Blick vom Gemeinschaftsraum in Richtung Küche und Flur.
Sie freuen sich auf die baldige Eröffnung der Tagespflege (v. l.): Anja Asmussen, Marina Kammerzell, Pflegefachkraft und stellvertretende Pflegedienstleitung sowie Pflegedienstleitung Alena Shevtsova vor der Fototapete mit dem Cleeberger Schloss.
Anja Asmussen, Marina Kammerzell, Pflegefachkraft und stellvertretende Pflegedienstleitung sowie Pflegedienstleitung Alena Shevtsova (v. l.) in einem der Ruheräume vor der Fototapete mit der Kirche in Dornholzhausen
Außenansicht des neuen Gebäudes
Langgöns (ikr). In Lang-Göns öffnet demnächst eine ambulante Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in einem neuen Gebäude, in dem auch Betreutes Wohnen/Servicewohnen eingerichtet wurde: Auf dem 1630 m² großen Eckgrundstück im Bereich des Fachmarktzentrums „Am Lindenbaum“, unweit des von der AWO Hessen-Süd betriebenen Seniorenzentrums „Heinz-Ulm-Haus“ entstand der Neubau. Er bildet mit seiner dreieckigen Form und den abgerundeten Ecken schon jetzt einen markanten Blickfang. Die Langgönser Firma Faber &Schnepp hat das Haus gebaut, die AWO hat es von diesem Investor angemietet.
„Der geplante Fertigstellungs-Termin wurde eingehalten, es war eine super Zusammenarbeit mit Faber & Schnepp, eine enge Abstimmung war immer möglich“, lobt Anja Asmussen, die Leiterin des benachbarten AWO-Seniorenzentrums „Heinz-Ulm-Haus“. Sie hat das Bauprojekt seitens der AWO federführend mitbetreut. Ende Juni wurden die ersten der elf Wohneinheiten in dem dreistöckigen Haus bereits bezogen. Alle sind schon vermietet.
Die Vermietung der Wohnungen hat Asmussen als feste Ansprechpartnerin für Mieter bzw. Angehörige persönlich begleitet. „Es gab mehr Bewerber als Wohnungen“, sagt sie, so dass ein Auswahlverfahren anwenden werden musste. Zuerst wurden Bürger aus den sechs Langgönser Ortsteilen berücksichtigt, dann Angehörige aus Langgöns, die ihre Eltern im Ort unterbringen möchten oder auch ehemalige Langgönser, die wieder in die alte Heimat zurückziehen wollen. Die Wohnungen sind auf allen Etagen barrierefrei, haben Größen zwischen 60 und 80 m² und sind damit sowohl für Alleinstehende als auch für Paare geeignet. Alle haben Balkone. „Servicewohnen“ bedeutet, dass die AWO die Wohnungen zur Miete vermittelt hat. Dabei besteht keine vertragliche Verbindung zu einem Pflegedienst. Erst wenn körperliche Einschränkungen nahelegen, pflegerische Leistungen in Anspruch zu nehmen, können die Mieter entsprechende Leistungen vereinbaren. Je fünf Wohneinheiten gibt es in den beiden oberen Etagen und eine im Erdgeschoss. Ein Fahrstuhl verbindet die Stockwerke.
Asmussen ist auch für die zukünftige Tagespflege im Erdgeschoss verantwortlich. Mit der Tagespflege als teilstationärem Angebot soll in Langgöns die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung geschlossen und damit auf den geäußerten Bedarf der Gemeinde Langgöns reagiert werden. Zielgruppe sind ältere, pflegebedürftige Menschen aus der Gemeinde Langgöns bzw. dem näheren Umkreis. 16 Plätze stehen zur Verfügung.
Der Bezug im Gebäude selbst auf den Ort Langgöns wird beim Betreten der Tagespflegeeinrichtung sofort deutlich. Denn hier fallen die großformatigen Fototapeten mit attraktiven Motiven aus den Ortsteilen ins Auge. Ob Altes Rathaus in Oberkleen, die historische Kirche in Dornholzhausen, das Ohly’sche Haus in Niederkleen, eine pittoreske Straßenansicht von Lang-Göns mit der Jakobuskirche im Hintergrund oder als Highlight das Cleeberger Schloss – diese Bilder sind echte Hingucker und strahlen zudem Heimatliebe aus. „Das ist für die Langgönser natürlich toll, aber auch von Firmenvertretern haben wir schon ganz viele positive Rückmeldungen bekommen“, berichtet Anja Asmussen über diese schöne Idee. Das Farbkonzept der jeweiligen Räume greift das Kolorit der Fototapeten auf. Beim Gang durch die hell und ansprechend gestalteten Räumlichkeiten merkt man der Einrichtungsleiterin die Freude und den Stolz darüber an: Es gibt Gemeinschafts-, Ruhe- und Therapieräume, mehrere Toiletten, Personal- und Umkleideräume, alles ist barrierefrei. In der modernen Küche, die sich großzügig und offen an einen Gemeinschaftsraum anschließt, kann auch mal gemeinsam mit den Tagesgästen ein Kuchen gebacken werden. Das Mittagessen kommt aus der AWO-Einrichtung in Butzbach und wird täglich frisch angeliefert.
„Für die Tagespflege haben wir schon viele Anfragen vorliegen, beispielsweise von Langgönsern, die aus einer anderen Tagespflege zu uns wechseln wollen oder von solchen, die erst einmal schnuppern möchten, das ist gemischt“, informiert Asmussen. „Das komplette Personalteam steht, alle sind hochmotiviert und freuen sich“, sagt sie. „Auch innen steht im Großen und Ganzen alles.“ Vor wenigen Tagen sei die Hessische Betreuungs- und Pflegeaufsicht im Haus gewesen, „ich bin guter Dinge, dass wir zeitnah starten, sobald die Behörden grünes Licht geben, kann es losgehen.“
Die Außenanlage wird gerade noch angelegt. Vor dem großen Gemeinschaftsraum wird eine Außenterrasse entstehen, zu der die Fensterfront komplett geöffnet werden kann, sodass man einen direkten Übergang dazu hat. Auch eine rollstuhlgerechte Rampe zum Heinz-Ulm-Haus wird noch errichtet. Der Parkplatz mit Plätzen für die Mieter ist schon fertig, die Zufahrt erfolgt über den Parkplatz hinter der Bäckerei.
Das Gebäude liegt außerdem in unmittelbarer Nähe zu einem Café, einem Supermarkt mit Postfiliale, einer Drogerie, einem Discounter und dem Rathaus. Somit hat es eine attraktive Lage, insbesondere für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rollator unterwegs sind. Wer jetzt Lust bekommen hat, die Tagespflege selbst einmal anzuschauen, wird dafür bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit haben. Auf den Termin wird noch gesondert hingewiesen.