Die Naturkita-Kinder sangen zur Eröffnung des Festes.
Geschenke für das Kita-Team überreichte Alina Zidaric (vorne, mit Kind).
Richtig viel Betrieb herrschte unter schattigen Bäumen.
Blick in einen Gruppenraum.
Auch selbstgemachte Leckereien aus der Natur gab es.
Gemeindeminifeuerwehrwart Andreas Möschl klärte über Brandschutz auf.
Langgöns (ikr). Der nahe Wald und hohe alte Bäume, die in dieser Jahreszeit wunderbaren Schatten spenden, umgeben die Gebäude der Naturkindertagesstätte Paul-Schneider-Haus am Ortsrand von Dornholzhausen. Das weitläufige und überaus ansprechend gestaltete Gelände ist ein richtiges kleines Paradies für Kinder. Am Wochenende feierte die Einrichtung ihr erstes Sommerfest. Diese Premiere war verbunden mit der öffentlichen Einweihung der ersten Naturkita in Langgöns.
„Hier im Wald sind wir nicht allein“, sangen die insgesamt 32 Mädchen und Jungen der Naturkita zu Beginn des Festes. Bäume, Tiere, keine Wände, keine Dächer, so ging es weiter in dem Lied, „das ist das, was uns gefällt“. Kita-Chefin Gabi Fuchs begrüßte die Kinder, ihre Familien und die Vertreter der gemeindlichen Gremien mit Bürgermeister Marius Reusch und Parlamentspräsident Martin Hanika an der Spitze. Die Naturkita bietet ein herkömmliches Kindertagesstätten-Gebäude mitten in der Natur. Am 10. Oktober 2022 haben Gabi Fuchs und ihr Team die ersten Kinder begrüßt, im Februar 2023 wurde eine zweite Gruppe mit den Kleinsten der Gemeinde Langgöns eröffnet. Insgesamt 32 Kinder werden aktuell in den Gruppen „Waldzwerge“ und „Waldracker“ betreut. Hier haben sie genügend Platz zum Spielen und Bewegen, „und sie lernen das Wertvollste kennen, unsere Natur“, sagte Fuchs. Sie lud dazu ein, das Haus, das Gelände und einen Rundweg durch den Wald „zu erkunden, einzutauchen und den Wald und die Natur durch die Augen eines Kindes zu erleben“.
Bürgermeister Marius Reusch, dem die große Freude an dieser regelrechten Bilderbuchkita deutlich anzumerken war, skizzierte noch einmal den Weg dorthin. Nachdem der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill das ehemalige Freizeitheim nicht mehr weiterbetreiben wollte, übernahm die Gemeinde Langgöns nach längeren Verhandlungen die Immobilie mit dem umgebenden Gelände in Erbpacht. „Ich bin den politischen Gremien sehr dankbar, dass wir das Haus übernehmen konnten und sehr stolz, diesen Prozess zu begleiten und ins Leben setzen zu können“, sagte der Rathauschef. Sein Dank galt auch der Kreisaufsicht, die das Ganze „konstruktiv“ begleitet habe. Er kündigte an, dass im September eine dritte Gruppe eröffnet werden soll. Für den ersten Umbauauabschnitt konnten Fördermittel aus dem IKEK-Programm verwendet werden. Reusch bilanzierte: „Es ist eine tolle Geschichte geworden. Mein Dank geht an alle, und ich bin stolz darauf, dass wir diesen wirklich schönen Ort weiterentwickeln konnten und dies auch zukünftig tun werden.“
Martin Hanika begrüßte die „liebe Waldfamilie“ und das Kita-Team. Die Gemeindevertreter hätten sich „im Vorfeld sehr angestrengt“, dieses Haus zu bekommen. Sein ausdrücklicher Dank galt neben allen Beteiligten ganz besonders dem langjährigen Hausmeisterehepaar Regina und Hans Glaser, „die diese Einrichtung über all die Zeit sehr gepflegt haben“. Er berichtete von seinem kleinen Enkel Oskar, der die Naturkita seit einigen Monaten besuche und regelmäßig „mit schönen Steinen und Holzstöckchen“ nach Hause komme, im Frühjahr mit klitschnassen Regenhosen und roten Bäckchen. „Ich finde das sehr schön und würde manchmal gerne dabei sein“, bekannte Hanika. Er betonte: „Die Kinder werden diese Zeit nicht vergessen, ihr Leben lang nicht.“
Auch die Elternbeiratsvorsitzende Alina Zidaric bedankte sich, dass die Gemeinde Langgöns „ein kleines Paradies im Wald aufgebaut hat. Das ist nicht selbstverständlich.“ Für die Eltern habe es anfangs Vertrauen gebraucht, sich auf dieses Pilotprojekt einzulassen, dies habe sich aber gelohnt. Sie dankte auch für die Haltung des Teams, die Kinder „in ihrer Individualität in den Mittelpunkt zu stellen.“