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Kirchheimer Nachrichten
Ausgabe 6/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg informiert:

(v.l.) Der Einrichtungsleiter und kommissarischer Geschäftsführer des Kreisaltenheims Niederaula Heiko Bully, Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll, Martina Özer (Projektleiterin LIMEA), Hildegard Hehr-Willhardt (Fachdienst Arbeitsmarkt und Integration), René Bieber (Leiter Kommunales Jobcenter) und Einrichtungsleiterin Franka Meinecke freuen sich über drei ukrainische neue Mitarbeiterinnen, die der Landkreis erfolgreich vermittelt hat.

Unser Archivbild zeigt Ersten Kreisbeigeordneten Dirk Noll (hinten links) mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Institutionen des Runden Tisch Reha.

Seminar im Landratsamt: „Im Spannungsfeld zwischen Beruf, Bedürfnissen und Familie“

Frauen lernen wie sie Spannungsfelder erkennen und Konflikte bewältigen

Hersfeld-Rotenburg, 6. Februar 2024 – Das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Hersfeld-Rotenburg veranstaltet am Montag, 4. März ein Seminar zum Thema „Spannungsfeld zwischen Beruf, Bedürfnissen und Familie“. Die Veranstaltung findet von 10 bis 15 Uhr im Landratsamt im Raum Monte Kali (Friedloser Straße 12, Eingang A1) statt. Die Teilnahme kostet 20 Euro, eine Anmeldung ist bis Sonntag, 18. Februar an vhs@hef-rof.de oder online auf der Homepage der Volkshochschule (vhs) Hersfeld-Rotenburg möglich.

Inhalt des Seminars

Arbeitende Frauen, die trotz Beruf Angehörige pflegen, sind keine Besonderheit mehr. Doch Familienarbeit mit dem Beruf zu verbinden kann oft frustrierend und anstrengend sein. Dabei bleiben eigene Bedürfnisse auf der Strecke. Der Druck alles unter einen Hut zu bekommen, ist groß.

Referentin und Individualpsychologische Beraterin Petra Zentgraf gibt den Teilnehmenden Tipps, um mit gesellschaftlichem und eigenem Druck umzugehen und die Balance zwischen Familie und Berufsleben zu finden. Sie spricht über den Umgang mit Erwartungen und das Beachten der eigenen Bedürfnisse. So sollen Frauen Spannungsfelder erkennen und entstehende Konflikte bewältigen. Das Seminar hilft Frauen, die eigenen Stärken zu erkennen und eigene Bedürfnisse zu äußern.

Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit dem Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V. statt.

Bürgerservice-Büro und Zulassungsstelle am Samstag geschlossen

Hersfeld-Rotenburg, 5. Februar 2024 – Das Bürgerservice-Büro in Rotenburg (Lindenstraße 1) und die Zulassungsstelle in Bad Hersfeld (An der Haune 8) sind am Samstag, 10. Februar 2024 geschlossen. Demnach können am Samstag keine Fahrzeuge zugelassen werden.

Weitere Informationen gibt es rund um die Uhr auch im Internet auf der Homepage des Landkreises unter www.hef-rof.de.

Integration

Gemeinsam stark: Erfolgreiche berufliche Integration durch Zusammenarbeit im Landkreis

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg erzielt mit dem Projekt „LIMEA – My Turn“ beachtliche Erfolge in der beruflichen Integration von Migrantinnen. Eine Erfolgsgeschichte gab es kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Kreisaltenheim Niederaula. Dort wurden drei geflüchtete ukrainische Frauen erfolgreich in Arbeit vermittelt.

Hersfeld-Rotenburg/Niederaula, 2. Februar 2024 – Bei einem Arbeitgeberbesuch im Kreisaltenheim Niederaula sagte der Erste Kreisbeigeordnete Dirk Noll: „Uns ist es besonders wichtig, arbeitssuchende Geflüchtete zu integrieren – insbesondere in die Arbeitswelt.“ Projekte wie LIMEA würden dabei eine zentrale Rolle spielen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen diese Frauen, die in Deutschland einen Neuanfang wagen, mit dem nötigen Herzblut. Das ist unser Erfolgsgeheimnis“, betonte Noll. Die Mitarbeitenden beraten und fördern die geflüchteten Frauen individuell, begleiten den Bewerbungsprozess und vermitteln sie schließlich in Arbeit.

