Fachkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet kamen im Kreistagssitzungssaal zusammen, um gemeinsam erste Impulse für mehr Jugendbeteiligung im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu setzen. Foto: Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Verfahrenslotsin Anita Straßheim berät im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu Leistungen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung.
Fachlicher Austausch mit über 40 Teilnehmenden aus dem gesamten Kreisgebiet fand kürzlich im Kreistagssitzungssaal statt.
Hersfeld-Rotenburg, 16. Juni 2025 - Über 40 verschiedene Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen waren beim Startschuss einer Zusammenarbeit der Partnerschaft für Demokratie und des Jugendbildungswerkes aus der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Hersfeld-Rotenburg mit dabei. Dabei konnten die Teilnehmenden wichtige Aspekte für ihre alltägliche Arbeit im Kreisgebiet mitnehmen.
Der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll unterstrich die Wichtigkeit des Austauschs: „Die Teilnehmenden sammeln unterschiedliche Erfahrungen in ihrem Alltag. Deshalb sind die gemeinsame Diskussion und die vielen Gespräche sehr wichtig. Nur dadurch kann die Beteiligung der Jugend rund um das Thema Demokratie gelingen, die nachhaltig von enormer Bedeutung im ländlichen Raum ist.“
„Das Bewusstsein für die Demokratie in diesem Alter zu schaffen, ist sehr bedeutsam. Bei der Eröffnungsveranstaltung konnten alle Beteiligten wichtige Impulse aufnehmen“, ergänzte Noll weiter.
Verschiedene Erfahrungen sind wichtig
Daniela Langgut ist für die „Partnerschaft für Demokratie“ im Landkreis verantwortlich und erklärte: „Die gemeinsame Zusammenarbeit ist elementar, um die nächsten Schritte zu vollziehen. Nur dadurch können wir langfristig die Jugendbeteiligung im Landkreis etablieren. Die verschiedenen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dabei äußerst hilfreich.“
Die Mitwirkenden waren dabei bunt gemischt, neben zwei Bürgermeistern waren vor allem viele Akteure aus der direkten Jugendarbeit bei der Veranstaltung dabei. Für die inhaltliche Zusammenstellung der Veranstaltung waren Leah Koch vom Jugendbildungswerk und Scheerin Alou von der Stiftung Adam von Trott verantwortlich und gaben zudem einen Einblick in ihre alltägliche Arbeit.
Zu Beginn wurden die Teilnehmenden gebeten in Form eines Mapping anhand von aufgestellten Landkreiskarten, ihnen bekannte, bereits bestehende Beteiligungsformate im Landkreis sichtbar werden zu lassen. Im Anschluss folgten die beiden Impulsvorträge von Prof. Dr. Umut Akkus von der Hochschule Fulda und Lena Groß-Trautmann von der Servicestelle Jugendbeteiligung.
Abschließend folgte die Diskussion, mit den Fragen: Wie kann Beteiligung in ländlichen Räumen gelingen, welche Herausforderungen und Hürden gibt es und wer sollte an dem Prozess beteiligt werden? Ziel ist es zukünftig, dass im Landkreis ein Jugendforum entstehen soll, dass jungen Menschen mehr Mitsprache in demokratischen Prozessen ermöglicht. Ein erster Aufschlag wurde nun gemacht.
Fortbildung der Kinder- und Jugendförderung Hersfeld-Rotenburg soll Teilnehmenden wichtige Handlungsempfehlungen vermitteln und sensibilisieren
Hersfeld-Rotenburg, 17. Juni 2025 - Die Fortbildung "Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche erkennen und handeln" findet am Dienstag, 1. Juli um 17 Uhr im Bad Hersfelder Landratsamt statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Kinder- und Jugendförderung Hersfeld-Rotenburg, zu Gast sind zwei Fachreferentinnen der Fachberatungsstellen HALTE.PUNKT und NOT.BREMSE der pro familia in Bad Hersfeld. Dabei soll den Teilnehmenden vielfältige Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vermittelt werden.
Die Mitarbeitenden der beiden Fachberatungsstellen geben bei der Fortbildung einen Überblick über die verschiedenen Formen sexualisierter Gewalt sowie typische Verhaltensweisen betroffener Kinder und Jugendlicher. Zudem werden Aspekte der Gesprächsführung behandelt, falls sich Kinder oder Jugendliche den Ehrenamtlichen anvertrauen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch praxisorientierte Handlungsempfehlungen im Verdachtsfall und das Aufzeigen von Unterstützungsmöglichkeiten.
