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Lahnau Nachrichten
Ausgabe 32/2023
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Vorsicht bei Jakobskreuzkraut auf Futterflächen und im Garten

Viele Pferde- und Rinderzüchter beschäftigen sich intensiv mit dem Problem „Jakobskreuzkraut“ auf den Weiden und im Winterfutter. Eigentlich ist das Jakobskreuzkraut nicht neu, sondern schon immer bei uns zu finden. Die Raupe des Jakobskrautbärs, ein heimischer Nachtfalter, ist auf das Kraut angewiesen. Leider ist allerdings auch in unserer Region seit einigen Jahren eine deutliche Ausbreitung dieser hochgradig giftigen Pflanze zu verzeichnen.

Bei akuter Vergiftung der Tiere verursachen die enthaltenen toxischen Stoffe (Pyrrolizidin-Alkaloide) ein schnelles und tödlich verlaufendes Leberversagen. In Heu und Silage verliert Kreuzkraut seine fresshemmenden Eigenschaften, aber nicht die giftige Wirkung, so dass auch hier chronische Vergiftungen auftreten können. Dennoch wird die Gefährlichkeit nach wie vor unterschätzt, insbesondere auf Pferdeweiden ist eine zunehmende Vermehrung von Jakobskreuzkraut und anderen Kreuzkrautarten zu verzeichnen. Die Kreuzkräuter sind erkennbar an 13 gelben Blütenblättern.

Doch selbst im eigenen Garten sowie in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder sonstigen öffentlichen Plätzen kann die wunderschön gelb blühende, aber hochgiftige Pflanze zu einem Problem werden. Die Problematik liegt hierbei allerdings eher bei allergischen Reaktionen, da ein Verzehr eher unwahrscheinlich sein dürfte.

Ursache für die Verbreitung der - eigentlich - einheimischen Pflanze ist u. a. die zunehmende Trockenheit sowie die extensive oder mangelhafte Bewirtschaftung von Brachflächen oder Wegerändern. Daher kann das Jakobskreuzkraut nur durch frühzeitige und regelmäßige Mahd eingedämmt werden. Eine Gute Weidepflege ist hierbei die Grundvoraussetzung, da Gräser die Hauptkonkurrenzpflanzen bilden. Blühende Pflanzen müssen komplett entfernt werden. Hierbei muss das Jakobskreuzkraut immer vollständig von den Wiesen entfernt und ordnungsgemäß entsorgt werden um ein weiteres Aussamen zu verhindern. Bei diesen Arbeiten sind unbedingt Handschuhe zu tragen! Das Jakobskreuzkraut sollte nicht im Gartenkompost kompostiert werden, da hier die Verrottungshitze für die komplette Zersetzung der Pflanze nicht ausreicht und es so zu einem Neuaustrieb aus den Restwurzeln kommen könnte.

Für weitergehende Fragen steht Ihnen die Umweltberaterin der Gemeinde Lahnau gerne unter der Telefonnummer 06441-964433 oder Mail-Adresse: umweltbuero@lahnau.de zur Verfügung.