Am 23.11.2022 fällt am Seilerweg der Startschuss zu einem neuen Arbeitszeitmodell: Dem FLEXPOOL. Arbeite, wann du willst – so lautet die Motivation hinter dem neuen Modell. Damit bietet das Klinikum Pflegefachkräften, die aufgrund von Kinderbetreuung oder anderen Verpflichtungen keine Voll- oder Teilzeitstelle übernehmen möchten, einen flexiblen und vor allem zeitlich selbstbestimmten Arbeitsalltag.
Arbeite, wann du willst – so lautet das Versprechen. Was sich konkret dahinter verbirgt, beschreibt Maike Henning, die Leiterin des neuen Teams, als eine echte Innovation: „Über den Flexpool bieten wir Pflegefachkräften ein Modell an, in dem sie selbst ihre Arbeitszeit bestimmen. Das bedeutet, dass ein neuer Mitarbeiter uns mitteilt, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten er arbeiten kann und wir ihn dann entsprechend auf den Stationen einsetzen, wo er gebraucht wird.“ Dabei ergänzt sie, dass diese favorisierten Arbeitszeiten flexibel geändert werden können. „Für den Einstieg in diese neue Arbeitsform ist deshalb auch eine intensivere Einführungsphase notwendig. Dafür haben wir uns in den vergangenen Monaten Zeit genommen und Willkommensprozesse erarbeitet“, erklärt Henning weiter. Für die Hersfelderin, die selbst ausgebildete Pflegefachkraft mit einigen Jahren Erfahrung ist, steht vor allem der Gedanke „Frei ist frei“ an oberster Stelle: „Sowohl für die neuen Flexpool-Mitarbeiter als auch die Kollegen auf den Stationen bedeutet das Konzept, dass sie seltener bis gar nicht mehr an ihren freien Tagen einspringen müssen. Kommt es auf einer Station zu einem Ausfall, meldet sich die Stationsleitung bei unserem Team und wir weisen ihr einen Flexpool-Mitarbeiter zu, dessen gewünschte Arbeitszeit passt.“
Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung sehen Pflegedirektorin Oberin Birgit Plaschke und kaufmännischer Direktor Sascha Sandow vor allem im Fachkräftemangel und einem stetigen Anpassungsdruck aus der Corona-Pandemie. Beide haben die Entwicklung des Arbeitszeitmodells unter Projektmanagerin Anna Nicole Röhler in einem halbjährigen, intensiven Arbeitsprozess begleitet. Dazu betont Plaschke, dass eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung stattgefunden habe: „Gemeinsam werden wir mehr und mehr feinfühlig dafür, was eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit für einen selbst bedeutet. Die sogenannte Self-Care, also sich explizit Zeit für sich selbst zu nehmen, gewinnt an Bedeutung. Deshalb freue ich mich, dass wir hiermit ein Modell geschaffen haben, das es Menschen erlaubt, wieder Freude am Pflegeberuf zu haben, weil er in ihr Leben passt.“ Hier ergänzt Sandow mit Blick auf jüngste Ereignisse: „Neben dem Fachkräftemangel, der besonders den pflegerischen Bereich seit einigen Jahren prägt, haben wir während der Corona-Pandemie auch neue Erfahrungen machen müssen, was den Ausfall und das Einspringen von Mitarbeitern angeht. Der Flexpool ist ein wichtiger Baustein, diese belastende Situation deutlich zu entschärfen, im Idealfall gänzlich zu lösen.“
Bewerben kann man sich für den Flexpool ab sofort über die Website klinikum-flexpool.de. Für Interessierte steht hier mit Imke Albowitz eine zentrale Ansprechpartnerin über Telefon, Email und auch WhatsApp zur Verfügung. „Ich bin überzeugt, dass wir hier ein Modell geschaffen haben, das verschiedensten Personen enorme Vorteile bietet: sei es die Mutter, die nur während der Betreuungszeiten ihrer Kinder arbeiten kann, ein Student, der sich neben seinen Vorlesungszeiten etwas dazu verdienen möchte oder ein frischer Absolvent, der Lust hat, in die verschiedenen Stationen in unserem Haus zu schnuppern“, so Gesundheitsökonomin Albowitz abschließend.
Hersfeld-Rotenburg, 24. November - Seit mehr als 30 Jahren findet am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Ungleichheiten beenden“. Viele Aktivistinnen und Aktivisten, Vereine und Organisationen nutzen den Aktionstag, um an HIV und Aids zu erinnern und um zu Solidarität und zum Abbau von Diskriminierung aufzurufen.
„Im Gesundheitsamt bieten wir seit vielen Jahren telefonische und persönliche AIDS-Beratungen an. Zudem kann man bei uns auch einen HIV-Test machen“, sagt Adelheid Merle, Amtsärztin beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Die Beratung ist anonym und kostenlos, der HIV-Antikörpertest kostet derzeit 19 Euro. Bei einem positiven Ergebnis steht das Gesundheitsamt unterstützend zur Seite und bietet weitere Beratungen, Hilfen und Begleitungen an. Aber auch Aufklärungseinheiten, beispielsweise in Schulen oder Krankenhäusern fallen ins Aufgabengebiet der Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes. „Es gilt: Gute Informationen sind die beste Voraussetzung, sich vor der Infektion zu schützen. Damit sich alle schützen, ist ein gesellschaftliches Klima ohne Ausgrenzung nötig“, sagt Adelheid Merle.
Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV, davon rund 91.400 in Deutschland. Aufgrund wirksamer Medikamente haben HIV-positive Menschen heute bei rechtzeitiger Behandlung eine fast normale Lebenserwartung. Grund für die Diskriminierung von Menschen mit HIV sind oft unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung oder aber auch moralische Vorbehalte, da HIV mit Homosexualität, negativ bewertetem Sexualverhalten und Drogenkonsum in Verbindung gebracht wird. Adelheid Merle sagt dazu: „Diese Vorurteile müssen aus den Köpfen der Menschen gestrichen werden. Betroffene sollten nicht ausgegrenzt werden, vielmehr sollte ihnen Verständnis entgegengebracht werden. Sobald die Krankheit mit Medikamenten behandelt wird, sind Infizierte nicht mehr ansteckend.“