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Kirchheimer Nachrichten
Ausgabe 25/2023
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg informiert

Die Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Nicole Schlabach übergibt Kreisarchivleiter Dr. Sebastian Kraffzig den Hessischen Archivpreis. (Von rechts) Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Herbst (Vogelsbergkreis), Landrat Torsten Warnecke (Hersfeld-Rotenburg) und Landrat Winfried Becker (Schwalm-Eder-Kreis) freuen sich über die Auszeichnung, mit der die Zusammenarbeit der drei Landkreise geehrt wird. Foto: Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung: Gerhard Ernst, Sandra Emrushi, Christiane Polak, Heike Homeister, Diana Both (von links).

Hessischer Archivpreis

Besondere Auszeichnung für Interkommunales Kreisarchiv Nordhessen

Das Interkommunale Kreisarchiv Nordhessen (IKAN) bewahrt die Geschichte der drei Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Vogelsberg und ist damit vor sechs Jahren in der Archivlandschaft einen neuen Weg gegangen. Jetzt ist das Kreisarchiv Nordhessen mit dem Hessischen Archivpreis ausgezeichnet worden.

Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder/Vogelsberg, 14. Juni 2023 - Bei einer Feierstunde im Bad Hersfelder Landratsamt wurde das Interkommunale Kreisarchiv Nordhessen am Montag mit dem Hessischen Archivpreis gewürdigt. Über die Auszeichnung hinaus bekommt das Archiv ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. Der Archivpreis wird jährlich von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen verliehen. Die Entscheidung trifft eine Fachjury.

Der Vorsitzende des hessischen Landesverbands im Verbund deutscher Archivare und Leiter des Wiesbadener Stadtarchivs Dr. Peter Quadflieg würdigte in seiner Laudatio die Arbeit des Kreisarchivs Nordhessen: „Ihr Projekt ist beispiellos und erfüllt eine Vorbildfunktion für alle kommunalen Archive.“ Dass der Hessische Archivpreis durch die Interkommunale Zusammenarbeit an gleich drei Landkreise gehe, sei etwas ganz Besonderes. Schließlich sei es erst die vierte Auszeichnung für ein Kreisarchiv. „Daher freut es mich umso mehr, dass jetzt ein so junges, erst in 2017 gegründetes Archiv den Preis gewinnt“, so Quadflieg. Die Auszeichnung solle dazu beitragen, die Arbeit der Archive und deren Mitarbeitenden zu würdigen.

„Wir fühlen uns sehr geehrt“, sagte Kreisarchivleiter Dr. Sebastian Kraffzig und ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen den drei Landkreisen war und ist in der Archivlandschaft immer noch etwas ganz Besonderes und funktioniert hervorragend.“ In diesem Zusammenhang dankte er allen Kolleginnen und Kollegen in den Landkreisen für die gute Zusammenarbeit.

Dankende Worte an alle Beteiligten fand auch Hersfeld-Rotenburgs Landrat Torsten Warnecke. „Jeder Mensch besitzt im Durchschnitt 25.000 Gegenstände. Diese Gegenstände dokumentieren unser Leben, unsere Zeit - genau wie Archive es tun“, sagte er. Das Kreisarchiv bewahre das historische Erbe und stelle es der Öffentlichkeit zur Verfügung. Durch die Interkommunale Zusammenarbeit habe es dabei ein Alleinstellungsmerkmal, so Warnecke. Mit dem Hessischen Archivpreis werden Archive ausgezeichnet, die sich besonders um den Erhalt und die Zugänglichmachung von Archivgut ausgezeichnet haben.

Betreuung ist komplexe und wichtige Aufgabe

Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung organisiert Unterstützung von Menschen in wichtigen Angelegenheiten des Lebens

Hersfeld-Rotenburg, 15. Juni 2023 - Ob alt oder jung: Wer gesundheitlich, geistig oder seelisch so stark beeinträchtigt ist, dass er seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr regeln kann, dem stellen Gerichte übergangsweise oder auf längere Dauer einen rechtlichen Betreuer oder eine Betreuerin zur Seite. So ist es auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, wo die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung diese Betreuungen, die beruflich oder ehrenamtlich übernommen werden können, organisiert.

Arten der Betreuung

Im Kreis bestanden zum Jahresende 2022 rund 2000 Betreuungsverfahren. Die Zahl der zu betreuenden Personen ist gestiegen, die Zahl der beruflichen Betreuer allerdings gesunken.

Laut Gesetz sollen Betreuungen ehrenamtlich geführt werden. Zum großen Teil, bei rund 800 Fällen, übernehmen Familienangehörige die Aufgabe. Weitere Ehrenamtliche führen 50 Betreuungen. Aber nicht jeder kann oder möchte die rechtliche Betreuung für Verwandte übernehmen. Hier kommt wieder die Betreuungsbehörde ins Spiel, die eine Berufsbetreuung organisiert.

Berufliche Betreuerinnen und Betreuer arbeiten als Selbstständige. Sie begleiten mehrere Fälle parallel, je nach Schweregrad, Dauer und Komplexität. Insgesamt gibt es im Kreis 48 berufliche Betreuerinnen und Betreuer, die rund 1200 Fälle führen. Der Bedarf ist weit höher.

