Seit fünf Jahren hat der Nachlass von August Clüsserath in Dillingen eine dauerhafte Bleibe gefunden. Als Mitbegründer der „Neuen Sezession“ und der „Neuen Gruppe Saar“ gehört der in Fenne geborene Maler zu den wichtigsten saarländischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Schaffen ist ausgesprochen vielfältig und lässt sich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen. Die Arbeiten entstanden in der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Avantgardekunst, die er nicht kopierte, sondern als Impuls für seine eigene Kunst nutzte. Lediglich in der Portraitdarstellung hat er eine ganz individuelle Darstellungsweise entwickelt. Parallel dazu malte er ungegenständliche geometrische Abstraktionen, aber auch kraftvolle, gestisch-expressive Bilder.
Ganz anders kennen wir Edvard Frank. Im vergangenen Jahr jährte sich sein 50. Todestag. Frank hat häufig seine Liebe zur klassischen Komposition und zur Antike betont. In farbenstarken Aquarellen malte er zahlreiche Landschaften und mythologische Szenen aus dem Mittelmeerraum. Doch es gibt auch von dem stillen, zurückgezogen lebenden Edvard Frank das Experiment, die Auseinandersetzung mit der Kunst der Moderne. Vor allem in den letzten beiden Lebensjahren entstanden Werke, in denen er mit abstrakten Farbkompositionen experimentierte. Die 20 in Dillingen ausgestellten Arbeiten waren bislang noch nie öffentlich zu sehen und zeigen Edvard Frank in ganz neuem Licht.
„August Clüsserath trifft Edvard Frank“ macht deutlich, wie August Clüsserath seine Kompositionen und seine Farbwahl trotz aller Avantgarde „klassisch“ anlegt und wie Edvard Frank Impulse der Moderne in sich aufgenommen und verarbeitet hat.
Die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath, Stummstraße 33, läuft vom 16. April bis zum 14. Mai 2023. Sie ist geöffnet Sa und So von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zur Vernissage am Sonntag, 16. April, 11 Uhr, sind alle Kunstfreundinnen und Kunstfreunde herzlich eingeladen.