Freude über die gelungene Einführung des neuen Konzepts: Heringens Bürgermeister Daniel Iliev, Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll, Schulsozialarbeiterin Leah Koch, Schulleiter Christoph Peters, Lothar Eberhardt (Geschäftsbereichsleitung Jugendhilfe bei Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V.), Julian Gilbert (Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Senioren im Landratsamt) und Anette Kranz (Jugendamtsleiterin des Landkreises Hersfeld-Rotenburg) (von links).
Auf dem Foto sind von links zu sehen: Bürgermeister Timo Heusner, Carola Schumacher (TAG Kuppenrhön), Lisa Böhm (pädagogische Leitung Kreismusikschule), Landrat Torsten Warnecke, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Corinna Zehender. Foto: Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Claudia Koch-Gruska (links) und Ulrike Stauffenberg vom Team der Frühen Hilfen informieren über die neue Schulung „Lotsen der Frühen Hilfen im Gesundheitswesen“, die ab November startet.
Hersfeld-Rotenburg, 1. Oktober 2025 - Eine aktuelle Sonderauswertung der Bertelsmann Stiftung hebt den Landkreis Hersfeld-Rotenburg im hessenweiten Vergleich positiv hervor: 66,2 Prozent der Kindertagesstätten im Kreis erreichen eine hohe Fachkraftquote. Damit liegt Hersfeld-Rotenburg in Hessen auf dem ersten Platz. „Der Einsatz von qualifiziertem Personal ist ein wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Bildung von Kindern. Insbesondere die ersten Lebensjahre setzen den Grundstein zum Gelingen weiterer Bildungsabschnitte. Wir sind froh, dass in unserer Region ausreichend pädagogisches Personal eingesetzt werden kann, um ein gutes Aufwachsen zu begleiten“, betont Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Dirk Noll.
Als „hohe Fachkraftquote“ gilt, wenn mindestens 82,5 Prozent des pädagogischen Personals über eine einschlägige Ausbildung verfügen. Die Studie berücksichtigt dabei ausschließlich Fachschul- oder Hochschulabschlüsse wie von Erzieherinnen und Erziehern, Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen sowie von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen.
Im hessenweiten Durchschnitt erreichen lediglich rund 35 Prozent der Kindertagesstätten diese hohe Fachkraftquote. Die Studie weist zugleich auf deutliche regionale Unterschiede hin. Während manche Regionen nur einen geringen Anteil an Kindertagesstätten mit hoher Fachkraftquote verzeichnen, liegt der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 66,2 Prozent deutlich darüber.
Die Bertelsmann Stiftung betont, dass bundesweit die Fachkraftquoten in den vergangenen Jahren vielerorts rückläufig sind und die Definition von Fachkraft zwischen den Bundesländern stark variiert.
Für die konkrete Personalausstattung der Kindertagesstätten sind die Städte, Gemeinden und freien Träger verantwortlich, die das pädagogische Personal einstellen und vor Ort über den Personaleinsatz entscheiden. Ergänzend dazu begleitet die Kita-Fachberatung des Landkreises die Einrichtungen, unterstützt die Träger bei Fragen der Personalausstattung und Qualitätsentwicklung.
„Das Ergebnis zeigt, dass die Träger im Landkreis in besonderem Maße auf gut ausgebildetes Personal setzen. Ein wichtiger Beitrag kommt dabei auch von der Fachschule für Sozialwesen mit ihrer Außenstelle in Heimboldshausen, die kontinuierlich Nachwuchs für die Kindertagesstätten ausbildet. Es ist ein positives Signal für die frühkindliche Bildung in unserer Region. Zugleich wissen wir um die Herausforderungen, die überall im Land bestehen. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit Städten, Gemeinden und Trägern die Qualität dauerhaft abzusichern“, erklärt Dirk Noll.
Hersfeld-Rotenburg, 1. Oktober 2025 – Anlässlich des International Safe Abortion Day am vergangenen Sonntag machte das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Hersfeld-Rotenburg auf die schwierige Versorgungslage im ländlichen Raum aufmerksam.
Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nach wie vor im Strafgesetzbuch geregelt und nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei möglich. Neben dieser rechtlichen Einschränkung sind es vor allem lange Anfahrtswege und fehlende wohnortnahe Angebote, die Frauen in einer ohnehin belastenden Situation zusätzlich unter Druck setzen.
„Frauen aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg müssen für einen Schwangerschaftsabbruch meist nach Kassel, Gießen oder Marburg fahren. Diese weiten Wege bedeuten nicht nur zusätzliche Kosten und Zeitaufwand, sondern auch eine erhebliche psychische Belastung“, betont Corinna Zehender, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.
