Die Sanierung der Willy-Brandt-Schule ist abgeschlossen: Klaus Wagner vom Architekturbüro Schmees & Wagner (2. v. l.) überreichte den symbolischen Schlüssel während der Einweihungsfeier an Schulleiterin Andrea Stremme sowie Schul- und Baudezernent Christopher Lipp (2. v. r.) – Glückwünsche gab es von Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (r.), sowie Georg Wittich vom Staatlichen Schulamt (l.).
Landkreis Gießen. Mit einer großen Einweihungsfeier hat der Landkreis Gießen den Abschluss der Sanierung der Willy-Brandt-Schule gefeiert. Rund 29 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Kreisberufsschule investiert, um bestmögliche Bedingungen für die berufliche Ausbildung zu schaffen. Rund 6,4 Millionen Euro hat der Landkreis für die Baumaßnahme aus dem Kommunalen Investitionsprogramm II des Landes Hessen erhalten.
„Der Raum ist der dritte Pädagoge“, mit diesem Zitat des Erziehungswissenschaftlers Loris Malaguzzi begrüßte Schulleiterin Andrea Stremme die etwa hundert Gäste in der Aula der Willy-Brandt-Schule nach den herausfordernden Jahren der Sanierung. „Das Zitat erinnert uns daran, dass Lernen in der Schule nicht nur durch Lehrkräfte und Lernende geprägt ist, sondern auch durch den Raum, in dem das Lernen stattfindet.“ Genau das sei in den neuen Räumen der Berufsschule nun wunderbar möglich.
Über den Abschluss eines der größten Schulbauprojekte des Landkreises Gießen freute sich auch Christopher Lipp, Schul- und Baudezernent des Landkreises Gießen: „Die Sanierung der Willy-Brandt-Schule ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung einer wohnortnahen beruflichen Ausbildung. Es handelt sich um eine wichtige Zukunftsinvestition und um ein klares Statement für unseren Wirtschafts- und Ausbildungsstandort.“
Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, lobte in seinem Redebeitrag das Konzept der dualen Ausbildung und bezeichnete die Willy-Brandt-Schule als Lichtgestalt im Bildungswesen. Stolz auf das Ergebnis der zurückliegenden Sanierung war auch Georg Wittich, der Grüße im Namen des Staatlichen Schulamts ausrichtete und sich als ehemaliger Schulleiter der Willy-Brandt-Schule noch gut an die ersten Planungen erinnern konnte.
An die gesamte Schulgemeinde, das Planungsteam und die bauausführenden Firmen richtete der Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp während der Einweihungsfeier seinen Dank. Gemeinsam mit Schulleiterin Andrea Stremme nahm er den symbolischen Schlüssel des Architekturbüros entgegen. Zudem ging ein großes Dankeschön an Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule, die zum Gelingen der Einweihungsfeier mit Modenschau, Blumendekoration, Verpflegung und anschließenden Führungen maßgeblich beigetragen hatten.
Das Gebäude der beruflichen Schule stammt aus den 80er Jahren und wies demzufolge einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Im Rahmen der Außensanierung zwischen März 2021 und Januar 2024 stand die energetische Sanierung im Mittelpunkt. Dank der Erneuerung von Dächern, Fassaden und Fenstern des dreistöckigen Schulgebäudes können jährlich circa 168.000 Kilowattstunden an Heizenergie eingespart werden. Außenliegender Sonnenschutz sorgt zudem für ein komfortables Raumklima und neue Fluchttreppentürme tragen dem Brandschutz Rechnung. Im Zuge der Wiederherstellung der Außenanlage sind neue Wege und Sitzmöglichkeiten entstanden.
Die Innensanierung zwischen August 2020 und Juli 2025 erfolgte in drei Bauabschnitten während des laufenden Betriebs der Berufsschule. Neben der energetischen Sanierung wurde sich hierbei auf die Barrierefreiheit und Modernisierung konzentriert. Ein teiloffenes Raumkonzept bietet neue Möglichkeiten, um den Unterricht zu gestalten. Die hellen Klassenzimmer sind um geräumige Aufenthaltsbereiche angeordnet und fördern die Flexibilität in der pädagogischen Arbeit. Wand-, Boden- und Deckenbeläge wurden erneuert sowie Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen auf den aktuellsten Stand gebracht. Neben den Klassenräumen sind auch die Fachräume für die Bereiche Holz, Maler, Textil und Gastro ein Highlight. Zum Beispiel ermöglicht das neue Schulrestaurant zeitgemäßen Theorie- und Praxisunterricht, während Lackierer und Maler in der modernen Lackieranlage praxisorientiert ausgebildet werden.