Die neue JUH-Kita „Glücksritter“ in Lang-Göns
Am Nachmittag der offenen Tür testeten die jungen Besucher schon intensiv die Spielmöglichkeiten
Die Langgönser Kita-Verwaltungsleitung Franziska Diebel, Marius Reusch (v. l.) Marco Schulte-Lünzum und Anna Rummel (v. r.) mit dem Mitarbeiterteam der Kita Glücksritter
Langgöns (ikr). „Kleeblätter“, „Sternschnuppen“ und „Regenbogen“, so heißen die drei Gruppenräume in der neuen Kita „Die Glücksritter“ der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in der Holzheimer Straße 75 in Lang-Göns. Am Sonntag war dort „Nachmittag der offenen Tür“. Am 2. Mai startet der Regelbetrieb mit zunächst insgesamt 16 Kindern.
„Wir haben mehr Anmeldungen als anfangs gedacht“, freute sich Johanniter-Regionalvorstand Marco Schulte-Lünzum. Neun Kinder werden in der Krippengruppe betreut werden, sieben weitere in der altersübergreifenden Gruppe. Die dritte Gruppe wird voraussichtlich 2025 eröffnet. Viele junge Familien und interessierte Bürger nutzten die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten der Kita anzuschauen und das insgesamt sechsköpfige pädagogische Mitarbeiterteam um die Leitung Anna Rummel kennenzulernen. Das Gebäude, das als sogenannter „Fliegender Bau“ in Modul-Holzbauweise für einen Zeitraum von maximal vier Jahren errichtet wurde, lässt keine Wünsche offen: Das allgegenwärtige helle Holz verströmt einen sehr angenehmen Duft in der kompletten Kita und vermittelt eine sehr angenehme Atmosphäre. Neben den drei Gruppenräumen laden weitere Räume, darunter Bewegungs- Schlaf-, Mehrzweck- und Rollenspielraum zur Nutzung ein. Es gibt eine Küche, Sanitärbereiche, ein Lager und sogar eine Bibliothek. Den freundlichen Kita-Mitarbeitern, die bereits vor dem offiziellen Start der Einrichtung als ein eingespieltes Team auftreten, merkt man ihr Engagement sofort an. Sie bringen sich schon jetzt intensiv ein und kümmern sich selbst um kleine Details liebevoll. So haben sie zum Beispiel die einzelnen Räume mit besonderen Namen benannt: der Schlafraum heißt Schlafgemach, der Bewegungsraum wird Rittersaal genannt und der Rollenspielraum Burgtheater.
„Toll und richtig cool sieht‘s aus, und der gute Holzgeruch ist sehr angenehm“, freute sich der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch. Er überreichte als Einweihungsgeschenk eine Uhr der Gemeinde und erhielt im Gegenzug von Marco Schulte-Lünzum ein Sweatshirt mit Kita-Logo. „Es ist ein komisches, aber zugleich tolles Gefühl, wenn die Grundidee, die man im Kopf hatte, jetzt Wirklichkeit wird“, bekannte der Rathauschef. Aufgabe der Gemeinde sei es nun, noch das Außengelände herzurichten, wobei auch einige Spielgeräte aus dem eigenen Bestand der Gemeinde montiert werden sollen. Dies soll bis Juni geschehen. Auch der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Hans Noormann, zeigte sich sehr begeistert: „Das ist doch fast zu schade, um es nach vier Jahren wieder abzureißen.“ Auch Karl-Heinz Lang, der die weitläufige Fläche mitten im Ort zur Verfügung gestellt hat, freute sich über die ansprechenden Räumlichkeiten.
Weil es im Ortsteil Lang-Göns zu wenig Kita-Plätze gab, war das Projekt in Kooperation mit den Johannitern als kurzfristig umsetzbare Übergangslösung im vergangenen Sommer mehrheitlich vom Langgönser Gemeindeparlament beschlossen worden. Der Bürgermeister hatte das Thema zur Chefsache gemacht und sich gegen den Widerstand der SPD-Fraktion, die seinerzeit noch „weiteren Informationsbedarf“ gefordert hatte, schließlich durchgesetzt, „es ist kurzfristig die beste Lösung“, hatte er argumentiert. Im vergangenen November starteten die Bauarbeiten. Die Kita wird den Haushalt der Gemeinde mit insgesamt rund 730.000 Euro (510.000 Euro Betriebskosten und 220.000 Euro Miete) belasten. Die Betriebsgenehmigung wird zunächst für zwei Jahre erteilt, kann aber zweimal um ein Jahr verlängert werden. Auf dem Gelände an der Holzheimer Straße könnte anschließend vielleicht auch ein dauerhafter Standort für den neuen Kindergarten errichtet werden. Der Kita-Name „Glücksritter“ wurde in Anlehnung an das Kleeblatt im Wappen der Gemeinde Langgöns entworfen.