Im vergangenen Jahr konnten die Projektbetreuerinnen insgesamt acht Frauen gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice erfolgreich in Arbeit vermitteln. Zusätzlich waren etwa 160 Migrantinnen in der Beratung der Projektbetreuerinnen, wo sie intensiv auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden und dabei unter anderem die deutsche Sprache lernen. Dabei sei die Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitgebern wie dem Kreisaltenheim Niederaula „mindestens genauso wichtig wie die Beratung selbst“, betonte der Leiter des Kommunalen Jobcenters René Bieber. „Die Zusammenarbeit ermöglicht nicht nur eine berufliche Integration, sondern fördert auch das gegenseitige Verständnis und den sozialen Zusammenhalt.“

Das konnten die Leiter des Kreisaltenheims Franka Meinecke und Heiko Bully (kommissarischer Geschäftsführer) nur bestätigen: „Es ist kein Geheimnis, wie schwierig es ist, Personal für die Bereiche Pflege, Hauswirtschaft, Küche und Reinigung zu gewinnen. Dazu kommen noch mögliche Probleme unserer Mitarbeiterinnen bei den Themen Wohnungssuche, Kinderbetreuung oder Mobilität. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit Unterstützung des Landkreises drei neue, ukrainische Mitarbeiterinnen gewonnen haben. Diese Erfolge sind ein klares Zeichen unserer gemeinsamen Anstrengungen.“

Das sieht auch LIMEA-Projektleiterin Martina Özer so: „Es zahlt sich aus, dass wir die Bewerberinnen so intensiv betreuen. Dank unserer Hilfe konnten sie ihren Arbeitsplatz im Kreisaltenheim kennenlernen und sich dort erproben.“ Obwohl aktuell noch Sprachdefizite bestehen, unterstützt das das Kreisaltenzentrum hier mit einem berufsspezifischen Wörterbuch zusätzlich zu den Sprachkursen. Bemerkenswert sei, dass das Kreisaltenheim als Arbeitgeber Rücksicht auf die Sprachkurszeiten der Ukrainerinnen nehme.

„Die Geschichten der ukrainischen Frauen sind lebendige Beispiele dafür, wie praktische Integration funktionieren kann. Sie zeigen, wie wir mithilfe gezielter Unterstützung und Zusammenarbeit echte Veränderungen im Leben der Menschen bewirken können“, hebt Jobcenter-Chef René Bieber hervor. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Fortsetzung der Zusammenarbeit im Interesse aller – auch der Pflegebedürftigen – liege. „Heute ist nur der Anfang einer langen und erfolgreichen Partnerschaft“, so Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll.

Über das Projekt 'LIMEA - MY TURN':

Das Projekt „LIMEA – Langfristige Integration von Migrantinnen durch Empowerment und Aktivierung“ wird im Rahmen des Programms „MY TURN - Frauen mit Migrationserfahrung starten durch“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus mit rund 650.000 Euro gefördert. Der Landkreis beteiligt sich mit an der Fördersumme mit etwa 65.000 Euro. Das entspricht zehn Prozent der Gesamtfördersumme.

Das Projekt hilft Migrantinnen, ihre Chancen und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und individuelle Fragen zu Themen wie Arbeits- und Ausbildungssystem in Deutschland, aufenthaltsrechtliche Grundlagen und Sprachförderung zu beantworten. Für das Projekt werden die vorhandenen Strukturen innerhalb des Landratsamts genutzt, indem das Kommunale Jobcenter eng mit dem Fachdienst Arbeitsmarkt und Integration zusammenarbeitet.

Fragen zu LIMEA beantwortet die Projektleiterin Martina Özer telefonisch unter 06621 87-4326 oder per E-Mail m.oezer@hef-rof.de.