Die Fortbildung wird zur Verlängerung der Jugendleitercard (Juleica) anerkannt. Die Teilnahme ist für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wie etwa in Vereinen und Verbänden, kostenfrei.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und dem umfassenden Angebot der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Hersfeld-Rotenburg gibt es unter www.jugendarbeit-hef-rof.de. Für die Veranstaltung am 1. Juli ist eine Anmeldung erforderlich - diese kann über die Webseite unter der Rubrik „Haupt- & Ehrenamtliche“ vorgenommen werden.
Landkreis wird bei Aller.Land-Förderprogramm nicht berücksichtigt
97 Regionen aus dem gesamten Land hatten sich für das Projekt beworben - 30 Regionen wurden am Ende ausgewählt.
Hersfeld-Rotenburg, 18. Juni 2025 - Intensive Vorbereitungen werden nicht belohnt. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurde für das Aller.Land-Förderprogramm des Bundes nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden von den 97 teilnehmenden Regionen lediglich 30 für das Programm ausgewählt.
„Es ist natürlich schade, dass unsere Bemühungen am Ende nicht belohnt worden sind. Gemeinsam mit Regionalmanagerin Sigrid Wetterau möchte ich mich ganz herzlich für die Hilfe und Unterstützung aller Beteiligten über die gesamte Bewerbungsphase hinweg bedanken. Zudem gratulieren wir natürlich auch den 30 glücklichen Gewinnerregionen. Gerade der Jurybesuch hat trotzdem eindrucksvoll gezeigt, welch hohen Stellenwert die Kultur in unserem Landkreis besitzt“, erklärte Jörg Peters, der innerhalb der Kreisverwaltung das Projekt leitet und den Jury-Besuch im Vorfeld mit den Projektpartnern vorbereitet hatte.
Auch Landrat Torsten Warnecke versäumte es nicht trotz der negativen Entscheidung der Jury sich bei allen Teilnehmenden und Unterstützern zu bedanken: „Alle Beteiligten haben eine gute Arbeit geleistet und es ist schade, dass wir am Ende nicht berücksichtigt worden sind. Unsere Präsentation war sehr gelungen und konnte gute Akzente setzen. Wir werden die Wichtigkeit des Projekts weiter im Auge behalten und nachhaltig unterstützen.“
Über Aller.Land
„Aller.Land - zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie und richtet sich an ländliche Regionen in ganz Deutschland.
Über einen Zeitraum von sechs Jahren sollen sich längerfristige und beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickeln sowie neue Netzwerke zwischen Kultur und Demokratiearbeit, politischer Bildung und Regionalentwicklung entstehen. Die Menschen und Institutionen in den Regionen erhalten die Gelegenheit, zusammen mit Partnerinnen und Partnern aus Kultur, Kommunen und Zivilgesellschaft Veränderungen in ihrer Nähe anzustoßen und stärker an den Entscheidungen teilzunehmen, die sie betreffen.
Das Programm wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert. Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Aller.Land ist Teil des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULE plus).
Klimakonferenz bietet wichtige Möglichkeit zum Netzwerken
Die Veranstaltung findet am 30. Juni im Audimax auf dem Bad Hersfelder Obersberg statt.
Bad Hersfeld, 20. Juni 2025 - Das Klimaschutzmanagement des Landkreises Hersfeld-Rotenburg lädt zu einer Klimakonferenz ein. Diese findet am Montag, 30. Juni von 18 Uhr bis 21 Uhr im Audimax des Schulkomplexes am Obersberg in Bad Hersfeld statt.
Die Veranstaltung befasst sich mit dem Thema „Klimafolgenanpassung und Ressourcenschutz“. Dazu wird Dr. Sybille Winkelhaus vom Naturschutzbund (NABU) einen Fachvortrag zum Thema „Lebendige Auen - natürlicher Klimaschutz, mehr Artenvielfalt und Hochwasserschutz“ halten.