Die jüngst veröffentlichte ELSA-Studie („Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer“) bestätigt, dass ungewollt schwangere Frauen in Deutschland häufig mehrfach belastet sind – durch finanzielle Unsicherheiten, fehlende Unterstützung oder die verpflichtende Beratung nach § 219 StGB mit zusätzlicher Wartezeit. „Wir brauchen bessere Voraussetzung und den Abbau rechtlicher Hürden, damit Frauen ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung wahrnehmen können“, so Zehender weiter.
Mit dem internationalen Aktionstag wird weltweit auf die Notwendigkeit eines sicheren und legalen Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen aufmerksam gemacht. Dazu gehört die Forderung, der Entkriminalisierung und einfachen, wohnortnahen Verfügbarkeit von Abbrüchen und medizinische Versorgung, Neuregelung der Kostenübernahme und Beratungssituation um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen zu gewährleisten. Zudem müssen die strukturellen Rahmenbedingungen für Ärztinnen und Ärzte verbessert werden: weniger Bürokratie und bessere Ausbildungen schon während des Studiums.
Hersfeld-Rotenburg, 2. Oktober 2025 – Anfang August ist in der Werratalschule in Heringen der Startschuss für die Sozialpädagogische Betreuung an weiterführenden Schulen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gefallen. Es handelt sich dabei um ein neues Konzept des Landkreises und des staatlichen Schulamts, welches in der Werratalschule erstmalig umgesetzt wird. Schulsozialarbeiterin Leah Koch ist vor Ort tätig, um Schülerinnen und Schüler bei ihren persönlichen, sozialen und schulischen Herausforderungen zu unterstützen, ihre Entwicklung zu fördern und als Bindeglied zwischen Schule, Elternhaus und außerschulischen Angeboten zu fungieren.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserem neuen Modell starten können. Im Vorfeld konnten wir die politischen Entscheidungsträger überzeugen, wie wichtig das Projekt für unseren Landkreis ist. Der Kreisausschuss hat gerne zugestimmt, um den jungen Menschen hier vor Ort dieses tolle Angebot zu ermöglichen“, so Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Dirk Noll: „Für die Arbeit an der Schule wünsche ich vor allem Leah Koch viel Spaß und Freude. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“
Das Angebot wird aus drei Quellen finanziert. Neben dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg als Träger der öffentlichen Jugendhilfe kommt das Geld für die Finanzierung auch aus Mitteln des Landes Hessen für Ganztagsschulen und von der Stadt Heringen.
„Mit dem Angebot heben wir die tolle Zusammenarbeit zwischen Kreis, Schule und Stadt auf eine neue Ebene. In der Schule werden die Weichen für das weitere Leben gestellt. Wir als Stadt unterstützen das gerne. Mir als ehemaliger Schüler dieser tollen Schule ist es eine Herzensangelegenheit“, sagt Daniel Iliev, Bürgermeister von Heringen.
In ihrer neuen Rolle als Schulsozialarbeiterin an der Werratalschule unterstützt Leah Koch die Schülerinnen und Schüler früh bei sozialen, emotionalen oder familiären Problemen. Sie begleitet und berät insbesondere bei sozialen Benachteiligungen und fördert eine positive Schulkultur und ein schülerfreundliches Lernumfeld. Ziel ist es, bei Themen, wie Schulverweigerung, Konflikten, Gewalt oder Sucht präventiv einzuwirken und die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Dafür wird eng mit dem Elternhaus, Lehrkräften, der Jugendhilfe und weiteren Akteuren im Sozialraum kooperiert.
„Dass wir als Pilotschule mit dem Projekt starten können, freut uns sehr. Lehrkräfte können die individuellen Probleme der Kinder und Jugendlichen nicht immer alleine lösen. Für unsere Schulgemeinde ist Leah Koch daher von großer Bedeutung. Für die Finanzierung durch Kreis und Stadt sind wir sehr dankbar. Gerade in schwierigen Zeiten kommunaler Haushalte ist das nicht selbstverständlich“, so Christoph Peters, Schulleiter der Werratalschule.
Das neue Modell, das nach und nach in den weiterführenden Schulen des Landkreises eingeführt werden soll, verbindet klassische Schulsozialarbeit und unterrichtsunterstützende sozialpädagogische Förderung. Die Fachkraft ist während der gesamten Schulzeit vor Ort und so immer Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche.
