Gemeinsamer Austausch
Impulsstatement Margot Schäfer, Leiterin Abteilung für den ländlichen Raum
Zukunftsforscher Dr. Edgar Göll informiert über Zukunftstrends
Die Gemeinde Langgöns wird durch das Hessische Dorfentwicklungsprogramm gefördert und konnte mittlerweile verschiedene öffentliche und private Vorhaben im Rahmen des Umsetzungsprozesses (bis 2027) realisieren. Das 4. Forum „Wir fürs Dorf“ sollte daher zum einen den bisherigen Weg und seine Ergebnisse betrachten, vor allem aber den Blick in die Zukunft und über die aktive Förderphase bis 2027 hinaus richten. Welche Aufgaben und Herausforderungen wird die Zukunft mit sich bringen? Worauf müssen wir uns einstellen? Welche Ressourcen und Potentiale haben wir, um mit den Anforderungen umgehen zu können? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Nach Begrüßung der Anwesenden durch Bgm. Marius Reusch erläuterte Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum für die Landkreise Lahn-Dill und Gießen, die Herausforderungen, die auf ländliche Räume zukommen. Demografische Entwicklung, bezahlbarer Wohnraum, Mobilität von Menschen, Gütern und Informationen oder auch Migrationsbewegungen sind Aspekte, mit denen sich ländlich geprägte Kommunen beschäftigen müssen. „Aus meiner Sicht sind kleinere Dörfer und ländliche Gemeinden jedoch wandlungsfähiger als große Städte, sie sind agiler. Austausch und Kommunikation funktionieren oft gut, dies ist die Basis für die Entwicklung von Anpassungsstrategien auf kommunaler Ebene“, so Frau Schäfer in ihrem Einstiegsstatement.
Zukunftsforscher Dr. Edgar Göll referierte im Impulsvortrag über „Zukünfte im Anmarsch“ – und damit über die Erkenntnisse, die uns aus der Zukunftsforschung mit auf den Weg gegeben werden. „Schauen Sie 40 Jahre zurück: wie haben wir damals gelebt? Wie werden wir in 30 Jahren leben?“, so Edgar Göll in seinem Vortrag. Die sog. Megatrends wie z.B. die Digitalisierung, die Globalisierung und der Klimawandel machen auch vor der Gemeinde Langgöns nicht halt und verändern unser tägliches Leben. Es werden daher neue Ansätze und Strategien benötigt, damit eine nachhaltige Entwicklung weltweit wie vor Ort möglich wird. Zukunftsforscher Dr. Göll zitierte dabei Albert Einstein: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen.“ Wir müssen uns vor allem vorstellen können, wie wir in Zukunft leben wollen und diese Vorstellung in die Tat umzusetzen. Dies geht nur gemeinsam und im Austausch.
Aus diesem Grund wurde auf dem 4. Zukunftsforum auch ausgiebig diskutiert. Zunächst über die „Habenseite“ der Gemeinde Langgöns anhand der Leitfragen „Was läuft bei uns gut?“, „Worauf sind wir stolz?“ und „Welche guten Projekte und Initiativen haben wir auf den Weg gebracht?“.
Die zweite Diskussionsrunde beschäftigte sich dann mit der Stärkung der Habenseite und den Ideen für die Gestaltung der Zukunft in Langgöns. Diese reichten von der Entwicklung von altersgerechten Wohnangeboten über Cafés und Dorf-Treffs bis hin zu einem Fahrrad-Fest mit geführter Fahrt und Event als konkreten Vorschlag. Gemeinsamer Tenor war jedoch in allen Diskussionen die Erkenntnis, dass die wichtigste Zukunftsaufgabe die Bildung von Gemeinschaft ist.