Von klein auf mitbestimmen: Kita Löwenzahn gründet Kinderparlament – Sprecherinnen berichten beim Elternabend

Niederkleen (ikr). Dass Demokratie schon im Kindergarten beginnen kann, zeigten die Kinder der Kita Löwenzahn in Niederkleen kürzlich eindrucksvoll. Beim Elternabend stellten die beiden Fünfjährigen Isabell Dreikausen und Emilia Fleck als Sprecherinnen des neuen Kinderparlaments vor, wie Mitsprache im Kita-Alltag funktioniert.

Mit bunten Abstimmungskarten erklärten die Mädchen den Eltern das Prinzip: Rot bedeutet „Nein“, Grün „Ja“, und wer die durchsichtige Karte hochhält, dem ist es egal. „Aus jeder Gruppe sind Kinder dabei“, ergänzte Emilia. Die Ergebnisse der Sitzungen werden anschließend in den Morgenkreisen vorgestellt.

Mit dem Kinderparlament schafft die Einrichtung einen offiziellen Rahmen für etwas, das im Alltag längst gelebt wird: Partizipation. „Kinder sollen von Anfang an die Möglichkeit haben, ihren Alltag aktiv mitzugestalten“, betonte Kita-Leiterin Bernadette Mattern in ihrer Präsentation zum Thema: Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) benenne Partizipation als ein zentrales Bildungs- und Erziehungsziel in Einrichtungen für Kinder von null bis zehn Jahren. Kindern soll, wie auch in den Kinderrechten der UN-Kinderrechtskonventionen benannt, die Möglichkeit eröffnet werden, an Entscheidungen, die sie und ihren Alltag betreffen, aktiv mitzuwirken. „Schon seit vielen Jahren werden die Kinder der Kita Löwenzahn auf diese Weise am Alltag in der Kindertagesstätte beteiligt, nun aber wurde mit dem Kinderparlament ein offizieller Rahmen geschaffen und etabliert“, unterstrich Mattern. Begleitet wird das Parlament von den Fachkräften Steffi Fleck und Jake Robin Höchst, die die jungen Abgeordneten unterstützen und die Beschlüsse dokumentieren. Die Kita Löwenzahn setzt damit ein klares Zeichen: Teilhabe ist keine Frage des Alters, sondern eine Haltung, die von Anfang an gelebt werden kann. Auch in anderen Einrichtungen der Gemeinde gibt es bereits Kinderparlamente, teilte die Langgönser Kita-Verwaltungsleitung Franziska Diebel auf Anfrage mit.

Neben dem Einblick in das neue Gremium stellte Mattern auch das veränderte Essensmodell vor: Statt wie bisher in den Gruppen wird nun im erweiterten Differenzierungsraum gegessen, der mittags als Mensa dient – ein Schritt zu mehr Gemeinschaft beim Mittagessen.