„Das neue Modell ist richtungsweisend. Die Investition in die Schulsozialarbeit ist aus fachlicher Sicht sehr wichtig und ein zentraler Schlüssel dafür, die Herausforderungen vor denen wir stehen, zu lösen. An der Werratalschule passen viele Dinge optimal zusammen. Frau Koch ergänzt das ganzheitliche Bild der Schule sehr gut“, sagt Lothar Eberhardt, Geschäftsbereichsleitung Jugendhilfe bei Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V.
„Gemeinsam mit der Werratalschule, der Stadt Heringen und Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V. haben wir das neue Konzept zum Leben erweckt. Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen, die uns erreichen werden. Die Zusammenarbeit war unkompliziert und lösungsorientiert. Das ist ein gelungener Startschuss für das neue Modell“, so Julian Gilbert, Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Senioren beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
„Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen hat sich gewandelt. Kindergärten und Schulen unterstützen immer mehr Elternhäuser in Sachen Erziehungsarbeit. Wir freuen uns, dass hier nun der Beginn für Prävention, Kooperation und Unterstützung gemacht ist. Engagierte Schule, engagierter Träger, engagierte Stadt, engagierte Schulsozialarbeiterin – die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit könnten nicht besser sein“, so Anette Kranz, Jugendamtsleiterin des Landkreises Hersfeld-Rotenburg abschließend.
Philippsthal, 2. Oktober 2025 - Das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Hersfeld-Rotenburg und die Touristische Arbeitsgemeinschaft Kuppenrhön präsentieren die 20 Plakate der Ausstellung bis zum 2. November im Schloss Philippsthal, wo sie montags und donnerstags von 8:00 bis 18:00 Uhr, dienstags von 8:00 bis 15:30 Uhr und mittwochs sowie freitags von 8:00 bis 13:00 Uhr zu sehen ist.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am Dienstagabend gab es nach Grußworten von Landrat Torsten Warnecke und Philippsthals Bürgermeister Timo Heusner eine Einführung in die Ausstellung durch die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, Corinna Zehender. Diese beschäftigt sich mit den Unterschieden, aber auch Gemeinsamkeiten weiblicher Lebensrealitäten in beiden deutschen Staaten während der 1970er und 1980er Jahre und stellt darüber hinaus Klischees und Vorurteile in Frage.
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung durch die pädagogische Leiterin der Kreismusikschule, Lisa Böhm.
Hersfeld-Rotenburg, 6. Oktober 2025 – Ab November startet das Team der Frühen Hilfen des Fachdienstes Kinder- und Jugendhilfe mit ihrem neuen Angebot „Lotsen der Frühen Hilfen im Gesundheitswesen“. Ziel ist die Vernetzung des Gesundheitswesens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit den Frühen Hilfen, um die Zugänge zu den Angeboten für Familien zu erleichtern und so die allgemeine Gesundheits- und Lebenssituation der Familien nachhaltig zu stärken.
„Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir Lotsinnen und Lotsen schulen. Sie sollen ermöglichen, dass Familien, die mit ihren Kindern in verschiedenen Facharztpraxen und Praxen für Logopädie sowie Ergotherapie vorstellig werden, einen einfacheren Zugang zu unseren Angeboten haben“, sagt Ulrike Stauffenberg, Netzwerkkoordinatorin der Frühen Hilfen.
Die Schulung umfasst vier Module zu verschiedenen Themen. Pro Quartal findet ein Modul im Landratsamt in Bad Hersfeld (Friedloser Straße 12) statt. Die Schulung richtet sich an Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und ist kostenlos. Neben den Vorteilen für Familien profitieren auch die Praxen von der Vernetzung. So erhalten sie ein besseres Verständnis für die Angebote der Frühen Hilfen, können die effektive Zusammenarbeit steigern und Familien gezielter unterstützen. Außerdem kann der Zugang zu Präventions- und Schutzmaßnahmen verbessert werden.
Terminübersicht
Mittwoch, 19. November 2025, 14 bis 18 Uhr
Mittwoch, 4. Februar 2026, 14 bis 18 Uhr
Mittwoch, 6. Mai 2026, 14 bis 18 Uhr
Mittwoch, 12. August 2026, 14 bis 18 Uhr
Die Schulung wurde von der Netzwerkkoordination der Frühen Hilfen des Landkreises Kassel entwickelt und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg zur Verfügung gestellt. Eine Anmeldung zur Schulung ist notwendig und kann bis 31. Oktober 2025 an die Netzwerkkoordinatorinnen Ulrike Stauffenberg (06621 87-5208, fruehehilfen@hef-rof.de) und Claudia Koch-Gruska (06621 87-5287, fruehehilfen@hef-rof.de) gerichtet werden.