Liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich muss feststellen, dass mit den derzeitigen Vorgaben, die das Parlament im aktuell beschlossenen Haushalt bezüglich des Stellenplans gesetzt hat, eine Aufgabenbewältigung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger kaum möglich ist.
Gerade in den letzten Jahren ist in der Verwaltung eine massive zusätzliche Aufgabenflut festzustellen, deren Abarbeitung bei der gegebenen Personaldecke nur auf Kosten der Gesundheit der Mitarbeiter gehen kann.
Dieses massive Missverhältnis der abzuarbeitenden Themen und der gegebenen Arbeitskraft führt zu Qualitätseinbußen, die für das Gemeinwohl schädlich sind.
Dabei möchte ich mit meiner Verwaltung schnell und effektiv die bestellten Aufgaben erledigen.
Die Stadt Linden ist seit 2013 - meinem Amtsantritt - von 12.000 auf 13.500 Einwohner gewachsen.
Diese Entwicklung bedingt, neben den ohnehin durch Oberbehörden zusätzlich zugewiesenen Aufgaben, eine erhebliche Steigerung bei den Aufgaben der Daseinsvorsorge. Daneben gibt es aber auch eine gesteigerte Aufgabenflut aus dem Bereich des Parlamentes.
Angefangen bei unseren Kitas darf nicht vergessen werden, dass im Jahr 2013 Kinder unter 3 Jahren noch nicht betreut wurden, was heute selbstverständlich ist.
Durch diese Steigerung der Kinderbereuungsplätze auf mittlerweile über 500 Kinder ist nunmehr auch ein wesentlich höheres Vergabe- und Personalmanagement nötig, dass selbst mit leichter Personalaufstockung in diesem Bereich in den nächsten Jahren kaum zu bewältigen sein wird.
Die des Weiteren im Haushalt aufgenommen Investitionen sollen, so der Wunsch aller, schnellstmöglich unter Prüfung von Zuschussmöglichkeiten, qualitativ hochwertig - ohne Personalveränderung - abgearbeitet werden.
Auch dies wird nicht funktionieren.
Von der Ausschreibung, der Planungs- und Bauüberwachung bis hin zur Fertigstellung komplexer Verwendungsnachweise ist die Bauabteilung personell so ausgelastet, dass Neuinvestitionen zunächst liegen bleiben müssen, auch wenn der Wunsch nach schnellstmöglicher Umsetzung besteht.
Unter dem Personalengpass leidet auch die Vereinsförderung, so dass es hier zu Wartezeiten bei den Auszahlungen kommen wird.
Um diese Situation vorerst zu lösen, könnte ich an die Einstellung befristeter Kräfte denken die, unabhängig von dem obengenannten Stellenplan, tätig werden könnten.
Die Erfahrung, bedingt durch mehrere Ausschreibungsrunden, zeigt aber, dass auf dem heute gegebenen Arbeitsmarkt die gewünschten Fachkräfte sich nicht auf befristete Stellen bewerben, da es für sie ein Stellenüberangebot gibt.
Eine kurzfristige Lösung über eine interkommunale Zusammenarbeit ist ebenfalls nicht möglich, da auch in allen anderen Kommunen eine weitgehende Vollauslastung bzw. Überlastung gegeben ist, sodass z. B. in Pohlheim der Stellenplan dieses Jahr um 17 Stellen erweitert wurde - bei uns waren es lediglich 4,5 Stellen.
Auch wird die Lösung nicht, in einer von mir bereits auf den Weg gebrachten Stellenbedarfsanalyse liegen, da diese Untersuchung einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen wird und ich erst im nächsten Jahr mit Ergebnissen rechnen darf.
Trotz dieser Gegebenheiten sind meine Mitarbeiter in der Verwaltung hoch motiviert und möchten alles Geforderte auch erledigen, sie brauchen aber Verstärkung, und zwar jetzt!!!
Eine Lösung kann nur mit den städtischen Gremien erfolgen.
Von dort muss endlich das Signal kommen, die Verwaltung für die Zukunft auch mit weiteren Stellen aufbauen zu wollen und deshalb auch einer weiteren Stellenerhöhung zuzustimmen.
Mit freundlichen Grüßen