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Lahnau Nachrichten
Ausgabe 17/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Straßenbeleuchtung in Lahnau

Auf Einladung des Energie- und Klimaschutzbeirates der Gemeinde Lahnau versammelten sich rund zwanzig Bürgerinnen und Bürger nebst Fachreferenten im Bürgerhaus Atzbach zum Austausch.

Auf Anregung des Beirates, die Nachtzeit zwischen dem „letzten und ersten Bus“ des jeweiligen Tages zur Beleuchtungsabschaltung zu nutzen, wurden in einem ersten Versuch die Straßenlampen zwischen 2:00 und 4:00 Uhr abgeschaltet.

Daraus resultiert eine CO2-Einsparung von 16,6 Tonnen/Jahr und eine Kosteneinsparung von knapp 12.000,- Euro pro Jahr, wie Bürgermeister Walendsius mitteilte.

In einem Erfahrungsbericht teilte anschließend Bürgermeister Gefeller, Stadt Staufenberg, mit, dass die Kriminalitätszahlen vor und während der Nachtabschaltung über mittlerweile fünf Stunden unverändert blieben. Somit ein Erfolg für Natur du Umwelt.

KHK Pagel bestätigte seinen Vorredner und teilte mit, dass die Nachtabschaltung keinerlei negative Wirkung auf die Lahnauer Kriminalstatistik habe. Die meisten Wohnungseinbrüche z. B. geschehen bei Tageslicht.

Ingo Dorsten, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz des Lahn-Dill-Kreises, ergänzte seinen Vorredner noch um die positive Wirkung auf den Mensch. Die Lichtabschaltung verstärke noch den Schlaf- und Lebensrhythmus, reduziere die Lichtverschmutzung und habe positive Auswirkungen auf die Insektenwelt. Bei durchgängig heller Nacht durch Kunstlicht (Deutschland gehört zu den „nachthellsten“Gebieten der Erde) können sich Schlafstörungen, Übergewicht, früheres Altern, Diabetes und verschiedene Krebsarten begünstigter entwickeln.

Herr Meth, EAM-Netz, bestätigte die Einsparpotenziale und zeigte weitere positive und auch negative Möglichkeiten der Lichtmengenreduzierung auf. So verwies er auf die nachteilige Wirkung z. B. jede zweite Straßenleuchte abzuschalten, da sich dadurch stark abgegrenzte Hell- bzw. Dunkelzonen ergeben, die das menschliche Auge stark strapazieren und zu einer Verschlechterung der Nachtsichtsituation führen.

Der Austausch mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern war vielfältig und aufschlussreich.

Abschließend kann somit als erstes Resümee eine Beibehaltung bzw. eine Verlängerung der Straßenbeleuchtungsunterbrechung in die Gremien getragen werden.

v.l.n.r.: Anja Hardt, Peter Kupetz, Ingo Dorsten

BGM Christian Walendsius

(Bilder: L. Rühl)