Landrat Warnecke fordert Umdenken bei Stromtrassenplanung

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg steht erneut im Fokus von Planungen für gleich zwei Stromtrassen im Eilverfahren. Diese Entwicklung ruft bei Landrat Torsten Warnecke nicht nur Verwunderung hervor, sondern auch entschiedenen Widerspruch. Die Pläne scheinen eine Wiederholung von Szenarien zu sein, die der Landkreis erfolgreich abgewendet hatte.

Hersfeld-Rotenburg, 1. Februar 2024 – Vor der Bekanntgabe des finalen Präferenzraumes der geplanten Stromtrassen Nordwest- und Südwestlink durch die Netzbetreiber 50 Hertz, Tennet und TransnetBW mahnt Hersfeld-Rotenburgs Landrat Torsten Warnecke zu einer objektiven Beurteilung der Gesamtsituation.

Ein Rückschritt, der Fragen aufwirft

„Es ist mehr als verwunderlich, dass trotz der bereits bekannten Einschränkungen und Hindernisse erneut Trassen durch unseren Landkreis geplant werden“, äußert Warnecke. Damals wie heute wurden Natur- und Artenschutz, Wasser- und Bodenschutz, der Erhalt land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie die Vermeidung weiterer Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger als Kernargumente vorgebracht. „Dass diese Argumente im aktuellen Eilverfahren offenbar wenig oder kein Gewicht haben, hinterlässt bei uns nicht nur Unverständnis, sondern auch die ernste Frage nach der Bewertungsgrundlage solcher Entscheidungen“, so Warnecke.

Gemeinsam gegen die Wiederholung von Fehlern

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg steht gegen die geplante Trassenführung, die einmal mehr die Lebensqualität in der Region gefährden würde. „Wir fordern die TransnetBW und die entscheidenden Gremien auf, unsere Argumente ernst zu nehmen und alternative Trassenführungen zu prüfen, die unsere Region verschonen“, so Warnecke. Die Bürgerinnen und Bürger im Kreis seien ohnehin schon durch Autobahnen, (geplante Neubau-) Bahnstrecken und Stromleitungen genug belastet. Warnecke erinnert daran, dass eine Akzeptanz für Infrastrukturprojekte nur dann zu erwarten sei, wenn die Planung transparent, fair und unter Berücksichtigung aller regionalen Belange erfolgt.

Die Forderung: Eine Planung, die lernt und respektiert

Landrat Warnecke fordert eine Neubewertung der Trassenplanung: „Beschleunigen bedeutet meiner Ansicht nach, auf bewährten Erkenntnissen aufzubauen, nicht, sie zu ignorieren. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat bereits in früheren Verfahren deutlich gemacht, dass Infrastrukturprojekte nicht auf Kosten unserer Natur, Artenvielfalt, Land- und Forstwirtschaft sowie des Wohlergehens unserer Bürgerinnen und Bürger gehen dürfen. Die gewählte Trassenführung überrascht aufgrund der Raumwiderstände und ist nicht hinnehmbar.“

Ebenfalls nicht nachvollziehen kann der Landrat den Ablauf der Planung und des Beteiligungsverfahrens: „Im November wurden wir per E-Mail pauschal über die Bauabsicht von gleich vier Gleichstromleitungen informiert – ohne von einer direkten Betroffenheit zu wissen. Die Präferenzräume sollten interessanterweise erst im November bekanntgegeben werden. Die Kommunen wurden erst Anfang Dezember informiert, bis Ende Januar konnten wir Stellung zum vorläufigen Trassenvorschlag nehmen. Für uns ist es unerklärlich, wie unsere Stellungnahmen in nicht mal einer Woche geprüft werden sollen. Schließlich soll der finale Präferenzraum den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bereits kommenden Montag, 5. Februar, und der Öffentlichkeit am 6. Februar vorgestellt werden. Es zeugt von Respektlosigkeit, uns diesen Vorstellungstermin in einer unscheinbaren E-Mail zwei Wochen vor dem Termin fest vorzugeben. Das nimmt dem Verfahren Legitimation und macht es stattdessen zur Farce.“

