Tim Pfadenhauer zeigt praxisnah, was im Notfall zu tun ist.
: In Zweiergruppen wurde die Herzdruckmassage an Dummies geübt
Tim Pfadenhauer demonstriert die richtige stabile Seitenlage
Langgöns (ikr). „Das war eine sehr sinnvolle Veranstaltung und ich habe unheimlich viel mitgenommen.“ Mit diesen Worten bilanzierte Marion Beppler, bei der Gemeinde Langgöns Ansprechpartnerin für die Mitglieder des Seniorenbeirats, einen Erste-Hilfe-Kurs, der extra für deren Mitglieder angeboten wurde. Sie sprach damit allen Teilnehmern aus dem Herzen. Rudolf Seitz, Sprecher des Seniorenbeirats und Renate Homrighausen, Ansprechpartnerin aus Oberkleen, hatten den Kurs angeregt.
Die Oberkleenerin und ihr Team organisieren ehrenamtlich in ihrem Wohnort auch die monatlichen Mittagstische für Senioren. „Was kann man tun, wenn sich beispielsweise einer unserer Mittagstischgäste so verschluckt, dass er keine Luft mehr bekommt oder plötzlich bewusstlos wird?“ Diese Frage ging Renate Homrighausen seit längerem immer wieder mal durch den Kopf. „Bei uns im Dorfgemeinschaftshaus hängt zwar ein Defibrillator, aber die meisten Leute sagen ‚da gehe ich nicht dran‘. Wir wollten ihnen mit dem Kurs die Angst davor nehmen und das Verhalten in Notfällen schulen“, erklärte Renate Homrighausen. Über die Oberkleener Feuerwehr kam der Kontakt zu Tim Pfadenhauer, einem versierten Erste-Hilfe-Trainer aus Oberkleen, der hauptberuflich im Bildungszentrum der Malteser in Wetzlar künftige Notfallsanitäter unterrichtet, zustande. Die Verantwortlichen der Mittagstische in den sechs Langgönser Ortsteilen, dazu jeweils eine Begleitperson sowie Rudolf Seitz und Marion Beppler nahmen an dem Kurs teil. Unter der fachkundigen Anleitung von Tim Pfadenhauer wurden die Teilnehmer in lebenswichtigen Fähigkeiten geschult, die im Notfall entscheidend sein können.
Los ging es damit, was zu beachten ist, wenn man die Notrufnummer 112 wählt: „Die erste Frage des Mitarbeiters der Rettungsstelle ist immer, wo sich der Notfall zugetragen hat“, weiß der Experte. Damit würden viele nicht rechnen, weiß er aus Erfahrung. Wenn man nicht gerade zu Hause sei, könne diese Frage auch gleich ein Problem darstellen, beispielsweise im Auto zwischen zwei Ortschaften oder im Wald.
Der vierstündige Kurs deckte eine breite Palette von Themen ab, neben dem korrekten Absetzen des Notrufs ging es um Erste-Hilfe bei Verschlucken, Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Stillstand. „Bei einer Herzdruckmassage ist es inzwischen Standard, dass die Leitstellen über das Telefon die Reanimation anleiten und so unterstützen, bis der Rettungswagen da ist“, berichtete Tim Pfadenhauer.
Ein besonderes Merkmal des Kurses war die lockere und anschauliche Herangehensweise des Kursleiters. Durch seine Erfahrung gelang es ihm, auch komplexere medizinische Themen auf eine Weise zu vermitteln, die für jeden verständlich war. Die Atmosphäre war entspannt, und die Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Art und Weise, wie der Kurs gestaltet wurde. Die Zeit verging wie im Flug. „Es war erstaunlich zu sehen, wie einfach es sein kann, grundlegende Erste-Hilfe-Techniken zu erlernen“, sagte eine begeisterte Teilnehmerin. „Tim hat uns wirklich Selbstvertrauen gegeben, im Ernstfall die richtigen Entscheidungen zu treffen und Leben zu retten.“
Die Schulung beinhaltete praktische Übungen, Simulation von Notfallsituationen und den Einsatz von lebensrettenden Geräten, beispielsweise anhand von Schulungsdefibrillatoren. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre neu erworbenen Fähigkeiten in einer kontrollierten Umgebung zu üben, was ihnen Sicherheit gab. Die Ehrenamtlichen sind nun besser vorbereitet, um im Bedarfsfall schnell und angemessen zu handeln. So ging zum Schluss ein herzliches Dankeschön von allen Teilnehmern an den sympathischen Kursleiter. Nach dem erfolgreichen Projekt wird nun im Seniorenbeirat bereits überlegt, auch den ehrenamtlichen Bürgerbusfahrern eine extra auf sie zugeschnittene Erste-Hilfe-Schulung anzubieten.