Landrätin Anita Schneider überreicht die Schlüssel für das Feuerwehrauto und den Kleintransporter an Gemeinderatsvorsitzenden Serhii Harus. An der Fahrzeugübergabe teilgenommen haben aus der Stadt Linden Bürgermeister Fabian Wedemann (5. v. l.), der stellvertretende Stadtbrandinspektor Marc Bausch (5. v. r.) und der stellvertretende Wehrführer Lorenz Wurm (4. v. r.) sowie vom Landkreis Gießen Kreisbrandinspektor Mario Binsch (2. v. l.), Udo Liebich, Büroleiter der Landrätin (l.), und Ronja Grimmer, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik
Landkreis Gießen. Ein Feuerwehrauto für die Gemeinde Ripkyne - das war einer der ersten Wünsche aus der Region Tschernihiw, die der Landkreis Gießen aus seiner ukrainischen Partnerkommune erhalten hat. Als in dieser Woche der Gemeinderatsvorsitzende von Ripkyne, Serhii Harus, gemeinsam mit drei seiner Landsleute nach 30 Stunden Fahrt aus der Ukraine am Gefahrenabwehrzentrum angekommen ist, war die Begeisterung für die neuen Fahrzeuge entsprechend groß. Landrätin Anita Schneider überreichte ihm nicht nur die Schlüssel zu einem Feuerwehrauto aus den Mitteln der Soforthilfe des Landkreises, sondern auch zu einem Kleintransporter, der durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit finanziert wurde.
„Wir bedanken uns herzlich auch im Namen der Leiterin des Bezirksrats von Tschernihiw für die Unterstützung der Menschen im Landkreis Gießen“, sagte Gemeinderatsvorsitzender Harus. „Das Feuerwehrauto wird in der Gemeinde Ripkyne dringend benötigt und der Kleintransporter kommt in der Gemeinde Hontschariwske zum Einsatz.“ Landrätin Schneider bekräftigte: „Der Landkreis Gießen steht auf und an Ihrer Seite. Besonders in diesen schwierigen Zeiten möchten wir Sie nicht nur finanziell, sondern auch ideell unterstützen. Wir wünschen Ihnen in den neuen Fahrzeugen eine gute Heimfahrt und zu Hause in der Ukraine ein starkes Durchhaltevermögen.“
Der Landkreis Gießen hat das Feuerwehrauto für 14.000 Euro von der Stadt Linden übernommen. „Wir freuen uns, dass unser ehemaliges Feuerwehrauto nun in der Ukraine einen neuen Einsatzort findet“, sagte Fabian Wedemann, Bürgermeister der Stadt Linden, während der Schlüsselübergabe. Damit ist das Tanklöschfahrzeug ein Bestandteil der Soforthilfe des Landkreises im Wert von insgesamt 50.000 Euro, für die sich der Kreistag bereits im Jahr 2022 ausgesprochen hatte. Zur Brandbekämpfung ausgestattet wurde das Fahrzeug durch den Fachdienst Gefahrenabwehr mithilfe von Gerätespenden der Feuerwehren im Landkreis Gießen.
Neben dem Feuerwehrauto konnte auch ein Kleintransporter unter lautem Hupen seine rund 2000 Kilometer lange Reise in die Ukraine antreten. Die sogenannte „Doppelkabine“ ist Teil des Hilfspakets „Bauhof“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Der Landkreis Gießen hatte die Beschaffungspakete „Bauhof“ und „Sporteinrichtungen“ im Wert von insgesamt 120.000 Euro für seine ukrainische Partnerkommune beantragt.
Mit der Region Tschernihiw verbindet den Landkreis Gießen seit dem Jahr 2023 eine Solidaritätspartnerschaft. Die Region liegt im nördlichen Teil der Ukraine, ihre gleichnamige Hauptstadt befindet sich etwa 140 Kilometer von Kiew entfernt. Im Westen und Norden grenzt Tschernihiw an Belarus, im Nordosten an Russland. Auf dem rund 10.000 Quadratkilometer großen Gebiet leben circa 450.000 Menschen.