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Kirchheimer Nachrichten
Ausgabe 29/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg informiert:

Im Audimax des Obersberg-Schulkomplexes in Bad Hersfeld befasste sich die Klimakonferenz mit dem Thema „Klimafolgenanpassung und Ressourcenschutz“.

Der Leiter der Volkshochschule, Fabian Göbel (links), und der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll, bedanken sich beim Engagement der heimischen Landtagsabgeordneten. Zugleich mahnen sie an, dass der Gesetzesentwurf der Landesregierung im Bereich der Erwachsenenbildung hinter den Erwartungen zurückbleibe.

Klimakonferenz liefert spannende Einblicke

Veranstaltungsformat soll mit verschiedenen Themen an wechselnden Orten im Landkreis fortgesetzt werden

Bad Hersfeld, 8. Juli 2025 - Das Klimaschutzmanagement des Landkreises Hersfeld-Rotenburg organisierte kürzlich eine Klimakonferenz im Audimax des Schulkomplexes am Obersberg in Bad Hersfeld.

Die Veranstaltung befasste sich mit dem Thema „Klimafolgenanpassung und Ressourcenschutz“. Dazu konnten Dr. Sybille Winkelhaus vom Naturschutzbund (NABU) zu einem Fachvortrag zum Thema „Lebendige Auen - natürlicher Klimaschutz, mehr Artenvielfalt und Hochwasserschutz“ und Diplom-Ingenieur und Landschaftsarchitekt Frank Knies von Kirschner und Partner Architekten zum Schwerpunkt „Nachhaltige Regenwassernutzung am Beispiel der Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg“ gewonnen werden, die bei beinahe tropischen Temperaturen referierten.

Anschließend trafen sich die Teilnehmerinne und Teilnehmer zu einem Meet and Greet, welches kurzentschlossen auf den Schulhof verlegt wurde. Dort stellten unter anderem der NABU, der Naturpark Knüll, die Nature-AG der Modellschule Obersberg und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) ihre Arbeit vor und standen ebenso wie die beiden Referenten zum Austausch über verschiedene Fragen des Klimaschutzes zur Verfügung. Auch der Klimaschutzmanager des Landkreises, Thomas Giese, der die Moderation bei den Vorträgen übernommen hatte, war vertreten.

Einig war man sich, dass es notwendig ist, den Folgen des Klimawandels begegnen zu müssen. Dazu stellte Dr. Sybille Winkelhaus einige Möglichkeiten im Zusammenhang mit lebendigen Auen vor. Unter anderem das Landesprogramm „100 wilde Bäche“, in welches auch einige Gewässer im Landkreis aufgenommen sind, sei dazu ein durchaus brauchbares Mittel.

Frank Knies stellte die Versickerungsanlage vor, welche im Zuge des Neubaus der Kreisverwaltung installiert worden war. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hatte 2021 bei einem Wettbewerb der Klimakommunen in Hessen ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro erhalten.

„Wir beabsichtigen, dieses Veranstaltungsformat mit verschiedenen Themen im Klimaschutz fortzuführen und an wechselnden Orten im Landkreis stattfinden zu lassen. Dies wird man auch in einer nächsten Sitzung des Klimaschutzbeirates näher besprechen“, erklärte Klimaschutzmanager Thomas Giese am Rande der Veranstaltung.

Wasserentnahme ist ab Freitag verboten

Das Verbot wurde aufgrund anhaltender Trockenheit und sehr niedriger Wasserstände aufgestellt

Hersfeld-Rotenburg, 9. Juli 2025 - Ab Freitag, 11. Juli, ist die Wasserentnahme aus allen Flüssen, Bächen und Seen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg wegen der anhaltenden Trockenheit und fehlender Niederschläge verboten beziehungsweise nur noch stark eingegrenzt möglich. Das hat der Landkreis als zuständige Untere Wasserbehörde (UWB) per Allgemeinverfügung angeordnet.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit haben sich in den Seen, Flüssen und Bächen sehr niedrige Wasserstände eingestellt. Eine Änderung ist derzeit nicht absehbar. Es besteht die Gefahr, dass der Naturhaushalt nachhaltig gestört werde. Landrat Torsten Warnecke appelliert daher an das persönliche Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung: „Bitte gehen Sie sorgsam mit der Ressource Wasser um und verschärfen Sie die Situation nicht noch, indem Sie den Gewässern illegal Wasser entnehmen, um ihren Garten zu bewässern.“

Das Verbot gilt nicht für all jene, die eine sogenannte „wasserrechtliche Erlaubnis zur Wasserentnahme“ erteilt bekommen haben und für alle, die ihre Tiere mit Wasser versorgen. Sollten sich die Pegelstände in den Gewässern weiter verschlechtern, ist jedoch nicht auszuschließen, dass möglicherweise auch diese Erlaubnisse eingeschränkt werden müssen.

