Diese Woche ging es auf Pilzexkursion in die Ökokontomaßnahme Wehrholz - ein stillgelegter Wald in Langgöns, direkt beim gleichnamigen FFH-Gebiet. In diesem Wald wird seit 2019 nichts mehr gefällt. Er wird komplett der natürlichen Entwicklung überlassen, Bäume können alt werden und Totholz bleibt als Lebensraum im Wald. Und das zeigt Wirkung!
Waldstilllegungen wirken sich positiv auf eine ganze Reihe von Arten aus, die auf Altholz, Baumhöhlen, stehendes und liegendes Torholz angewiesen sind. Dazu gehören Insekten wie z.B. Hirschkäfer, Fledermäuse, höhlenbrütende Vögel wie Spechte, und Pilze. Der Prozessschutz sorgt für mehr Vielfalt bei den Strukturen im Wald, langfristig ganz unterschiedliche Altersklassen bei den Bäumen und gleichzeitig mehr Wasserrückhalt und Bodenschutz.
Bei der Exkursion konnten wir uns über einen ganz besonderen Fund freuen: den Ästigen Stachelbart! Dieser Pilz ist ein Urwaldzeiger. Er kommt nur auf ganz alten, dicken Buchen-Stämmen vor, die im bewirtschafteten Wald fast nie liegen bleiben. Daher ist er auch stark gefährdet. Dieses Tages-Highlight wurde bewundert und viel fotografiert und wir freuen uns sehr, ihn im Langgönser Projekt zu haben - hier kann er sich ungestört verbreiten und hat ausreichend Buchenholz zu besiedeln!