Anordnen der Betreuung

Wenn jemand aus der Familie der Ansicht ist, dass ein Verwandter beispielsweise wegen einer Demenzerkrankung eine rechtliche Vertretung in der Gesundheits- und Vermögensorge benötigt, kann ein Antrag beim Amtsgericht gestellt werden. Das Amtsgericht beauftragt die Betreuungsbehörde zu überprüfen, ob eine rechtliche Betreuung notwendig ist, ob die betreffende Person noch eine Vorsorgevollmacht erteilen könnte oder ob es andere Hilfen gibt, die eine Betreuung entbehrlich machen. Wird eine Betreuung für unerlässlich erachtet, überprüft das Amtsgericht die Einschätzung und stützt sich dabei auch auf ein medizinisches Sachverständigengutachten. Bestätigt dieses Gutachten eine Betreuungsbedürftigkeit, schlägt die Betreuungsbehörde dem Gericht je nach Schweregrad einen geeigneten ehrenamtlichen Betreuer oder einen Berufsbetreuer vor. Die Betreuung wird vom Gericht angeordnet.

Aufgaben der Betreuung

Betreuungen werden thematisch festgelegt. So kann ein Betreuer beispielsweise für Angelegenheiten rund um die Wohnung, das Vermögen oder die Gesundheit eingesetzt werden. Die Einsatzbereiche sind individuell und richten sich danach, wozu die betreute Person noch selbst in der Lage ist. Bei der Betreuung geht es nicht darum, beispielsweise im Haushalt oder bei der Freizeit zu helfen, sondern den Menschen beim Regeln ihres Lebens behilflich zu sein.

„Nicht jeder ist dafür gemacht, das Leben anderer Personen zu strukturieren. Und nicht immer sind die Menschen, denen man hilft, von Beginn an und komplett einverstanden“, sagt Heike Homeister, Mitarbeiterin der Betreuungsbehörde. Sandra Emrushi eine ihrer fünf Kolleginnen und Kollegen ergänzt: „Manche Fälle sind sehr unkompliziert, andere sind besonders herausfordernd. Die Altersspanne der Betreuten reicht von 18 bis 100 Jahren. Ja, die Aufgabe ist komplex, aber vor allem wichtig und erfüllend.“

Jede volljährige Person, die persönlich geeignet, beruflich erfahren im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und zuverlässig ist, kann beruflicher Betreuer werden. Ein sozialpädagogisches, sozial-wissenschaftliches oder juristisches Studium ist eine gute Grundlage, um für die vielfältigen Aufgaben gewappnet zu sein.

Wer sich für die Tätigkeit eines beruflichen Betreuers oder einer beruflichen Betreuerin interessiert, kann sich an die Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung wenden

E-Mail: betreuung@hef-rof.de

Telefon: 06621/87-2408

“Zusammen unschlagbar“

Kreis setzt Zeichen für Inklusion und Zusammenhalt

Hersfeld-Rotenburg, 16. Juni 2023 - Vier kirgisische Sportlerinnen und Sportler und ihr Trainer- und Betreuerstab laufen angeführt von ihrem Fackelläufer Seit Esenamanov unter den Klängen des Klassikers „We are the champions“ auf den Marktplatz der Fuldastadt Rotenburg ein. Ihnen folgen rund 200 Sportbegeisterte unter anderem von den Sozialen Förderstätten, der Modellschule Obersberg und aus dem Kreisausschuss rund um Landrat Torsten Warnecke und Ersten Kreisbeigeordneten Dirk Noll. Es war einer der Gänsehaut-Momente, die vom viertägigen „Host Town“-Programm in Erinnerung bleiben. Auf die Beine gestellt hat das Programm die Sport- und Vereinsförderung der Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Sportkreis Hersfeld-Rotenburg

Abwechslungsreiches Programm

Nachdem Marina Mohr und Dagmar Conrad von der Sport- und Vereinsförderung der Kreisverwaltung gemeinsam mit zwei Übersetzerinnen die Gäste aus Kirgisistan am Montag am Flughafen Frankfurt abgeholt haben, ging es mit einem Kleinbus nach Rotenburg in den kreiseigenen Jugendhof, wo die Delegation während ihres Aufenthalts untergebracht war.

Am Dienstag stand dann einiges auf dem Plan: Schaukelwald und Minigolf im Schlosspark, Waldkugelbahn, Fackellauf und ein bunter Abend zum Tagesabschluss. „Über den ganzen Tag hinweg gab es rührende, schöne und lustige Momente“, sagt Mohr. So hatten vor allem die drei 15-jährigen kirgisischen Athletinnen eine Menge Freude im Schaukelwald. Auch auf der Minigolfanlage stand der Spaß jederzeit im Vordergrund. Als es von der George-Hollender-Kampfbahn zum Marktplatz ging, wurde es emotional. Schon an der Strecke jubelten einige Zuschauerinnen und Zuschauer dem Fackellauf-Tross zu. Auf dem Marktplatz angekommen, ergriff Landrat Warnecke das Wort. Er begrüßte die Delegation und freute sich über die viele Sportbegeisterten vor Ort. „Gemeinsam setzen wir heute ein wichtiges Zeichen für Inklusion und Zusammenhalt. Das Motto der Weltspiele lautet „zusammen unschlagbar“. Dass wir das nicht nur wörtlich nehmen, kann man heute hier sehen“, sagte Warnecke.

