Niederkleen (ikr). Ein idyllischer Sommerabend, das sanfte Rauschen der Blätter im Wind, das fröhliche Lachen von Jung und Alt – all das findet man im Begegnungsgarten in Niederkleen. Der ehemalige Glaums Garten, liebevoll neugestaltet und im vergangenen September offiziell eingeweiht, hat sich zu einem wahren Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft entwickelt. Das Projekt war mit Geldern aus dem ‚Integrierten kommunalen Entwicklungskonzept‘ (IKEK) im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms finanziert worden, knapp zwei Jahre hatte die Umsetzung gedauert. Das Grundstück nahe dem Heimatmuseum war zuvor viele Jahre ungenutzt und verwildert gewesen.
Hier, an der Ecke von Burg- und Kirchstraße, mitten im historischen Herzen von Niederkleen, erwacht der Garten bei sommerlichen Temperaturen besonders an Freitagen und Samstagen zum Leben. Ab den frühen Abendstunden laden Klappstühle und Tische zum Verweilen ein, und schnell entstehen gemütliche Runden, in denen sich die Besucher bei einem kühlen Getränk entspannen. Ob Groß oder Klein, Jung oder Alt – der Begegnungsgarten heißt alle willkommen. Inmitten von Gesprächen und fröhlichem Lachen ertönt hin und wieder das leise Klacken von Boulekugeln, wenn sich die Besucher auf eine Partie des beliebten Spiels einlassen.
Der alte, imposante Kirschbaum spendet Schatten und zusammen mit dem insektenfreundlich angelegten Kräuter-, Blumen- und Heilpflanzenbeet verleiht er dem Garten eine besondere Atmosphäre. Der Duft der blühenden Pflanzen mischt sich mit dem Aroma frisch gebackener Pizza, die aus einem holzbefeuerten Ofen kommt. Denn seitdem freitags und samstags ab 17 Uhr gegenüber dem Garten wohnende Anwohner mit sizilianischen Wurzeln köstliche Pizza nach neapolitanischer Art servieren, hat der Begegnungsgarten einen zusätzlichen Reiz gewonnen. „Der Pizzagenuss, kombiniert mit einem Glas Wein oder einem erfrischenden Getränk, macht den Aufenthalt in diesem Garten zu einem wahren Vergnügen“, freut sich Doris Müller-Heinz, Vorstandsmitglied vom Heimat- und Geschichtsverein. Sie und ihre Mitstreiter um den Vereinsvorsitzenden Hans-Joachim „Jogi“ Röhrig haben den Begegnungsgarten federführend auf den Weg gebracht und kümmern sich gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft um die Gestaltung und Pflege des Platzes. „So ein Ort hat im Dorf total gefehlt“, erinnert die Niederkleenerin und ist sehr froh, dass der Platz, ganz wie geplant, nun so gut angenommen wird.
Hier kann man es sich in geselliger Runde richtig gut gehen lassen: Es ist ein Ort der Begegnung und der Freude geworden – ob für Radfahrer, Wanderer, die Seniorengymnastikgruppe oder alle anderen, die sich einfach eine schöne Zeit machen wollen. "Der Begegnungsgarten ist mehr als nur ein Garten, er ist ein lebendiger Treffpunkt, an dem man verweilen und die Gemeinschaft genießen kann", betont Müller-Heinz voller Begeisterung.
20.000 Euro hatte der Verein Region GießenerLand für das Projekt an Fördermitteln zur Verfügung gestellt, 10.000 Euro steuerte die Gemeinde Langgöns bei. „Es ist ein wunderschöner Garten mitten im Herzen von Niederkleen und ein perfekter Ort für das Dorfleben“, hatte der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch bei der Einweihung treffend gesagt.
Für alle, die noch mehr über die Geschichte der Region erfahren möchten, gibt es im September zwei Events unter der Federführung der Heimat- und Geschichtsvereine aus Niederkleen und Oberkleen, die im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten „Cleeheim 774“ zur 1250-jährigen Ersterwähnung der beiden Dörfer stattfinden: Am Sonntag, dem 1. September, öffnet Oberkleen seine Höfe für interessierte Besucher von 12 bis 18 Uhr, und am 22. September lädt Niederkleen zu einem historischen Dorfrundgang ein.
Impressionen aus dem Begegnungsgarten in Niederkleen: