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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 39/2025
Heimatblatt
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„Bitte nicht in die Obstschale legen“ – DRK informiert beim Mittagstisch für Senioren über moderne Hausnotrufsysteme

Der Mittagstisch in Oberkleen war wieder einmal gut besucht

Renate Homrighausen begrüßt Johannes Christ vom DRK Wetzlar.

Oberkleen (ikr). Der Duft von Sauerkraut und frisch gebratenen Haxen liegt noch in der Luft, als Johannes Christ vom DRK-Kreisverband Wetzlar das Wort ergreift. Rund 85 Seniorinnen und Senioren haben sich zum monatlichen Mittagstisch im Dorfgemeinschaftshaus in Oberkleen eingefunden – im Zeichen von Genuss, Gemeinschaft und diesmal noch zusätzlich einem wichtigen Stück Sicherheit im Alltag.

In seinem 45-minütigen Vortrag erläuterte Christ, Hausnotruf-Kundenberater und Techniker, die Vorteile moderner Hausnotrufsysteme. „Heute braucht es keinen Festnetzanschluss mehr, und selbst bei Stromausfall bleibt die Notruffunktion dank integriertem Akku aktiv – sofern Mobilfunkempfang vorhanden ist“, erklärte er. Auch Zusatzfunktionen wie ein Fallsensor, der nach einem Sturz automatisch Alarm schlägt, wurden vorgestellt. „Gerade für Menschen mit Demenz ist das eine große Hilfe, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage sind, den Knopf zu drücken.“

Besonders wichtig: Beim DRK kann auch ein Wohnungsschlüssel hinterlegt werden, sodass die Helfer im Notfall ohne Zeitverlust in die Wohnung gelangen können.

Auch die Kostenfrage sprach Christ offen an: Menschen mit Pflegegrad haben die Möglichkeit, den Hausnotruf ohne Zuzahlung zu nutzen. „Wir unterstützen selbstverständlich bei der Antragstellung“, so der DRK-Experte. Darüber hinaus gibt es verschiedene Leistungspakete – vom mobilen Notruf mit GPS-Ortung bis hin zum Modell „CARU“, das nicht nur Notrufe absetzt, sondern auch die Luftqualität misst, ans Trinken erinnert und sogar auf Hilferufe reagiert.

Seine wichtigste Bitte richtete Christ eindringlich an die Zuhörer: „Tragen Sie den Sender immer bei sich – und nicht in der Obstschale oder im Nachttisch. Nur so kann er im Ernstfall Leben retten.“

Das Publikum nutzte die Gelegenheit, konkrete Fragen zu stellen – etwa zu den Abläufen im Notfall oder den Kosten. Christ beantwortete diese sachlich und praxisnah.

Der Vortrag war eingebettet in den beliebten Mittagstisch für Senioren, der einmal im Monat von Ehrenamtlichen in allen sechs Langgönser Ortsteilen organisiert wird. Dieses Mal hatte das Team um Renate Homrighausen ein deftiges Menü vorbereitet: Haxenteile mit Soße, Semmelknödel und Sauerkraut, zum Nachtisch gab es Pudding mit Pflaumenkompott und zur Verdauung noch einen Kümmelschnaps.

Dass bei aller Geselligkeit auch ernsthafte Themen ihren Platz finden, zeigte dieser Mittag eindrücklich. „Sicherheit und gutes Essen gehören eben zusammen“, meinte eine Teilnehmerin schmunzelnd – und steckte sich den Sender probehalber gleich einmal um das Handgelenk.

Weitere Informationen und kostenfreie Beratungsgespräche gibt es direkt beim DRK-Kreisverband Wetzlar unter Telefon 06441 9764-0 oder online auf www.drk-wetzlar.de.