Anschließend ist ein Referat zum Thema „Nachhaltige Regenwassernutzung am Beispiel der Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg“ durch Diplom-Ingenieur Frank Knies von Kirschner und Partner Architekten vorgesehen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Klimaschutzmanager des Landkreises, Thomas Giese.
Nach den Vorträgen wird es bei einem „Meet and Greet“ Raum zum Austausch mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren an diversen Thementischen geben. Dazu gehören unter anderem der Naturpark Knüll, der NABU, die Nature-AG der Modellschule Obersberg (MSO). Unter dem Titel „Klimawandel zum Anfassen“ kann man mit der Nature-AG der MSO experimentieren. Außerdem wird eine Führung durch die Amphibien- und Reptilienanlage angeboten.
Die Veranstaltungen richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Anita Straßheim begleitet Kinder, Jugendliche und Eltern durch Verfahren und berät sie in allen Fragen
Hersfeld-Rotenburg, 23. Juni 2025 - Wenn Eltern oder junge Menschen mit einer Beeinträchtigung Hilfe benötigen, steht ihnen ein Antragsverfahren bevor. Seit rund einem Jahr gibt es im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine zentrale Ansprechpartnerin, die genau in diesen Fällen unterstützt: Anita Straßheim ist Verfahrenslotsin im Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe und steht Kindern, Jugendlichen sowie ihren Familien beratend zur Seite. Das Beratungsangebot erfolgt im Zusammenhang mit der Geltendmachung möglicher Leistungsansprüche im Bereich der Eingliederungshilfe. Im Mittelpunkt steht dabei die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung - von der medizinischen Rehabilitation über schulische und berufliche Bildungsangebote bis hin zu Unterstützungsleistungen im Alltag und bei der Mobilität.
„Viele wissen gar nicht, welche Leistungen ihnen zustehen oder an wen sie sich wenden müssen, um diese zu beantragen. Ich begleite sie Schritt für Schritt - beginnend beim Antrag über das gesamte Verfahren“, sagt Straßheim. Ziel des Angebotes ist es, Barrieren abzubauen - nicht nur im Alltag, sondern auch in den Köpfen. Dafür arbeitet die 27-Jährige eng mit verschiedenen Ämtern, Schulen und Kindergärten zusammen. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf den gesamten Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
„Mit der Einführung der Verfahrenslotsin leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Inklusion und Chancengleichheit“, betont Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Dirk Noll. „Anita Straßheim bringt nicht nur fachliche Kompetenz mit, sondern auch viel Empathie. Sie ist ein echter Gewinn für unseren Landkreis und alle jungen Bürgerinnen und Bürger, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung auf Hilfe angewiesen sind.“
Neben der individuellen Unterstützung von Familien wirkt Anita Straßheim auch innerhalb des Jugendamtes daran mit, Abläufe inklusiver zu gestalten und das Thema Inklusion stärker zu vernetzen.
„Mir ist es wichtig, dass alle Menschen im Landkreis die gleichen Chancen auf Teilhabe haben - unabhängig davon, wie kompliziert der Weg dorthin manchmal sein mag“, sagt sie.
Hintergrund: Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz
Mit der Reform des Achten Sozialgesetzbuches (SGB VIII) durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG), das im Juni 2021 in Kraft trat, wurde der Weg für eine inklusivere Kinder- und Jugendhilfe geebnet. Ziel ist es, allen jungen Menschen - unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht - gleiche Zugänge zu Unterstützungsleistungen zu ermöglichen. Die Einführung von Verfahrenslotsinnen und -lotsen ist eine Maßnahme, um Familien bei komplexen Verfahren zu entlasten, die Orientierung im System zu erleichtern und Teilhabe zu fördern.
Betroffene Familien können sich direkt an Anita Straßheim (Tel.: 06621 87-5204, E-Mail: a.strassheim@hef-rof.de) wenden. Das Angebot ist kostenlos und unabhängig. Die Beratung kann je nach Wunsch flexibel gestaltet werden. Neben Vor-Ort-Terminen im Landratsamt ist die Beratung auch telefonisch, bei Familien vor Ort oder im Familienzentrum Rotenburg möglich.
Weitere Informationen zu der Arbeit der Verfahrenslotsin sind auf der Homepage des Landkreises Hersfeld-Rotenburg unter http://www.hef-rof.de/verfahrenslotsen.