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Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 8/2023
Heimatblatt
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"Ein neues Heim für Insekten"

Bei der Vorstellung des neuen Insektenhotels (v. l.): Martin und Florian Wenisch, Burkhard Meth, Marius Reusch, Reinhard Buchal, Ulrich Bering (dahinter), Waldemar Doerk und Stefan Hintersehr

Das neue XXL-Insektenhotel

EAM sponsert Insektenhotel - Nabu und Seniorenwerkstatt bauen es

Langgöns (ikr). Ein großes Insektenhotel steht seit kurzem am Rande des Geländes „Schaubigweid“, hinter dem Vereinsheim der Nabu-Ortsgruppe Lang-Göns Göns in der Straße „An der alten Bach“ gelegen, unmittelbar neben dem Bahndamm und dem Gönsbach. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Energieversorgers EAM, der Langgönser Seniorenwerkstatt, der örtlichen NABU-Gruppe und der Gemeinde Langgöns. Nun wurde es offiziell vorgestellt.

„Ich freue mich über das Engagement und die Spendenförderung. Ich bin auf die ehrenamtlichen Strukturen, die wir hier in Langgöns haben, stolz“, sagte Bürgermeister Marius Reusch. Er lobte die Platzierung des Insektenhotels an einer Stelle, wo ein Biotop entstehen wird, denn hier startete im vergangenen Jahr eine Maßnahme zur Renaturierung des Gönsbachs. Die EAM hatte das Insektenhotel-Projekt in den 200 Kommunen ihres Netzgebietes angeboten und jeweils pro Insektenhotel mit 750 Euro gefördert: „Uns liegen Naturschutz und Nachhaltigkeit am Herzen, aus diesem Grund fördern wir die Anschaffung und Aufstellung von XXL-Insektenhotels in den Kommunen unseres Netzgebietes, darunter auch in Langgöns“, betonte Burkhard Meth, Leiter der Netzregion Wetzlar bei der EAM. Der Lebensraum vieler Insekten sei zunehmend bedroht, in vielen Regionen habe sich ihre Zahl bereits sehr stark reduziert. „Das neue Insektenhotel soll zum Artenschutz und zur Artenvielfalt beitragen und nützlichen Insekten künftig beim Nisten und Überwintern helfen.“

Auch Martin Wenisch, Vorsitzender der örtlichen NABU-Gruppe, und sein Sohn Florian freuten sich: „Der Platz ist gut gewählt. Weil er auch in der Nähe unseres Vereinsheim liegt, können wir beim Start von Exkursionen den Teilnehmern, darunter sind oft viele Kinder, immer auch das Insektenhotel zeigen.“ Wenisch lobte die Kooperation mit der Seniorenwerkstatt ausdrücklich: „Wir haben zum ersten Mal mit den Senioren zusammengearbeitet, es war sehr angenehm.“ Die Senioren arbeiten ehrenamtlich, lediglich das Material muss finanziert werden, dafür sorgte in diesem Fall die EAM.

Reinhard Buchal als Sprecher der engagierten Seniorengruppe ergänzte: „Den Rahmen, das Fundament und das Dach haben wir gemacht, die ‚Möblierung‘ kam vom Nabu.“ Mit Altholz, in das unzählige Löcher gebohrt wurden, Tannenzapfen, Schilfrohr und Ziegelsteinen möchten die Naturschützer Insekten wie Bienen, Hummeln und nützliche Käfer zum Nisten anlocken. Der Rahmen wurde von den Senioren mit solidem Douglasien- und Fichtenholz gebaut, ein Dachüberstand schützt das Ganze vor Feuchtigkeit. Marius Reusch lobte die „sehr solide“ Bauweise, die ganz typisch für die Arbeit der Seniorenwerkstatt sei, und meinte schmunzelnd: „Eigentlich ist es kein Hotel, sondern ein Apartment, denn für die Verpflegung sorgen die Insekten ja selbst.“

Reinhard Buchal berichtete, dass der Bauhof der Gemeinde noch Steine unter dem Insektenhotel platzieren wird: „Das sieht dann nicht nur schöner aus, sondern es können sich auch noch Eidechsen und Co. ansiedeln.“

„Mit dem neuen Hotel helfen wir den Insekten bei der Vermehrung ihrer eigenen Art, zugleich fördern wir den Schutz wichtiger Pflanzenarten in unserer Region, die ohne die Bestäubung durch Insekten nicht fortbestehen könnten“, bilanzierte der Bürgermeister. Wenn bald der Frühling beginnt und bei wärmeren Temperaturen wieder vermehrt Insekten unterwegs sein werden, können die Spaziergänger dann jederzeit das neue Insektenhotel besuchen und beobachten, was dort passiert.