Titel Logo
Heimatblatt Langgöns
Ausgabe 8/2024
Informationen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

15. Benefizkonzert PalliativPro begeisterte mit hochklassigem Crossover

Beim Benefizkonzert von und für PalliativPro (v. l.): Marta Danilkovich, Wolfgang Wels, Kira Petry und Torsten Oehler.

Beim Benefizkonzert von und für PalliativPro (v. l.): Marta Danilkovich, Wolfgang Wels, Kira Petry und Torsten Oehler.

Der voll besetzte Hermann-Levi-Saal.

Gießen (ikr). Über vier Jahre mussten die Fans der ursprünglich in Langgöns angesiedelten Benefizkonzertreihe von und für den Förderverein PalliativPro warten. Nun kehrte das beliebte Konzert endlich zurück und bezauberte bei seiner 15. Auflage das Publikum im vollbesetzten Hermann-Levi-Saal im Gießener Rathaus mit einem kurzweiligen Abend voller musikalischer Vielfalt. Professor Dr. Ulf Sibelius, der 1. Vorsitzende des Vereins, hatte gemeinsam mit Organisatorin Barbara Fandré dazu eingeladen. Die Schirmherrschaft übernahm die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gießen, Ilona Roth.

Das Motto „Magie der Musik“ war Programm: Die renommierten Künstler Kira Petry (Sopran), Marta Danilkovich (Violine), Torsten Oehler (Violoncello) und Wolfgang Wels (Klavier) präsentierten einen absolut hochklassigen und beschwingten Crossover aus Vokal- und Instrumentalmusik. Viele der zahlreichen Besucher sagten anschließend einhellig, dass es für sie das bisher schönste Konzert dieser Reihe gewesen sei. Es gab vom ersten Stück an immer wieder Bravorufe. Das abwechslungsreiche Repertoire reichte von klassischen Werken von u. a. Dvorák, Lehar und Bizet über Bernstein und Gershwin bis hin zu populären Stücken von Queen und Metallica. So war es ein musikalischer Genuss für Liebhaber verschiedenster Genres. Besonders hervorzuheben war die Rückkehr von Kira Petry, die wie bereits bei vorangegangenen Benefizkonzerten auch diesmal wieder als Sopranistin und musikalische Leiterin begeisterte. Mit Stücken wie „Solveigs Lied“ aus Peer Gynt von Edvard Grieg, „La Danza“ von Gioachino Rossini oder „Dream with me“ aus dem Musical Peter Pan von Leonard Bernstein, mit Leichtigkeit, stimmlicher Brillanz und viel Charme vorgetragen, bewies sie einmal mehr ihr erstklassiges Können. Dem stand Marta Danilkovich mit ihrer Violine in nichts nach: Sie hatte den Abend als Solistin mit dem schwungvollen „Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman temperamentvoll und fulminant eröffnet. Auch mit der Begleitung von Torsten Oehler und Wolfgang Wels begeisterte sie, beispielsweise mit „Nothing else matters“, das durch die Band Metallica bekannt ist. Absolutes Glanzlicht war ihre Solo-Darbietung von „Music“ von John Miles. Auch als Trio bzw. Quartett, das perfekt aufeinander eingespielt war, nahmen die Künstler ihr Publikum ein, beispielsweise bei einer „Carmen-Fantasie“ von George Bizet. Zum Schluss gab es langanhaltende stehende Ovationen und eine berührende Zugabe.

Zu Beginn hatte Ulf Sibelius die zahlreichen Besucher begrüßt. Wesentliches Vereinsziel sei es, den schwerkranken Patienten eine möglichst hohe Lebenszufriedenheit, Lebensqualität und Selbstständigkeit zu erhalten, auch wenn keine Heilung mehr möglich ist. Der Verein unterstütze in Gießen und Friedberg die stationären und ambulanten Palliativteams auf vielfältige Weise und sei in der Region fest etabliert. Er finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Sie zu unterstützen, auch persönlich“, betonte Ilona Roth. Sie unterstrich die Bedeutsamkeit der Arbeit des Fördervereins und forderte zum großzügigen Spenden auf. Denn der Eintritt war wie immer frei. Der gesamte Erlös kommt wie immer dem Förderverein zugute und unterstützt damit unheilbar und schwerst erkrankte Menschen. „Es geht ausschließlich nur gemeinsam“, verdeutlichte Barbara Fandré, von der die Konzertreihe 2006 initiiert worden war. Die vielen Menschen, die sie in all den Jahren unterstützt haben, würdigte sie „voller Dankbarkeit und Demut“, insbesondere Kira Petry, auf die sie sich als musikalische Leitung seit 14 Jahren verlassen könne. „Tausend Dank für die wundervollen Konzerte mit jeweils fantastischen Künstlern, die du uns all die Jahre bereitet hast.“ Kira Petry dankte für die Bühne, die PalliativPro zur Verfügung stellte, und den Menschen, „die uns auch nach der Pandemie treu geblieben sind.“ Ute Sehlbach-Schellenberg, stellvertretende Leitung der Gießener Staatsanwaltschaft, würdigte in sehr berührenden und persönlichen Worten die Arbeit des Fördervereins: In ihrem Berufsalltag sei es für sie an der Tagesordnung, dem Tod zu begegnen, meist sei dies dann nicht fried- und würdevoll. „Jeder hat es verdient, sein Leben würdevoll und friedlich, ohne Leid, ohne Schmerz zu beenden“, unterstrich sie. Von der respekt- und gefühlvollen Atmosphäre auf der Palliativstation des Uniklinikums Gießen, die unter der Leitung von Professor Sibelius steht, habe sie sich „zutiefst beeindruckt“ gezeigt. Ihm, seinen Mitarbeitern und allen ehrenamtlichen Helfern zollte sie „so großen Dank für Ihr wunderbares Engagement“.