teilweise überspitzen Charakterzüge wären so beim Lesen besser zuzuordnen. Und tatsächlich hatte das Publikum ja genau das vorher erlebt.
Frühling erörterte, dass er bestimmte Charaktere aus dem Buch ganz gezielt aus speziellen Orten kommen lies. So erfuhr das Publikum zum Beispiel, warum Hanau das neue Offenbach ist.
Mit weiteren Anekdoten, z.B. über seinen 30 €-Tischgill und den Corona-bedingten Selbstversuch in der Maskenbildnerei, hatte Frühling die Lacher auf seiner Seite.
Er berichtete, dass die Lesung aus 2018 ihm noch lange in Erinnerung geblieben sei: „Ein übervolles Bürgerhaus und auf der Heimfahrt ein Wildunfall“. Damit dies nicht wieder passiert übernachtete der Autor an diesem Abend in Kalbach. Das große Publikum, das auch diesmal im Bürgerhaus war, bleibt ihm sicherlich wieder in guter Erinnerung.
Das ehrenamtliche Team der Bücherei Mittelkalbach hatte sehr viel Spaß daran, die Veranstaltung auszurichten und freute sich riesig über das Interesse daran. Auch Tim Frühling hat der Abend sehr gefallen. Er bot an, gerne wieder zu einer Lesung nach Kalbach zu kommen. Vielleicht mit Band 5 aus der Reihe…