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Kirchheimer Nachrichten
Ausgabe 15/2025
Vereine und Verbände
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Jetzt mit einem Bienenhotel

Ernst-Heinrich Meidt kümmert sich zwar um die Blumenwiese seit vielen Jahren, aber das neue Bienenhotel wurde nicht von ihm aufgestellt, sondern von der Gemeinde. Gestiftet wurde es lobenswerterweise von der EAM an die Gemeinde Kirchheim. Das Bienenhotel ist hergestellt worden in den Werkstätten der Schreinerei am Herzberg, einer sozialtherapeutischen Einrichtung zur sozialen und beruflichen Rehabilitation von alkohol- und/oder medikamentenabhängigen erwachsenen Menschen, die von der Hephata Diakonie in Breitenbach/Herzberg, OT Oberjossa, betrieben wird. Die Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Kirchheim haben das Bienenhotel vor Kurzem fachmännisch aufgestellt.

Das Bienenhotel ist zweifellos eine große Bereicherung für die Blumenwiese. Anders als ein eintöniger Rasen ist diese artenreiche Blumenwiese nämlich mittlerweile ein Lebensraum für zahlreiche Insekten geworden, z. B. Käfer, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Nun kommen die sogenannten Wildbienen dazu. Darunter versteht man alle Arten von Bienen, außer den Honigbienen, die von Imkern gehalten werden. Es gibt in Deutschland ca. 500 Arten von Wildbienen, die sich optisch durch Größe, Färbung oder Musterung unterscheiden und 1 bis 3 cm groß sind. Mehr als 50 % der deutschen Wildbienenarten sind im Bestand gefährdet und stehen folglich auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Wer Näheres darüber erfahren möchte, möge in Wikipedia unter dem Stichwort nachlesen.

Bienenhotels müssen bestimmten Anforderungen genügen, um ihren Zweck erfüllen zu können. Das Holz soll auf jeden Fall unbehandelt sein, auch wenn es mit einem Schutzanstrich gegen Wind und Wetter länger halten würde. Bohrungen von 2 - 6 mm sind ideal, 7 - 10 mm aber auch geeignet. Auf diese Weise bietet man unterschiedlichen Wildbienenarten gute Voraussetzungen. Wichtig ist, dass die Bohrungen glatt sind, damit sich die Wildbienen nicht verletzen. Dies wird am besten mit harten Holzarten erreicht. Die Löcher sollten idealerweise bis zu 15 cm tief sein, damit die Bienen genug Platz haben, ihre Brutkammern anzulegen. Diese Tiefe wird mit normalen Bohrern meistens nicht erreicht. Deshalb sollen die Löcher so tief wie möglich sein. Löcher mit Durchmessern zwischen 2 mm und 10 mm und einer Tiefe von ungefähr 15 cm bieten aber auch andere Materialien wie z. B. Bambusröhren, Schilf oder spezielle Lehm- oder Tonblöcke für erdbrütende Arten, die man im einschlägigen Fachhandel kaufen kann. Ein feinmaschiges Drahtgitter vor den Eingängen soll größere Tiere abhalten, während Bienen ungehindert passieren können.

Sehr wichtig ist die Ausrichtung des Bienenhotels. Die Bienenunterkünfte sollen genug Sonne abbekommen und vor Regen sicher sein. Die Eingänge sollen am besten nach Südosten bis Süden zeigen, um eine schnelle Erwärmung durch die Morgensonne zu gewährleisten. Am ungünstigsten ist die Ausrichtung nach Westen, weil aus dieser Richtung meistens Wind und Regen kommen. Dies wäre nicht nur für die Bienenunterkünfte unvorteilhaft, sondern würde auch bald dafür sorgen, dass die Naturmaterialien im Bienenhotel unbrauchbar bzw. zerstört würden.

Das Bienenhotel auf der Blumenwiese zeigt leider in die falsche Richtung, nämlich nach Westen. Die Mitarbeiter des Gemeindebauhofs werden in Absprache mit mir das Bienenhotel am Ende dieser Vegetationsperiode also noch einmal versetzen, damit es die richtige Ausrichtung bekommt.

Für weitere Information steht Ernst-Heinrich Meidt, Sonnenblick 34, 36275 Kirchheim, gern zur Verfügung. Tel. 06625/3339. E-Mail Ernst-Heinrich.Meidt@t-online.de