Landrat Torsten Warnecke zeigt sich von der Entscheidung der Bundesgesellschaft für Endlagerung irritiert und enttäuscht.
Angela Zeller (Mitte) ist Tagesmutter im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Sie betreut aktuell fünf Kinder. Isabell Schmidt (links) und Andrea Kraus-Recke (rechts) sind im Landratsamt Ansprechpartnerinnen für alle, die sich für das Thema Kindertagespflege interessieren.
Gemeinsam mit seinen 20 hessischen Amtskolleginnen und Amtskollegen unterzeichnete Landrat Torsten Warnecke die Wiesbadener Erklärung
Landkreis lädt am Tag der Kinderrechte ins Cineplex Bad Hersfeld zur Preisverleihung des Kreativ-Wettbewerbs und anschließender Filmvorführung ein
Hersfeld-Rotenburg, 5. November 2024 - Die Kinderrechte feiern ihren 35. Geburtstag. 1989 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention beschlossen. Weltweit haben 196 Länder die Konvention unterzeichnet. Das ist ein Grund zum Feiern - und eine Gelegenheit, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zwei ganz besondere Filme zu zeigen. Filme, die Mut machen können, sich für die Kinderrechte einzusetzen.
Unter dem Motto „Mit Kinder- und Jugendrechten in die Zukunft“ hat der Landkreis am Weltkindertag zu einem Kreativ-Wettbewerb aufgerufen. Nun lädt der Landkreis bis zu 110 Kinder, Jugendliche und Erwachsene ins Kino ein. Los geht es um 15 Uhr mit der Ehrung der Teilnehmenden des Wettbewerbs. Im Anschluss daran werden die beiden Filme gezeigt.
Zu den Filmen
Rocca verändert die Welt (empfohlen ab acht Jahren)
Mutig, witzig, unverwechselbar: Das ist Rocca. Rocca ist elf Jahre alt und führt ein eher ungewöhnliches Leben. Während ihr Vater als Astronaut aus dem Weltall auf sie aufpasst, lebt Rocca mit dem Eichhörnchen Klitschko zusammen und geht zum ersten Mal auf eine normale Schule. Dort fällt Rocca durch ihre unbekümmerte und unangepasste Art sofort auf. Angstfrei stellt sie sich den Mobbern der Klasse, denn für Rocca steht Gerechtigkeit an erster Stelle. So versucht sie auch ihrem obdachlosen Freund Caspar zu helfen und nebenbei das Herz ihrer Oma zu gewinnen. Immer optimistisch, beweist Rocca mit ihren neuen Freunden, dass auch ein Kind die Kraft hat, die Welt zu verändern.
Morgen gehört uns (empfohlen ab neun Jahren)
Der weltumspannende Dokumentarfilm begleitet Kinder zwischen zehn und 15 Jahren, die für die Rechte von Kindern und um eine bessere Zukunft kämpfen. Obwohl sie selbst noch jung sind und oft keine guten Startbedingungen ins Leben haben, engagieren sie sich gegen Armut, Obdachlosigkeit und schlechte Lebensbedingungen. Sie kämpfen dafür, dass alle Kinder zur Schule gehen können und dort eine fundierte Bildung erhalten, die es ihnen ermöglicht, ein gutes Leben zu führen. Sie engagieren sich gegen Kinder-Ehen und für Gendergerechtigkeit, helfen Menschen, die in Armut und Obdachlosigkeit leben und fordern die Einhaltung bestehender Kinderrechts- und Umweltschutzgesetze.
Die Teilnahme an der Preisverleihung und den Film-Vorführungen sind kostenfrei. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ist eine Anmeldung bis Mittwoch, 13. November unter www.hef-rof.de/anmeldung-kinderrechte erforderlich. Am Veranstaltungstag können je nach Möglichkeit noch Restplätze vergeben werden.
