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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 43/2025
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Bürgerhaus Lang-Göns wird zum Blasmusik-Tempel - „Böhmische Freunde XL“ begeistern mit Ernst-Mosch-Geburtstagskonzert

Die Böhmischen Freunde XL in Aktion.

Für gesangliche Highlights sorgten Kalle Beltz und Kai Göbel.

Volles Haus beim Konzert der "Böhmischen Freunde XL".

Lang-Göns (ikr). Schon beim Betreten des Bürgerhauses lag eine spürbare Vorfreude in der Luft. 420 Blasmusikfans aus mehr als 30 Städten und Gemeinden Mittelhessens hatten sich eingefunden, um das Geburtstagskonzert der „Böhmischen Freunde XL“ zu Ehren des legendären Ernst Mosch zu erleben. Der berühmte Musiker wäre am 07.11.100 Jahre alt geworden. Das Bürgerhaus verwandelte sich für einige Stunden in einen wahren Blasmusik-Tempel – ausverkauft bis auf den letzten Platz, denn zahlreiche Musikliebhaber wollten diesen besonderen Nachmittag nicht verpassen.

Unter der bewährten Leitung von Daniel Hammer zündeten die 20 Musiker ein musikalisches Feuerwerk der Egerländer Blasmusik. Im Fokus stand die frühe Schaffensphase der Original Egerländer Musikanten von 1956 bis Anfang der 1970er Jahre. Klassiker wie die „Fuchsgraben-Polka“ und der Walzer „Rauschende Birken“, beide aus Moschs ersten Aufnahmen von 1956, entführten das Publikum in die goldene Ära der Blasmusik. Auch Stücke wie „Im Wäldchen“, „Der Herzensbrecher“, „Pfeffer und Salz“, „Frag mich nie“, „Späte Liebe“ und „Gablonzer Perlen“ erfreuten das Publikum.

Ergänzt wurde das Programm durch selten gespielte Melodien wie „Sommernacht in Prag“, „Nur, wer die Heimat liebt“, „Im Kaiserwald“ oder die „Schnauferl-Polka“. Einen besonderen Höhepunkt bildete die gefühlvolle „Flügelhornserenade“, gekonnt vorgetragen von Solist Marius Münch, die das Publikum in den Bann zog.

Der zweite Programmteil begann mit dem bekannten Stück „Wie Böhmen noch bei Öst’reich war“, das vom Publikum begeistert mitgesungen wurde.

Für gesangliche Highlights sorgten Kalle Beltz und Kai Göbel, die erstmals gemeinsam auf der Bühne standen. Das männliche Duo, ganz in der Tradition der frühen Egerländer Musikanten, begeisterte mit seinem harmonischen Gesang und verlieh dem Nachmittag zusätzliche Wärme und Lebendigkeit. Durch das abwechslungsreiche Programm führte Gerald Dörr, der mit Charme, Humor und fachkundigem Hintergrundwissen die Gäste unterhielt und für eine lockere, herzliche Atmosphäre sorgte.

Besonders stimmungsvoll wurde es, als das Publikum bei Klassikern wie „Mondschein an der Eger“, „Drei weiße Birken“, „Egerland-Heimatland“, „Böhmischer Wind“ und „Bis bald auf Wiederseh’n“ spontan mitsang und sich erhob. Die Begeisterung war greifbar – Klatschen, Mitschunkeln und begeisterte Rufe erfüllten den Saal.

Emotional wurde der Nachmittag, als Daniel Hammer gemeinsam mit der Kapelle Gerald Dörr und seine Frau Beate, liebevoll als „Kuchenfee“ und gute Seele der Böhmischen Freunde bezeichnet, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete. Dörr hatte Anfang 2023 die Geschäftsführung übernommen und die Böhmischen Freunde gemeinsam mit Hammer und den Musikern zu der Formation gemacht, die sie inzwischen ist: Eine große Böhmische und Egerländer Kapelle, die mit ihrer Musik selbst die größten Veranstaltungsräume der Region füllt.

Natürlich durften Zugaben nicht fehlen: Nach „Wir sind Kinder von der Eger“ verabschiedeten sich die Musiker besinnlich mit der Volksweise „Feierabend“ von ihrem Publikum. Mit diesem stimmungsvollen Abschluss ging ein unvergesslicher Blasmusik-Nachmittag zu Ende, der Spielfreude, Tradition und Gemeinschaft in perfekter Harmonie vereinte.