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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 36/2023
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Uwe Müller: Eine Institution im Rathaus feiert 40-jähriges Dienstjubiläum

Einmal von seinem Chef und Kollegen buchstäblich auf Händen getragen werden: das konnte Uwe Müller anlässlich seines 40-jährigen Dienstjubiläums erleben.

Langgöns (ikr). Er ist neben dem Bürgermeister mit Abstand der bekannteste Mann im Langgönser Rathaus – und das weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus. Nun feierte Uwe Müller sein 40-jähriges Dienstjubiläum im Kreise vieler, auch ehemaliger Kolleginnen und Kollegen mit einer großen Party in der Scheune seiner Hofreite.

Selbstverständlich war auch sein Chef Marius Reusch dabei, der es sich nicht nehmen ließ, ein launiges Loblied auf einen seiner fleißigsten und definitiv vielseitigsten Mitarbeiter zu singen. „Du bist ein echter Typ mit Charakter und als letzter Beamter der Belegschaft eine aussterbende Spezies“, sagte der Rathauschef. Im Zentrum seiner Rede stand „ein ganz herzliches Dankeschön und die große Anerkennung für die jahrzehntelange Treue“. Uwe Müller sei „jemand, der Verantwortung übernimmt und die Gemeinde ist seine Herzensangelegenheit, das ist wirklich außergewöhnlich und verdient großen Respekt“. Reusch ließ die beruflichen Stationen des Jubilars Revue passieren: Nachdem Uwe Müller zunächst in einer Langgönser Bäckerei die Ausbildung zum Konditor absolviert hatte und in diesem Beruf ein paar Jahre arbeitete, entschied er sich schon bald dafür, eine Verwaltungslaufbahn einzuschlagen. „In der Backstube war er auch vergeudet“, meinte sein heutiger Chef, der gerade ein gutes halbes Jahr jung war, als Uwe Müller bei der Gemeinde anfing.

Am 1. August 1983 begann er seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in der Gemeinde Langgöns. Im März 1989 wurde er zum Beamten ernannt. Der heutige Amtsinspektor kann eine eindrucksvolle Aufgabenliste vorweisen, die mehr als zwei DIN-A 4 Seiten einnimmt. Schnell wird klar: der Mann ist ein echter Tausendsassa. Seine Jobs mit der größten Außenwirkung sind die Organisation und Durchführung der gemeindeeigenen Großveranstaltungen Dorfgemeinschaftstag und Weihnachtsmarkt. Uwe Müller ist in der Gemeinde aber auch für Umwelt- und Energiethemen, Wander- und Radwege, Tier- und Artenschutz, Forst, Sportstättenunterhaltung, Kulturthemen und so manches mehr zuständig. „So musste ich seinerzeit noch Besamungskosten abrechnen oder auf der Kirmes Vergnügungssteuer kassieren“, erinnerte er sich schmunzelnd an frühere Zeiten. Auch als Schriftführer im Umwelt- und Verkehrsausschuss, dem Energiebeirat und der Waldwirtschaftskommission ist er gefragt. Dienste am Wochenende oder abends werden von ihm als Selbstverständlichkeit aufgefasst. Zehn Jahre war der Jubilar Personalratsvosritzender.

Der Bürgermeister erwähnte auch sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Lang-Göns und als Gemeindebrandinspektor. Neben der Ehrenurkunde zum Dienstjubiläum überreichte er ihm als besonderes Geschenk den Prototyp des neuen „Langgöns-Kolter“, den es ab Oktober im Rathaus zu kaufen gibt. Dass der Jubilar, der zudem als Nebenerwerbslandwirt tätig ist, auch noch dichten kann, stellte er anschließend unter Beweis, indem er seine „40 Jour bei de Gemoa“ auf platt und in Reimform vortrug. Da wurden vier Jahrzehnte mit viel Humor zusammengefasst, was für große Heiterkeit sorgte. Vier Bürgermeister hat der heute 61-jährige bis dato erlebt. Zum Schluss berichtete er, dass die beiden Bäckereien, in denen er vor seiner Zeit bei der Gemeinde arbeitete, jeweils pleitegingen, nachdem er gekündigt hatte. In ein paar Jahren wird er in Pension gehen und befürchtet augenzwinkernd schon jetzt: „Ich bin dann fort, und die Gemeinde geht bestimmt dann auch bankrott.“ Uwe Müllers ausdrücklicher Dank galt seiner Ehefrau Carola, die ihn in all‘ den Jahren immer unterstützt hat. Die Kollegen gratulierten ihm für 40 Jahre mit einem musikalischen Ständchen und einem Gedicht, das Peter Müller vortrug.