Immer noch: Landkreis Hersfeld-Rotenburg wird weiter als Endlager-Standort untersucht
Bundesgesellschaft für Endlagerung teilt mit: Hersfeld-Rotenburg weiterhin optionaler Standort für mögliches Endlager für hochradioaktive Abfälle - Landrat Torsten Warnecke zeigt sich enttäuscht und irritiert
Hersfeld-Rotenburg, 6. November 2024 - Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg soll weiterhin eine Rolle in der Suche nach einem Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle spielen. Wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in der aktuellen Phase des Auswahlprozesses bekannt gegeben hat, werden die zuvor identifizierten Teilgebiete im Landkreis weiterhin untersucht und gehören möglicherweise zu den sogenannten Standortregionen, die für die nächste Stufe des Prozesses vorgesehen sind. Landrat Torsten Warnecke zeigt sich davon enttäuscht und irritiert.
Prozess läuft bereits seit einiger Zeit
In der ersten Phase der Endlagersuche wurden deutschlandweit Areale in sogenannten Teilgebieten ausgewiesen, die auf wissenschaftlicher Basis im Hinblick auf das Gestein im Untergrund als potenziell geeignete Standorte für die sichere Lagerung hochradioaktiver Abfälle galten. Diese Teilgebiete wurden in einem Zwischenbericht der BGE 2020 veröffentlicht. Auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurden Bereiche als Teilgebiete identifiziert, die aufgrund des vorkommenden Steinsalzes als möglich erachtet wurden. Bislang wurde das Gebiet noch nicht ausreichend untersucht, sodass die Region weiterhin als mögliches Endlager in Frage kommt.
„Die Entscheidung der BGE, unseren Landkreis weiterhin im Auswahlverfahren zu belassen, ohne dass bislang eine ernsthafte Untersuchung unserer Teilgebiete stattgefunden hat, enttäuscht mich sehr. Schließlich hat im Landkreis der Bergbau Tradition: Ob Kupfer, Schwerspat, Alaun, Eisen, ob Salze oder Kali, Gips oder Erden und Sande. Der Bergbau hat Tradition über Jahrhunderte. Es ist daher für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region absolut unzumutbar, weiter in einem Verfahren zu verharren, das fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse nicht umsetzt“, so Landrat Torsten Warnecke: „Die Fachleute erkennen nicht, dass geritztes Gebirge, wie es dieses hier bei uns im Landkreis gibt, ein Ausschlusskriterium für einen Endlager-Standort ist. Es lässt mich irritiert zurück, dass stattdessen fast ein Drittel von Bayern aus der Untersuchung herausfällt.“
Bei einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 20. November können sich Interessierte im Landratsamt zum Thema Kindertagespflege informieren
Hersfeld-Rotenburg, 7. November 2024 - Am Mittwoch, 20. November findet im Landratsamt in Bad Hersfeld eine Informationsveranstaltung zum Qualifizierungsreihe Kindertagespflege statt. Interessierte haben von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr die Möglichkeit, sich im Raum Rimberg im Landratsamt (Friedloser Straße 12, Eingang A1) zu informieren. Teilnehmende erhalten Informationen zur Qualifizierung, den Voraussetzungen und Inhalten der Tätigkeit.
Hintergrund
Die Nachfrage nach qualifizierten Kindertagespflegepersonen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist weiterhin sehr groß. Daher sucht der Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe der Kreisverwaltung kontinuierlich nach geeigneten und engagierten Personen, die sich für das Arbeitsfeld der Kindertagespflege interessieren und dort tätig sein wollen. Anlass kann beispielsweise eine berufliche Neuorientierung oder auch der Wiedereinstieg in den Job sein.
Kindertagespflege ist eine gesetzlich anerkannte Bildungs- und Betreuungsform für Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr. Derzeit gibt es im Kreis 46 Kindertagespflegepersonen, die rund 150 Kinder betreuen. Wer als Kindertagespflegeperson tätig sein möchte, muss neben den persönlichen und räumlichen Voraussetzungen auch fachliche Kenntnisse vorweisen. Die Qualifizierung erfolgt im Umfang von 160 Unterrichtseinheiten und wird vom Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe durchgeführt. Im Rahmen der Tätigkeit als Kindertagespflegeperson bietet die Kreisverwaltung zudem umfassende Betreuung und Beratung an.
