Kreativer Ferienspielkurs war "cool und macht Spaß"

Langgöns (ikr). „Ich habe noch nie genäht und fand es spannend, das mal auszuprobieren“, beantwortet der zwölfjährige Colin die Frage, warum er den Langgönser Ferienspielkurs „Eine Tasche deiner Wahl“ besucht. Gemeinsam mit fünf Mädchen werkelt er an diesem regnerischen Vormittag mit viel Hingabe im Bürgerhaus Lang-Göns an der Fertigung seiner kleinen Tasche. Unterstützt werden die Kinder von den bewährten Ferienspiel-Betreuerinnen Rosali Dittrich und Vanessa Franz.

Colin hat für den unteren Teil der Tasche ein braunes Kunstleder ausgewählt, der obere Teil ist ein leuchtend blauer Stoff mit kleinen dunkelblauen Punkten. Geschlossen wird die Tasche mit einem dunklen Reißverschluss. Kaum ist sie fertig, wird sie auch gleich genutzt: Colin verstaut sein Handy darin. Wie gefiel ihm der Kurs? „Es war cool und hat Spaß gemacht.“ Auch seine siebenjährige Schwester Sophie war dabei und nähte ein ähnliches Modell wie ihr Bruder: Das braune Kunstleder im unteren Teil geht oben in einen rosafarbenen Stoff mit kleinen weißen Blüten über, ein gelber Reißverschluss bildet den Abschluss. „Ich wollte einmal nähen üben, es hat mir sehr gut gefallen und es ist auch nützlich, diese Tasche zu machen“, sagt sie. In ihrem selbstgemachten Taschen-Unikat will sie zukünftig ihr Portmonee oder auch Stifte aufbewahren.

„Unsere Nähangebote sind voll bis hinten gegen und stehen bei den Kindern ganz hoch im Kurs“, berichtet die Langgönser Jugendpflegerin Daniela Urban. Sie ist federführend für die Ferienspiele verantwortlich und freut sich über die große Nachfrage in diesem Jahr. Über 100 Teilnehmer haben sich insgesamt angemeldet. „Bei den Nähkursen können wir maximal sechs Teilnehmer aufnehmen, mehr geht nicht, weil solche Kurse sehr betreuungsintensiv sind“, informiert sie. So sei auch der Kurs, in dem „Rollmäppchen“ genäht wurden, im Nu ausgebucht gewesen. Auch die Langgönser Seniorenwerkstatt bot wieder einmal mehrere Kreativ-Angebote an: So durften beispielsweise vier Kinder unter Regie von Monika Kosch mit Lavendel gefüllte Herzkissen nähen. „Das war auch ganz toll und hat den Kindern supergut gefallen“, berichtet die Jugendpflegerin. Demnächst werden dort noch Eulenkissen genäht.

Doch zurück zum Taschen-Kurs: Ob Anfänger oder bereits erfahren mit dem Nähen, an diesem Vormittag wird im kleinen Saal des Bürgerhauses sehr kreativ gearbeitet: Es werden aus einer großen Auswahl an Stoffen, die neben anderem Material von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden, diejenigen ausgesucht, die den Mädels und Jungs am besten gefallen, es werden Muster zugeschnitten, die Nähmaschinen rattern, es wird gefädelt und gebügelt. Die neunjährige Amelie ist mit der Absicht in den Kurs gekommen, einen Turnbeutel zu nähen. „Ich kann schon nähen und mag das sehr gerne“, verrät sie. Ihr Turnbeutel mit braunem Kunstlederboden und Stoff in Naturtönen kann sich absolut sehen lassen, Amelie ist mit dem Resultat sehr zufrieden. Besonders gut gefällt ihr, dass der Außenstoff etwas transparent ist und dadurch das Innenfutter dezent durchschimmert. Ganz zum Schluss zieht die junge kreative Hobby-Schneiderin noch eine dicke Kordel durch den Stofftunnel am oberen Rand und die Lasche an der unteren Seite. Dann ist der Beutel fertig und kann befüllt werden. Die Besitzerin ist – wie die anderen Kinder auch - sichtlich stolz auf ihr Werk.

Die Langgönser Ferienspiele starteten pünktlich in der vierten Ferienwoche und sind auch in diesem Jahr wieder ein verlässliches Halbtagsangebot für Kinder bis 13 Jahren über die letzten drei Ferienwochen. „Neu ist in diesem Jahr, dass wir auch Kurse außerhalb der Vormittags-Betreuungszeit anbieten, darunter Angebote der Malschule in Niederkleen, des Angelsportvereins Kleebachtal oder des TSV Lang-Göns“, betont Daniela Urban. „Dadurch wird die Kurspalette vielfältiger und umfasst auch Zeiten, in denen es nicht um die Betreuungsrelevanz geht.“ Insgesamt 43 Veranstaltungen bilden eine bunte Palette, ähnlich wie in den Vorjahren bietet diese mit Sport-, Spiel-, Kreativ- und Wissensangeboten viel Abwechslung. „Fast alle Kurse sind zustande gekommen“, freut sich die Jugendpflegerin.