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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 43/2022
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Diesjährige Ernte der Kartoffelfreunde Oberkleen war üppiger als erwartet

Gruppenbild einiger Kartoffelfreunde aus Oberkleen an einem der beiden Erntetage.

Die Fahrten auf dem Trecker lieben die Kinder ganz besonders.

Oberkleen (ikr). Mit einem nicht erwarteten durchaus befriedigenden Ergebnis haben die Kartoffelfreunde Oberkleen nach zwei Erntetagen die Saison abgeschlossen. Der erfreuliche Regen im September mit über 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter hatte zu einem großen Teil die trockenen Monate Mai, Juni und Juli wieder ausgeglichen. Aus den 33 Reihen auf dem Acker konnten deshalb doch noch über 5.500 kg der festkochenden Sorte Belana und der rotschaligen Laura geerntet werden. Gegenüber dem Jahr 2021 sind das zwar ein Viertel weniger, aber immer noch reichlich für einen Wintervorrat für die beteiligten 44 Familien. Die beiden angebauten Sorten werden in Lebensmittelmärkten in der Regel nicht angeboten, sie sind aber auf Wochenmärkten zu finden und werden dort an die Verbraucher verkauft, die schmackhafte, festkochende und gelbfleischige Kartoffeln zu schätzen wissen.

Nunmehr in der elften Saison bauen die Kartoffelfreunde in gemeinschaftlicher Bewirtschaftung die leckere Feldfrucht an. Der Acker wurde auch in diesem Jahr wie immer mit Trecker und Maschinen aus den 50er und 60er Jahren vorbereitet und im Jahresverlauf bearbeitet. Gesetzt wurden die Kartoffeln mit einer Setzmaschine, mit einem Kartoffelhäufler wurde das Unkraut bekämpft und zwischen den Reihen gehäckelt. Beide Maschinen wurden bei der Firma Tröster aus dem benachbarten Butzbach hergestellt.

Aber stets ist auch Handarbeit angesagt, denn die Reihen müssen gehackt und zu guter Letzt muss aufgelesen werden, nachdem ein historischer Kartoffelroder die Erdäpfel aus dem Boden geschleudert hat. Dieser unverwüstliche Kartoffelroder ist ein Oldtimer der Marke Lanz vom Typ LK 20. Von den Maschinen wurden von 1933 bis 1960 über 300.000 Stück gebaut, anfangs für den Pferdebetrieb und später meist umgerüstet auf Schlepperzug.

An zwei Tagen und wenn das Wetter passt ist jeweils die Hälfte der Akteure auf dem Acker, gerade für die Kinder ist es immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Mindestens genauso beliebt bei den jüngsten Kartoffelfreunden ist aber auch die Mitfahrt auf dem Trecker.

Das Projekt hat sich im Laufe der vergangenen Jahre fest etabliert und wurde immer umfangreicher: Erstmalig 2012 wurden gemeinsam 21 Reihen Kartoffel angepflanzt, in diesem Jahr waren es zwölf Reihen mehr.