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Diese nehmen die Mitarbeitenden aus dem Bereich Kindertagespflege an (E-Mail: kindertagespflege@hef-rof.de, Telefon: 06621 87-5213, 06621 87-5214)
Wiesbadener Erklärung aller Landräte in Hessen - große Sorge um Kommunalfinanzen
Hersfeld-Rotenburg, 7. November 2024 - Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung hat der Hessische Landkreistag (HLT) mit Anita Schneider erstmals eine Frau zu seiner Präsidentin gewählt. Die Landrätin des Landkreises Gießen ist damit Nachfolgerin des langjährigen Präsidenten Wolfgang Schuster (Landrat Lahn-Dill-Kreis), der aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl angetreten war. Schneider übernimmt zugleich das Amt der Vizepräsidentin des Deutschen Landkreistages (DLT).
Landrat Torsten Warnecke sagt dazu: „Im Namen des Landkreises Hersfeld-Rotenburg gratuliere ich Anita Schneider herzlich. Als neue Präsidentin des Hessischen Landkreistages wird sie die Anliegen aller hessischen Landkreise mit großem Engagement vertreten.“
Wiesbadener Erklärung warnt vor akut bevorstehender Haushaltsnotlage der Kreise
Schneider erklärte im Anschluss an ihre Wahl auf Basis eines einstimmigen Beschlusses des Präsidiums sowie der Mitgliederversammlung, man stehe vor einer Zeitenwende, „weil die Haushaltsergebnisse der Landkreise nach Jahren der Konsolidierung wieder flächendeckend defizitäre Ergebnisse aufweisen, da trotz Rekordsteuereinnahmen die zunehmende Aufgabenflut der Landkreise nicht zu finanzieren ist und trotz eines fehlenden gesamtwirtschaftlichen Wachstums weiterhin Aufgaben auf die Kommunen übertragen und Leistungsansprüche des Staates ausgeweitet werden“. Den Landkreisen fehle insbesondere angesichts enormer Transferleistungen jeglicher Handlungsspielraum. Die festen Ausgabenverpflichtungen seien durch die von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zu erhebenden Kreisumlagen nicht mehr zu decken, da diese selbst häufig stark belastet seien.
„Die Kommunale Selbstverwaltung, die den Kommunen durch das Grundgesetz und die Hessische Verfassung garantiert wird, wird damit ausgehöhlt. Unseren Kommunen bleiben damit wenig Gestaltungsspielräume. Außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben kann kaum mehr gehandelt werden. Damit wird eine Priorisierung der Aufgaben kaum mehr ermöglicht“, so Landrat Warnecke über die Situation im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Schneider sagt dazu: „Die Landkreise sind im hohen Umfang Erfüllungsebene für Aufgaben geworden, die auf Bundes- und Landesebene generiert werden.“
Die hessischen Landkreise werden zum Ende des Jahres 2024 voraussichtlich flächendeckend ihre Liquiditätsreserven aufgebraucht haben. Hessenweit drohe ein Finanzdefizit von mehr als einer halben Milliarde Euro, sagte Schneider. Der Haushaltsausgleich werde für die allermeisten Landkreise unerreichbar. Man blicke daher mit Sorge auf 2025 und die kommenden Jahre.
„Die Situation bei uns in Hersfeld-Rotenburg spiegelt das hessenweite Bild ebenfalls wider. Gemeinsam fordern wir die Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene auf, eine aufgabenadäquate und somit kostendeckende Finanzausstattung zur Verfügung zu stellen. Nur so werden wir wieder Raum zur Gestaltung unserer Aufgaben im Zuge der Kommunalen Selbstverwaltung haben können“, verweist Warnecke abschließend insbesondere auf Punkt fünf (Kein eigenes Konsolidierungspotential) der einstimmig beschlossenen Wiesbadener Erklärung.
Der Anhang “Wiesbadener Erklärung“ kann auf der Gemeindehomepage unter Aktuelle Meldungen eingesehen werden.