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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 45/2023
Umweltnachrichten
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Mit natürlichem Bodenaktivator Bäume gesund erhalten und Wasser sparen

Sie stellten die Wirkungsweise des Bodenaktivators vor, der kleine und große Bäume wie den in der Bildmitte noch lange gesund erhalten soll (v. l.): Jens Kaufmann, Stephan Pottek, Patrick Busch (Bauamt) und Susanne Müller.

Langgöns (ikr). Nicht nur die Bäume im Wald leiden unter der langanhaltenden Trockenheit der vergangenen Jahre, auch die Bäume entlang der Straßen oder auf den Friedhöfen sind betroffen. Die Gemeinde Langgöns möchte die Gesundheit dieser innerörtlichen Bäume nun mit einem Bodenaktivator stärken. Wie das funktioniert, stellte die Langgönser Klimaschutzmanagerin Susanne Müller gemeinsam mit Stephan Pottek vom Bauhof der Gemeinde und Jens Kaufmann von der Firma, die den Bodenaktivator vertreibt, vor.

„Im heimischen Garten kann man wunderbar mit einem Komposthaufen eigenen Humus herstellen, die Gemeindeflächen sind hierfür jedoch zu groß“, sagte Susanne Müller. Je humoser ein Boden sei, desto mehr Wasser und CO² könne er aus der Atmosphäre binden. „Unsere Böden weltweit, aber auch regional sind der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff. Dadurch ist organische Bodensubstanz nicht nur für die Bodenfruchtbarkeit, sondern auch als Umschlagort von Treibhausgasen für den Klimawandel von sehr großer Bedeutung“, betonte sie.

„Wir haben uns in Absprache mit unserem Bauhof-Baumexperten Christian Ulm für eine gezielte Anwendung mit dem Bodenaktivator entschieden“, erläuterte die Klimaschutzmanagerin. Dieser spezielle Baumdünger sorgt durch seine organischen Substanzen und natürlich wirkenden Mineralstoffe nicht nur für eine Nährstoffzufuhr im Boden. Er optimiert zugleich die Bodenqualität durch eine Verbesserung biologischer Prozesse und der Vermehrung von Mikroorganismen. Es geht im Wesentlichen um eine Verbesserung der Struktur des Erdreichs, was sich langfristig positiv auf das Wachstum der Pflanzen auswirkt.

„Natur braucht Natur“, brachte es Stephan Pottek auf den Punkt. Durch den Bodenaktivator könne wieder ein gutes Bodengefüge entstehen, auch Luft und Wasser würden dann wieder besser vom Boden aufgenommen und gespeichert.

Jens Kaufmann berichtete, dass in Deutschland vier von fünf Bäumen bereits Schäden durch Trockenheit aufweisen würden. Den Kommunen stelle sich verstärkt die Frage, was sie für ihre Bäume tun können. Denn diese haben schließlich als Beschatter und Verdunster eine zunehmend große Bedeutung im Straßenbild. „Doch gerade die Bäume an den Straßen haben es am schwersten“, weiß er.

Mit einer einfachen, schnellen und effektiven Maßnahme wird in Langgöns nun die Humusbildung auf der „Baumscheibe“, damit wird der Boden um das untere Ende eines Baumstammes bezeichnet, gefördert. Im Sommer starteten die Bauhofmitarbeiter damit, den Bodenaktivator händisch unter den Bäumen im Niederhofen, am Sportplatzgelände und auf dem Friedhof in Lang-Göns zu verstreuen. Einmal jährlich soll dieser spezielle Dünger, der ausdrücklich nicht das Wachstum fördern, sondern die Bodenqualität und damit die Gesundheit der Bäume verbessern soll, zukünftig ausgebracht werden. Eine Prioritätenliste für die übrigen Ortsteile ist in Arbeit. „Ein Prozent mehr Humus im Boden bedeutet eine Erhöhung der Wasserspeicherkapazität von sieben bis elf Liter pro Quadratmeter“, unterstrich Kaufmann. Das spare viel Wasser und sei gut für einen verantwortlichen Umgang mit Trinkwasser. „Diese Maßnahme soll helfen, unsere Bäume im Dorf zu bewahren, das Mikroklima positiv zu beeinflussen und damit auch unsere Ortsteile lebenswert zu erhalten“, bilanzierte Susanne Müller.