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Künzell - Aus dem Leben der Gemeinde
Ausgabe 34/2022
Ortsnachrichten
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Zeitzeugen berichten aus Engelhelms  

Von links:

Barbara Eckart (1997 bis 2001),

Irmgard Larbig (2001 bis 2018) und

Ulrike Böhm-Werthmüller (seit 2018 Ortsvorsteherin in Engelhelms)

Engelhelms geht mit gutem Beispiel voran

Wie gestaltet sich das Thema „Frauen und Kommunalpolitik“ in Engelhelms?

Nach wie vor gibt es eine gesellschaftliche Arbeitsteilung, die Frauen eine stärkere Rolle in Haushalt und Kinderbetreuung zuweist als Männern, auch wenn sich die Rollenbilder langsam verändern. Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit, Familienarbeit und politischem Mandat ist eine große Herausforderung. Hier ist Unterstützung und Förderung durch Mandatsträger und Gremienleitung wichtig, ebenso durch den Partner und das persönliche Umfeld.

Sind Frauen die besseren Politiker?

Nein, aber die unterschiedlichen Sichtweisen von Frauen und Männern sollten sich zu einem produktiven Ganzen ergänzen und die Qualität und Akzeptanz politischer Entscheidungen sichern. Deshalb ist es für alle Bürger*innen wichtig, Frauen zu kommunalpolitischen Gremien zu gewinnen. Ihr Beitrag in der Politik ist unverzichtbar. Gute Kommunalpolitik kann nur gelingen, wenn die Belange aller Bürger*innen mittels Partizipation in die Entscheidungsprozesse einfließen.

Wie hat sich das in Engelhelms in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

Als einziger von 8 Ortsteilen wurde und wird bis heute Engelhelms von einer Ortsvorsteherin gegenüber der Großgemeinde Künzell vertreten. Rückblickend auf die letzten 50 Jahre sind es immerhin 25 Jahre, in denen Frauen das Amt innehatten. Von 1997 bis 2001 war Barbara Eckart und von 2001 bis 2018 Irmgard Larbig Ortsvorsteherin. Seit 2018 ist Ulrike Böhm-Werthmüller amtierende Ortsvorsteherin. Und in der Großgemeinde Künzell? Der Frauenanteil im Ehrenamt in den politischen Gremien der Gemeinde Künzell ist in den letzten 50 Jahren zwar gestiegen, aber die Ergebnisse der Kommunalwahlen 2021 zeigen, dass Frauen als Gemeindevertreterinnen mit nur 22 % und in den Ortsbeiräten mit nur 26 % vertreten sind und damit eine paritätische Besetzung der Gremien nicht vorhanden ist. Da ist noch viel Luft nach oben.