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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 46/2024
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3. Lang-Gönser Jobday verbindet Schüler und Unternehmen: Erfolgreiche Veranstaltung zur Förderung des Nachwuchses

Gruppenbild beim Jobday mit Bürgermeister, Vertretern der beteiligten Firmen und Lehrkräften vor der Firma GTD

Bei GTD wurden die Schüler zunächst über das Unternehmen informiert

Eine Gruppe von Schülern der Anne-Frank-Schule beim Rundgang durch die Produktionshalle von GTD

Langgöns (ikr). Auch der inzwischen dritte „Jobday“ in Lang-Göns nach der Premiere vor einem Jahr war ein voller Erfolg: Initiiert, um dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken, schlossen sich unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Langgöns diesmal drei renommierte lokale Unternehmen zusammen: Christ Feinmechanik, GTD Graphit Technologie und die Apothekergenossenschaft Noweda. Der Jobday soll eine Brücke zwischen Schulen und der Wirtschaft schlagen und jungen Menschen frühzeitig berufliche Perspektiven in der Region aufzeigen.

Die Notwendigkeit für diese Art von Veranstaltung liegt auf der Hand: Zahlreiche Unternehmen kämpfen seit Jahren mit einem zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Der Jobday bietet hier eine gezielte Lösung. Insgesamt rund 150 Schüler aus höheren Jahrgangsstufen der Gesamtschule Schwingbach in Hüttenberg, der Anne-Frank-Schule in Linden und der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten in Gießen konnten sich in Lang-Göns über Ausbildungswege und Karrieremöglichkeiten informieren. Auch die Gemeinde ließ hinter die Kulissen des Rathauses und der Kita „Kinderhaus“ im Fasanenweg blicken. In diesem Jahr waren es ausschließlich Schüler des gymnasialen Zweigs, was, wie Bürgermeister Marius Reusch betonte, die Möglichkeit gab, Berufsbilder vorzustellen, die speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind.

Angela Reitz, Leiterin des Haupt- und Realschulzweigs der Gesamtschule Schwingbach, zeigte sich erfreut: „Das Angebot kam sofort sehr gut an.“ Bürgermeister Reusch unterstrich den Erfolg der Veranstaltung: „Der Jobday wurde erneut sehr positiv aufgenommen. Es ist mein Wunsch, dass die Eindrücke und Informationen den Schülern bei der anstehenden Berufswahl im Gedächtnis bleiben.“ Er dankte den engagierten Firmen und wies auf die besonderen Herausforderungen für Unternehmen in Langgöns hin: „Wir stehen im Wettbewerb um Nachwuchskräfte mit größeren Städten wie Gießen und dem Rhein-Main-Gebiet.“

Holger Müller, stellvertretender Schulleiter der Anne-Frank-Schule, begrüßte die Initiative ebenfalls: „Es ist wichtig, den Schülern zu zeigen, dass es neben einem Studium alternative Karrierewege gibt – sei es in einem Ausbildungsberuf oder im dualen Studium – die ebenfalls attraktive Aufstiegschancen bieten.“ Die Unternehmen wiederum schätzten den direkten Austausch mit potenziellen Auszubildenden. Sebastian Stoll von GTD und Andreas Christ, Geschäftsführer von Christ Feinmechanik, betonten: „Für uns sind solche Tage essenziell, um eine Verbindung zu jungen Leuten aufzubauen und sie frühzeitig an unser Unternehmen zu binden.“ Besonders im ländlichen Raum sei es ein entscheidender Vorteil, dass viele Mitarbeiter aus der näheren Umgebung kommen.

Ähnlich wie bei einem Speed-Dating besuchten die Jugendlichen bis zum Nachmittag gruppenweise die einzelnen Unternehmen und erhielten einen intensiven Einblick in den Betriebsalltag. Dieses Konzept, das Schülern die Möglichkeit gibt, Betriebe direkt vor Ort kennenzulernen, hat sich in Lang-Göns bewährt. Die Idee zum Jobday entstand 2022 auf Initiative einer Arbeitsgruppe von Lang-Gönser Unternehmern, die sich unter der Koordination der Gemeinde Langgöns zusammengeschlossen hatten. Die Gemeinde unterstützte den Tag u. a. durch die Bereitstellung eines Shuttle-Busses, der die Schüler zwischen den Unternehmen transportierte.

Die Vertreter der teilnehmenden Unternehmen zeigten sich positiv überrascht über das Interesse und das Engagement vieler Schüler. Eine Schülerin aus Linden fasste ihre Eindrücke zusammen: „Es ist großartig, an einem Tag so viele Informationen und Möglichkeiten zu bekommen. Ich habe schon erste Kontakte geknüpft und werde weiter überlegen, welcher Karriereweg für mich passend ist.“ Auch Bürgermeister Reusch zeigte sich zufrieden und betonte: „Der Jobday hat uns das Potenzial an talentierten Nachwuchskräften in unserer Region eindrucksvoll vor Augen geführt.“ Langfristig soll der Jobday als festes Ereignis im Kalender der Region etabliert werden und als Vorzeigebeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Wirtschaft im Kampf gegen den Fachkräftemangel dienen.