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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 30/2025
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Niemals Speisereste in der Natur zurücklassen!

An vielen Raststätten, Wanderparkplätzen und anderen Stellen im Landkreis Gießen weisen mehrsprachige Schilder daraufhin, dass keine Speisereste im Freien zurückgelassen werden sollen. Das Veterinäramt des Landkreises Gießen hat diese Schilder vom Bundeslandwirtschaftsministerium beschafft.

Veterinäramt informiert erneut über Afrikanische Schweinepest

Landkreis Gießen. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist ein Stück näher an Mittelhessen gerückt. Nachdem sie in Südhessen bereits vor über einem Jahr ausgebrochen ist, gab es nun auch Nachweise in Nordrhein-Westfalen unweit der hessischen Landesgrenze. Der Landkreis Gießen ist derzeit nicht von der ASP betroffen. Das Veterinäramt bereitet sich allerdings gemeinsam mit weiteren Beteiligten intensiv auf die nötigen Schritte nach einem möglichen Nachweis vor.

Dazu hat es nun erneut ein Arbeitstreffen mit rund 30 Beteiligten aus Jagd, Forst- und Landwirtschaft, Polizei, Gefahrenabwehr und weiteren beteiligten Behörden gegeben. Dabei ging es besonders um die Lage in Hessen und die Vorbereitungen im Fall eines Ausbruchs. Derzeit ist das Veterinäramt mit den 18 Städten und Gemeinden im Landkreis im Austausch, um unter anderen die Voraussetzungen für die Einrichtung von Kadaver-Sammelstellen zu klären.

Für Menschen ist ASP nicht gefährlich, für Wildschweine und Hausschweine allerdings verheerend: infizierte Tiere sterben daran fast immer unter großem Leid. Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend.

Schweinehaltungen und Jägerschaft wurden informiert

Das Risiko für eine Einschleppung des ASP-Virus im Landkreis Gießen ist unverändert, darauf wies Dr. Stefanie Graff als Leiterin des Fachdienstes Veterinärwesen und Verbraucherschutz hin. Ein Risiko geht insbesondere von Speiseresten aus, die achtlos weggeworfen werden und für Wildschweine zugänglich sind. Denn der Erreger ist extrem widerstandsfähig und überlebt auch in verarbeiteten oder gefrorenen Fleisch- und Wurstwaren. Auch der Ausbruch der ASP in Südhessen ist vermutlich auf weggeworfene Speisereste zurückzuführen.

Das Veterinäramt hat bereits im vergangenen Jahr alle etwa 250 registrierten Schweinehaltungen im Landkreis Gießen kontaktiert, deren Erreichbarkeiten sichergestellt und auf die sogenannten Bio-Sicherheitsmaßnahmen hingewiesen.

Das Veterinäramt hat vor kurzem auch Informationen an die Jägerschaft über die Hegeringe weitergegeben. Zudem können sich Interessierte melden, die bei einem Ausbruch als Hundeführerinnen und Hundeführer bei der Kadaversuche aktiv werden möchten. Die Jagd ist von wichtiger Bedeutung für die Vorbeugung der ASP. Jägerinnen und Jäger sind angehalten, verstärkt Schwarzwild zu bejagen. Denn bei einem Eintrag des ASP-Erregers kann gerade eine zu hohe Schwarzwild-Population die Ausbreitung noch beschleunigen.

In Kürze: Was ist im Landkreis Gießen mit Blick auf ASP zu beachten?

  • Speisereste niemals in der Natur oder außerhalb geschlossener Müllbehälter entsorgen. Der ASP-Erreger kann sich in verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren halten. (Wild-)schweine können sich daran anstecken.
  • Wer während eines Spaziergangs oder einer Wanderung in Feld und Wald ein totes Wildschwein entdeckt, sollte dies dem Veterinäramt mit genauer Ortsangabe (am besten mit Geo-Koordinaten) mitteilen. Funde können bundesweit auch über https://tierfund-kataster.de/ gemeldet werden.
  • Informationen zur Afrikanischen Schweinepest gibt das Veterinäramt unter www.lkgi.de/aktuelle-tierkrankheiten. Umfangreiche allgemeine Informationen gibt das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat unter https://schweinepest.hessen.de/
  • Das Veterinäramt ist erreichbar unter Telefon 0641 9390-6200, E-Mail: poststelle.avv@lkgi.de