Raps hat eine große Bedeutung innerhalb der Fruchtfolge mit guter Vorfruchtwirkung vor Getreide. Die Ernteergebnisse der Landessortenversuche (LSV) Raps liegen noch nicht vor. Orientierung für die Aussaat 2025 bieten die mehrjährigen Ergebnisse der LSV, die auch die Basis der Sortenberatung des LLH darstellen. Für die standortspezifische Sortenwahl sind neben der Ertragshöhe die Ertragsstabilität sowie der Ölgehalt wichtige Kriterien. Eigenschaften, welche die Ertragskonstanz mit beeinflussen sind die Winterhärte, Standfestigkeit, Saatzeitflexibilität sowie die Krankheitsanfälligkeit. Zur Aussaat 2025 werden die Hybriden Allesandro KWS, Ambassador, Daktari, LG Adonis, Picard und Otello KWS empfohlen. Zweijährig geprüft und damit zur Probe empfehlen sich die Sorten Archivar, Humboldt, KWS Ambos und Vespa. Ein Anbau kohlhernie-resistenter Sorten sollte nur auf Befallsflächen erfolgen.
Lars Klingebiel, 06621 9228 41
Kann man direkt nach dem Kalken Gülle ausbringen? Werden die beiden Düngemittel nacheinander ausgebracht kann eine chemische Reaktion entstehen. Ausgangssituation: Beim Kalken werden Calcium- u. Magnesiumkarbonate auf dem Boden verteilt; bei der Gülledüngung wird Stickstoff vor allem in Form von Ammonium ausgebracht. Werden die Düngemittel direkt nacheinander ausgebracht, kann es zu einer chem. Reaktion kommen: Die Karbonate reagieren mit Ammonium zu Ammoniumkarbonat. Die Verbindung ist nur in einer neutralen bis schwach basischen Umgebung beständig. Ammoniumkarbonat wird umso unbeständiger, je geringer der pH-Wert im Boden ist; d.h.: Ammoniak wird freigesetzt (ausgegast) und die N-Verluste der Gülledüngung steigen. Daher zwischen Kalken und Güllegabe Zeitabstand von 2-3 Wochen einhalten, damit sich die Carbonate im Boden umwandeln können.
Karl-Heinrich Claus, LLH HEF/FD; 0160 90725736