Zum Abschluss des Tages fand ein gemeinsamer Abend mit Landrat, Erstem Kreisbeigeordneten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalpolitik statt. Amir Raimbekov, der Chef der kirgisischen Delegation, nutzte die Möglichkeit, um sich für die Gastfreundschaft, Freundlichkeit und Herzlichkeit der Gastgeber zu bedanken.

Auch Mittwoch war ein ereignisreicher Tag für die Host Town-Gruppe. Gleich am Morgen ging es in die Sozialen Förderstätten nach Bebra. Dort bekamen die Kirgisen eine Führung durch die Werkstätten und konnten sich selbst ausprobieren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es in der Turnhalle der August-Wilhelm-Mende-Schule sportlich zu. Gemeinsam mit einigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Sozialen Förderstätten spielten die Special Olympics-Teilnehmenden Tischtennis und Badminton. Neben dem Kraftdreikampf werden sie auch diese Sportarten in Berlin ausüben. Auch Vize-Landrat Dirk Noll und Sarah Huber von den Special Olympics Hessen waren am Nachmittag dabei. Den Abend ließ die Delegation dann bei einem Essen und lockerem Austausch mit dem Sportkreis ausklingen.

Am nächsten Tag stand dann schon der Abschied an. Bevor die kirgisische Delegation sich auf den Weg nach Berlin machte, vereinbarten die Mitarbeiterinnen aus dem Landratsamt noch ein Treffen in der Bundeshauptstadt. Als Volunteers, also freiwillige Helfer, werden sie in der kommenden Woche die Weltspiele unterstützen. Ganz nach dem Motto: „Zusammen unschlagbar“.

Hintergrund

Als eine von rund 200 Host Towns hat sich der Landkreis Hersfeld-Rotenburg als Gastgeberkommune für die kirgisische Delegation der Special Olympics World Games engagiert. Die Weltspiele finden von Samstag, 17. Juni bis Sonntag, 25. Juni in der Bundeshauptstadt Berlin statt. In Vorbereitung auf die Wettbewerbe war die Delegation aus Asien vier Tage im kreiseigenen Jugendhof in Rotenburg zu Gast. Das „Host Town“-Programm soll die Athletinnen und Athleten sowie ihre Trainer und Betreuer im diesjährigen Gastgeberland der Special Olympics willkommen heißen.

Die kirgisische Delegation der Special Olympics World Games 2023 mit Lansrat Torsten Warnecke, Erstem Kreisbeigeordneten Dirk Noll, Sportkreisvorsitzendem Christian Grunwald und Marina Mohr und Dagmar Conrad von der Sport- und Vereinsförderung der Kreisverwaltung.

Die Delegation besuchte die Sozialen Förderstätten in Bebra. Dort wurden die Athletinnen und Athleten und ihr Trainer- und Betreuerstab unter anderem durch die Werkstätten geführt.

Auch der Sport kam nicht zu kurz: In der Turnhalle der August-Wilhelm-Mende-Schule konnten sich die Sportlerinnen und Sportler auf ihre Wettbewerbe vorbereiten.

Diskussionsrunde Frauen in die Politik"

Sehr geehrte Damen und Herren,

Frauen sind auf nahezu allen politischen Ebenen in Deutschland unterrepräsentiert. Dabei ist eine geschlechtergerechte Repräsentation der Bevölkerung in politischen Gremien mit ausschlaggebend für den Erfolg politischer Entscheidungen. So liegt der Anteil weiblicher Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg bei 28% und in den Kommunalvertretungen und Stadtverordnetenversammlungen zwischen 13% und 33%.

Das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Hersfeld-Rotenburg möchte mehr Frauen dazu motivieren, politisch aktiv zu werden.

Deshalb laden vär Sie zu einer Diskussionsrunde „Frauen in die Politik" mit den vier weiblichen Landtagsabgeordneten unseres Lanthreises - Lena Arnoldt, Tanja Hartdegen, Kaya Kinkel und Karina Fissmann am 07. Juli 2023 von 18-20 Uhr im Kreistagssitzungsaal des Landratsamtes in Bad Hersfeld herzlich ein.

Unsere Landtagsabgeordneten sind sich parteiübergreifend einig, dass es mehr Frauen in politischen Gremien braucht und setzen sich dafür auch aktiv ein. Was sie dazu motiviert selber politisch aktiv zu sein, wie der zu ihrem jetzigen politischen Amt aussah und auch welche Hürden sie auf ihrem überwinden mussten, darüber möchten wir an diesem Abend sprechen. Darüber hinaus kann sich auch das Publikum mit Fragen an die Landtagsabgeordneten wenden.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen!

Mit freundlichen Grüße

gez. Dirk Noll
Erster Kreisbeigeordneter