Jubiläumstoru für (v.l.) Ulrich Lehnis, Alfred Peppmöller, Thomas Schmidt und Reiner Schmandt an der Fiderepasshütte
Gipfelfreude bei den Bergkameraden auf dem Hahnenköpfle am Hohen Ifen. ©Fotos: Thomas Wißner
In diesem Jahr waren die Lindener Bergkameraden um Ulrich Lehnis, Reiner Schmandt aus Leihgestern mit Thomas Schmidt und Alfred Peppmöller aus Großen-Linden zum 25. mal seit 1996 im Rahmen einer Wanderwoche in den Alpen unterwegs. Lediglich die Corona-Pandemie unterbrach den jährlichen Rhythmus der Wanderungen. Die ebenfalls zum festen Kern der Gruppe zählenden Walter Balser und Robert Smith konnten aus privaten Gründen leider nicht an der Jubiläumstour teilnehmen. Ziel der Wanderwoche waren die Allgäuer Alpen in Oberstdorf, wo 1996 die abwechslungsreichen Aktivitäten der Lindener im Hochgebirge begannen. Nicht nur das Gefühl von Abenteuer, Zusammenhalt, Anstrengung, gegenseitiger Unterstützung, die Ruhe und die tollen Ausblicke von den Berggipfeln waren ursprünglich Inspiration für die Wandergruppe. Auch der Wunsch, gemeinsam immer neue Ziele und Wege in den Alpenregionen von Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz zu erkunden, sorgte für den Teamspirit. Ob dabei einen Klettersteig oder eine Bergtour im Hochgebirge absolviert wurde, spielte keine Rolle. Das Wichtigste war und ist, möglichst abseits von Menschenmassen auf schönen Wegen unfallfrei und gesund unterwegs zu sein. Frei nach dem Motto: „Am Ende bereut man die Dinge, die man nicht getan hat. Also geh in die Berge und finde neue Ziele!“ In den Anfangsjahren standen unter fachkundiger Begleitung durch einen Bergführer vor allem Klettersteige, wie z.B. Mindelheimer Klettersteig, Heilbronner Weg, Hindelanger Klettersteig, Mittenwalder Höhenweg, Piciadu, Tomaselli, Luca Innerkofler-Steig, die Höhenwege der Brenta und Touren zur Zugspitze auf verschiedenen Aufstiegsrouten, im Mittelpunkt. Später waren es dann Bergtouren am Wilden Kaiser, Karwendel, Rofan am Achensee, Berchtesgadener Land, Grödnertal, Sextener Dolomiten mit Drei Zinnen, Rosengarten, Latemar und vor allem Zermatt mit Gornergrat, Rothorn und der Hörnlihütte am Matterhorn sowie Wengen im Berner Oberland mit Lauberhorn und dem „Dreigestirn“ Jungfrau, Eiger, Mönch. Auch eine Alpenüberquerung auf dem Fernwanderweg E 5 von Oberstdorf nach Meran durfte naturgemäß nicht fehlen. Als ausgesprochen lohnenswerte Alternative zu den Bergtouren mit ganz anderen, neuen Eindrücken für die Teilnehmer, sind auch die 2023 absolvierten Teiletappen des Jakobsweg von Sarria nach Santiago de Compostela und weiter zum Cap Finisterre am Atlantik zu nennen. Die diesjährige Tour nach Oberstdorf (813 m) und ins benachbarte Kleinwalsertal stand ganz im Zeichen der Wanderregionen Nebelhorn, Fellhorn, Kanzelwand und Hoher Ifen. Wunderbares Wanderwetter begleitete die Lindener dabei durch die Woche. Die Gruppe startete mit einer Tour zur Fiderepasshütte (2.065 m), dem direkten Zustieg zum Mindelheimer Klettersteig über die drei Schafsköpfe. Nach ausgiebigem Genuss der Bergpanoramen führte der Abstieg über das Wildental zur Einkehr in die schön gelegene Fluchtalpe (1.390 m) und weiter hinunter nach Mittelberg (1.215 m) ins benachbarte Kleinwalsertal. Von dort ging es nach einem langen Tag mit dem Bus wieder zurück nach Oberstdorf. Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des Nebelhorns (2.224 m) mit einem spektakulären Blick auf die Alpengipfel ringsherum. Von der Station Höfatsblick folgt ein Steig dem Südgrat entlang zum Gipfel und auf einer Stahlkonstruktion am Nordwandsteig einmal rund um den Gipfel, 600 m Blick in die Tiefe inklusive. Auf felsigem Weg ging es unterhalb des Hindelanger Klettersteigs weiter zur Kobalt-Hochebene und auf einem Panoramaweg zurück zum Edmund Probst Haus. Den Abschluss der schönen Wanderung mit vielen Eindrücken genossen wir in der Abendsonne der Seealpe. Zwischen Deutschland und Österreich wartete mit dem Fellhorn (2.037 m) und der Kanzelwand (2.058 m) ein echtes 2-Länder-Erlebnis. Vom Fellhorn ging unsere Wanderung über den Riezler Alpsee weiter zum eigentlichen Einstieg des Kanzelwandgipfels. Über viele Stufen, Seilbrücken und ausgesetzte Felspassagen erreichten wir den Gipfel. Die beeindruckende Sicht auf die benachbarten Berge zeigte anschaulich, welches Ziel uns am nächsten Tag erwarten sollte. Die Einkehr in der Oberen Bierenwangalm auf dem Abstieg war die Belohnung für ein schönes Bergerlebnis. Gut vorbereitet führte uns die nächste Tagestour in die Gipfelregionen des Hohen Ifen (2.228 m). Bizarr, geheimnisvoll und mystisch, so die Legende, ist der Ifen das alpine Wahrzeichen des Kleinwalsertals und zudem einer der wenigen Tafelberge Europas. Um den Ifen und das Hahnenköpfle (2.080 m) herum befindet sich das einzigartige Gottesackerplateau, ein 10 Quadratkilometer großes Karstgebiet mit Steinfeldern und schroffen Gesteinsformationen. Der Abstieg führte über die Ifenhütte und das Wäldele in die schöne Auenhütte (1.275 m). Abgeschlossen wurde die Wanderwoche in Oberstdorf mit einer gemütlichen Relax-Tour durch die Breitachklamm zur Alpe Dornach und einer fachkundigen Führung durch die WM-Skisprung-Arena am Schattenberg mit Blick hinter die Kulissen des Skispringens und interessanten Schanzeninformationen. Auf ein Neues in 2024.