Runder Tisch Reha – Netzwerkpartner engagieren sich für die Arbeitsvermittlung von Menschen mit Behinderung

Hersfeld-Rotenburg, 1. Februar 2024 – Schon mit kleinen Hilfestellungen ist es für Menschen mit Behinderung oftmals ganz einfach möglich, eine vielfältige Bandbreite von Berufen auszuüben. Trotzdem sind im Landkreis Hersfeld-Rotenburg aktuell rund 500 Personen mit Schwerbehinderung bei der Agentur für Arbeit und im Kommunalen Jobcenter arbeitslos gemeldet. Verantwortlich dafür sind nur selten die eingeschränkten Personen selbst. Gründe liegen meist vielmehr auf Seite der Arbeitgeber.

Um Schwerbehinderten gezielt dabei zu helfen, eine Arbeitsstelle zu finden, wurde vom Kommunalen Jobcenter vor rund 2,5 Jahren der Runde Tisch Reha gegründet. Mittlerweile setzen sich dort acht Netzwerkpartner ein. So soll eine langfristige und nachhaltige berufliche Eingliederung ermöglicht werden.

„Wir wollen Bewusstsein dafür schaffen, dass Menschen mit Behinderung einen wichtigen und gleichwertigen Teil unserer Gesellschaft darstellen“, erklärt Nicole Groening vom Kommunalen Jobcenter, die den Runden Tisch Reha organisiert: „Schwerbehinderte bringen genau wie gesunde Menschen notwendige Kompetenzen und Stärken in den Beruf ein.“

Arbeitgeber sensibilisieren

Für eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung ist es besonders wichtig, Arbeitgeber aufzuklären. Die Netzwerkpartner zeigen den Unternehmen und Institutionen die Potenziale und Qualifikationen, die Schwerbehinderte an ihrer Arbeitsstelle einbringen können. Außerdem informieren sie über gesetzliche Grundlagen und potenzielle Fördermöglichkeiten. Die verschiedenen Netzwerkpartner bieten dabei alle ähnliche Hilfe an.

So unterstützt das Kommunale Jobcenter Schwerbehinderte ganzheitlich und berät und informiert Arbeitgeber umfassend. Die IHK Kassel Marburg hilft Mitgliedsbetrieben bei Neueinstellungen, Weiterbeschäftigungen, Ausbildungen und Fördermöglichkeiten. So werden Barrieren abgebaut. Die Zuständigkeit für Förderbedarfe lieg bei der Agentur für Arbeit. Die entscheidet über individuelle und passgenaue Förderungen für Schwerbehinderte und verschiedene Zuschüsse für Arbeitgeber. Handwerksbetriebe werden rund um das Thema Inklusion von der Handwerkskammer Kassel beraten, unterstützt und begleitet. Auch der Integrationsfachdienst (IFD) steht sowohl schwerbehinderten Personen als auch Arbeitgebern zur Verfügung. Unter anderem ist dort die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) angesiedelt. Beide Fachbereiche stehen in Trägerschaft von „Die Brücke e.V.“.

Ebenfalls Teil des Runden Tisches Reha sind die Deutsche Rentenversicherung, die Sozialen Förderstätten und der Landeswohlfahrtsverband.

Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll freut sich über das Engagement der Netzwerkpartner: „Es wird Zeit, dass auf Arbeitgeberseite Vorurteile zur Seite geschoben werden. Eine Person mit Schwerbehinderung bereichert jedes Unternehmen – auf fachlicher und auf menschlicher Ebene. Ich bin allen Netzwerkpartnern für ihr außerordentliches Engagement in diesem Bereich dankbar.“

Kontakt

Organisation Runder Tisch Reha

FD Rotenburg/Bebra

Nicole Groening

E-Mail: n.groening@hef-rof.de — Telefon: 06621 87-4756