Bürgermeister Marius Reusch (l.) liegt am Boden und braucht Erste Hilfe. Zum Glück war das Ganze nur eine Demonstration
Rudolf Seitz und Renate Homrighausen zeigen, wie Erste Hilfe richtig geht
Die „Drei Oberkleener“ alias Verena Zörb, Alexander Metz und Stefan Brück strapazierten die Lachmuskeln der Zuschauer mit ihrem Weihnachtssketch
Western-Stimmung mit den „Isi-Boots"
Isabel Haub und ihre „Isi Boots“ brachten die Senioren in Bewegung
Langgöns (ikr). Großer Schreck beim Seniorennachmittag der Gemeinde Langgöns: Bürgermeister Marius Reusch fiel während einer Rede plötzlich um und musste reanimiert werden. Doch zum Glück war dieser medizinische Notfall nur ein Szenario, mit dem der Seniorenbeirat demonstrierte, wie Erste Hilfe richtig geleistet wird.
Um die 150 Senioren waren der Einladung der Gemeinde und des Seniorenbeirats zu der Traditionsveranstaltung für Bürger ab dem 65. Lebensjahr und ihre Partner gefolgt und genossen im Dorfgemeinschaftshaus Oberkleen einen gelungenen Nachmittag in geselliger Runde bei Kaffee, Kuchen und einem abwechslungsreichen Programm. Das Organisationsteam der Gemeinde um Marion Beppler hatte ganze Arbeit geleistet, um für Unterhaltung und Kurzweil zu sorgen. Rathausmitarbeiter bewirteten die Besucher aufmerksam. Durch das Programm führte Heinz-Georg Homrighausen souverän und mit viel Humor.
„Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich unserer Einladung zu dieser Traditionsveranstaltung gefolgt sind“, sagte der Rathauschef in seiner Begrüßungsansprache. Anschließend sprach Rudolf Seitz, der Sprecher des Seniorenbeirats der Gemeinde, zum Publikum. Auch im vergangenen Jahr hat der Seniorenbeirat wieder einiges bewegt: das 30-jährige Bestehen des Gremiums wurde im Mai mit einem Tag der offenen Tür in der Seniorenwerkstatt gefeiert. Eine Tagesfahrt führte erst kürzlich zur Landesgartenschau nach Fulda. „Der Bürgerbus läuft sehr gut“, freute sich Rudolf Seitz. Er berichtete, dass 15 ehrenamtliche Fahrer dabei seien, der Bus fahre fast täglich. Dieses Beförderungsangebot der Gemeinde ging vor anderthalb Jahren an den Start, es soll hauptsächlich Senioren im Kleebachtal, aber auch Vereinen mehr Mobilität bieten. Ebenso die monatlichen Mittagstische in den Ortsteilen hätten nach wie vor eine „sehr gute Resonanz“. Ein Erste-Hilfe-Kurs für die Organisatoren der Mittagstische in den einzelnen Ortsteilen war ein voller Erfolg. Für dieses Jahr stehen noch Friedhofsbegehungen und die Besichtigung der neuen Tagespflegeeinrichtung der AWO in Lang-Göns auf dem Programm.
Das Rahmenprogramm an diesem Nachmittag war kurzweilig: die Kinder der „Kita Kinderkiste“ in Oberkleen erfreuten die Senioren mit Herbstliedern. Dann ergriff der Bürgermeister das Mikrofon, brach aber kurz nach Beginn seiner Rede zusammen. Sofort eilten Rudolf Seitz und Renate Homrighausen, beide Absolventen des Erste-Hilfe-Kurses für die Mittagstisch-Mitarbeiter, herbei und untersuchten den vermeintlich Ohnmächtigen. Sie stellten keinen Puls mehr fest und riefen die Notrufnummer 112 an, wo Tim Pfadenhauer, der den Kurs für die Senioren geleitet hatte, die Aufgabe der Rettungsleitstelle übernahm. Per Telefon gab er Anweisungen für eine Herzdruckmassage und den Einsatz des Defibrillators. Inzwischen hatte der Moderator längst Entwarnung gegeben, dass das Szenario nur eine Vorführung sei. So konnte der Bürgermeister seinen Platz einem Dummy überlassen, an dem dann die lebensrettenden Maßnahmen anschaulich demonstriert wurden.
Nach dieser nicht alltäglichen Darbietung ging es erst einmal geruhsam weiter: die „Sangesfreunde Kleebachtal“ unter der Leitung von Ottmar Rücker präsentierten altbekannte Weisen, darunter „Bergheimat“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“. Humorvoll wurde es beim Auftritt der „Drei Oberkleener“ alias Verena Zörb, Alexander Metz und Stefan Brück. Sie strapazierten die Lachmuskeln ihrer Zuhörerschaft mit einem vorgezogenen Weihnachtsspaß-Spektakel, bei dem das Dorf- und Familiengeschehen auf platt sehr vergnüglich thematisiert wurde. Für viel Bewegung sorgte Isabel Haub und ihre Linedance Showtanzgruppe „Isi Boots“. Wie schon im vergangenen Jahr brachten die Cowgirls fetzige Western-Atmosphäre in den Saal und animierten das Publikum zum Mittanzen an ihren Plätzen. Bei Songs wie „Oh Susanna“ und „Let’s twist again“ kannten viele Senioren kein Halten mehr und zeigten mit Begeisterung, dass das Alter kein Hindernis für sportliche Bewegungen darstellen muss. Alle Mitwirkenden im Rahmenprogramm ernteten großen Applaus. Eine Fotoschau der Aktivitäten des Seniorenbeirats, die Heinz Gischler aus Cleeberg zusammengestellt hatte, lief während des gesamten Nachmittags. Die positive Resonanz der Besucher zeigte, wie wichtig ihnen solche Veranstaltungen sind, um sich zu treffen und gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Nach dem Abendessen nutzten viele Besucher die Möglichkeit, mit dem Bus nach Hause gebracht zu werden.