Mit kleinen Händen in der Erde: Kitakinder ernten Kartoffeln in Oberkleen

Kitakinder ernten Kartoffeln in Oberkleen

Oberkleen (ikr). Die Sonne blinzelt durch leichte Wolken, der Boden ist noch feucht vom Tau – und mitten auf dem Acker sitzen 14 Vorschulkinder der Kita "Kinderkiste" aus Oberkleen in Gummistiefeln, Brotzeitdosen neben sich. Bevor es ans Werk geht, wird erst einmal gemeinsam gefrühstückt. Dann heißt es: Eimer geschnappt und auf zur Kartoffelernte.

Auf Einladung der Kartoffelfreunde Oberkleen durften die Kinder die Erdäpfel der Sorte „Goldmarie“ aus der Erde holen, die zuvor von einer historischen Kartoffelschleuder ausgeworfen worden waren. Mit sichtbarer Begeisterung sammelten die Kinder Knolle um Knolle ein. Besonders begehrt waren dabei herzförmige Exemplare, die sofort als besonderer Schatz im Eimer landeten.

Nicht alle Funde waren makellos – so entdeckten die Kinder von Mäusen angeknabberte Kartoffeln oder auch die letzten Larven des Kartoffelkäfers. Auch das gehörte an diesem Vormittag zum Lernen dazu: Kartoffeln sind ein Naturprodukt, und im Acker gibt es immer Leben drumherum.

Die Kartoffelfreunde Oberkleen bewirtschaften seit vielen Jahren gemeinschaftlich einen Acker. Mit historischem Gerät, viel Handarbeit und großem ehrenamtlichem Engagement ernten sie nicht nur, sondern erinnern zudem an traditionelle Landwirtschaft. Gleichzeitig geht es ihnen darum, Naturerlebnisse zu ermöglichen und den Wert regionaler Lebensmittel erfahrbar zu machen. Bei Pflanz- und Ernteterminen packen Erwachsene und Kinder gemeinsam an.

Für die Vorschulkinder endete der Ausflug mit stolzen Gesichtern: Jedes durfte einen Eimer voll Kartoffeln mit nach Hause nehmen – und nahm so ein Stück Ernteerlebnis mit nach Hause.

„Es ist schön zu sehen, wie Kinder mit echter Begeisterung in die Erde greifen“, sagte Werner Röhrich von den Kartoffelfreunden. „Solche Erlebnisse bleiben im Kopf – und vielleicht auch im Herzen.“