2) An vielen Stellen im Landkreis Gießen weisen künftig mehrsprachige Plakate des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf den Schutz vor ASP hin: Speisereste sollten niemals in der Natur entsorgt werden
1) Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter Christian Zuckermann und Amtstierärztin Dr. Lara Stein zeigen eines der Plakate, die in mehreren Sprachen über die richtige Entsorgung von Speiseresten zum Schutz vor der ASP informieren.
Landkreis Gießen. Speisereste gehören niemals in die Natur, sondern immer in einen verschließbaren Mülleimer. Grund ist der Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Im Landkreis Gießen weisen bald an vielen Stellen Plakate darauf hin.
Das Veterinäramt des Landkreises hat die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in mehreren Sprachen erstellten Poster beschafft und in wetterfester Version den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Sie sollen zum Beispiel an Raststätten, Parkplätzen oder Ausgangspunkten für Wandertouren die Menschen sensibilisieren.
Afrikanische Schweinepest ist zwar für Menschen nicht gefährlich, endet für Schweine aber fast immer tödlich. Sie verursacht enormes Tierleid und große wirtschaftliche Schäden.
Im Juni 2024 wurde ASP erstmals bei einem Wildschwein in Hessen nachgewiesen. In den betroffenen Regionen in Südhessen und Rheinland-Pfalz sind seither weitere infizierte Wildschweine gefunden worden. Auch in Hausschweinehaltungen kam es zum Ausbruch der ASP. In einem betroffenen Betrieb mussten zuletzt 1000 Tiere getötet werden.
„Der Landkreis Gießen ist derzeit nicht von ASP betroffen. Das Risiko ist auch nicht anders als vor einigen Jahren einzuschätzen“, sagt Christian Zuckermann, Dezernent für Veterinärwesen. „Die Situation in Südhessen zeigt aber, dass sich das rasch ändern kann. Grundsätzlich sollten die Menschen sensibel sein.“ Mehrsprachige Hinweise seien vor allem wichtig mit Blick auf den Fernverkehr auf Autobahnen und Bundesstraßen. In Südosteuropa zum Beispiel wird die ASP oft nachgewiesen. Der Erreger hält sich in verarbeiteten Fleisch- und Wurstwaren. Kommen Wild- oder Hausschweine damit in Kontakt, können sie sich anstecken.
Das Veterinäramt des Landkreises Gießen hat über 200 Schweinehaltungen im Landkreis angeschrieben und über Hygiene- und Schutzmaßnahmen informiert. Außerdem werden Erreichbarkeiten und weitere Angaben der Haltungen aktualisiert, um im Fall eines ASP-Nachweises rasch eingreifen zu können.
In Kürze: Was ist im Landkreis Gießen mit Blick auf ASP zu beachten?