Der Landkreis weist darauf hin, dass für den der gegen das Wasserentnahmeverbot verstößt, richtig teuer werden kann. Die Ordnungswidrigkeit kann im Einzelfall mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden.

Die Allgemeinverfügung dazu steht im Wortlaut auf der Internetseite des Landkreises Hersfeld-Rotenburg unter www.hef-rof.de/öffentliche-bekanntmachungen.

Gesetzentwurf zur hessischen Erwachsenenbildung bleibt hinter Erwartungen zurück

Gespräche mit den Landtagsabgeordneten aus der Region fanden in der Volkshochschule statt

Hersfeld-Rotenburg, 10. Juli 2025 - Die Volkshochschule Hersfeld-Rotenburg (vhs) hat in den vergangenen Wochen auf eigene Einladung Gespräche mit den Landtagsabgeordneten Stefanie Klee (CDU), Tanja Hartdegen (SPD) und Kaya Kinkel (Bündnis 90/Die Grünen) geführt. Die Treffen fanden in den Räumen der Volkshochschule in Bad Hersfeld statt. Ziel war es, die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung und verlässlichen Handlungssicherheit im Rahmen der aktuellen Novellierung des Hessischen Weiterbildungsgesetzes deutlich zu machen.

„Wir danken den Abgeordneten ausdrücklich für den offenen Austausch und ihre Gesprächsbereitschaft. Doch es braucht mehr als gute Worte: Es braucht eine solide und verlässliche finanzielle Grundlage für die Erwachsenenbildung in Hessen. Die politische Verantwortung, lebenslanges Lernen für alle zu ermöglichen, muss in die Tat umgesetzt werden“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll.

Die Abgeordneten zeigten Verständnis für die Anliegen der Volkshochschule und betonten die Bedeutung der Erwachsenenbildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, lebenslanges Lernen und die Bildungsvielfalt – gerade auch im ländlichen Raum. Die Gespräche verliefen konstruktiv und boten der Volkshochschule eine gute Gelegenheit, die konkreten Herausforderungen vor Ort darzustellen.

„Trotz einzelner Verbesserungen bleibt der aktuelle Gesetzesentwurf hinter den dringend notwendigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Weiterbildung zurück. Weder sieht er eine spürbare Anhebung der Stundensätze noch eine ausreichende Dynamisierung vor, um die steigenden Kosten aufzufangen. Auch die angekündigten Entlastungen durch einfachere Abrechnungsverfahren greifen in der Praxis nur begrenzt“, erklärt der Leiter der vhs, Fabian Göbel.

Die Volkshochschule Hersfeld-Rotenburg erkennt ausdrücklich an, dass in angespannten Haushaltslagen an vielen Stellen gespart werden müsse, Jedoch unterstreicht Fabian Göbel deutlich: „Wer bei der Bildung spart, wird später umso mehr investieren müssen – etwa, um gesellschaftliche Teilhabe zu sichern, Fachkräfte zu qualifizieren oder Chancenungleichheit zu verringern. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, wachsender Unsicherheiten und zunehmender Spaltung ist eine starke, gut finanzierte Bildungslandschaft unverzichtbar, um Menschen Orientierung, Wissen und Perspektiven zu bieten.“

Abschließend lautet der klare Apell von Dirk Noll und Fabian Göbel: „Der Landkreis und die Volkshochschule appellieren an die Mitglieder des Landtags, den vorliegenden Entwurf im weiteren Verfahren dringend nachzubessern – damit Weiterbildung in Hessen nicht nur möglich bleibt, sondern auch den Anforderungen der Zukunft gerecht wird.“