Die Dillinger Hütte hat in ihrer Kundschaft überraschend viele namhafte Künstlerinnen und Künstler. Dipl. Ing. Klaus Pape ist der technische Fachmann, der sie bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand betreut hat. Die Richard-Serra-Ausstellung im Dillinger Kunstverein bot Anlass, diesen Teil seines beruflichen Lebens in einem Vortrag Revue passieren zu lassen. Zur Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Dillingen und der VHS Dillingen stattfand, waren rund 50 Personen in den Gesellschaftsraum der Stadthalle gekommen.
Gestalterisch besonders imponiert haben Klaus Pape die Arbeiten von Reinhard Puch, dessen in Dillingen gefertigte Skulptur Äon (1999) heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen ist.
Fast hätte das Wortsegel von Prof. Heinrich Popp, das sich am Fuß des Schaumbergs befindet, aus statischen Gründen nicht realisiert werden können, weil die Windlast an den 13 Meter hohen Blechen dem statischen Beraterteam zu groß schien. Aber die Dillinger Ingenieure fanden für diese Sorgen eine Lösung- und so konnte das Werk 2005 aufgestellt werden.
Zentral war die Zusammenarbeit mit Richard Serra, der ab 1985 Kunde der Dillinger Hütte war. Für Serra war das Maximale des technisch machbaren wichtig. Dillingen konnte die größten Bleche walzen- und so war es für Serra klar, dass er mit seinen Aufträgen nach Dillingen wechselte. Klaus Pape erklärte viele Details aus der Zusammenarbeit. So erklärte er sehr anschaulich, welche Schwierigkeiten beim Aufstellen der Skulptur Viewpoint im Dillinger Kreisel überwunden werden mussten, damit die sechs hochkant aufgestellten Bleche stabil hielten.
Am vergangenen Sonntag fand ein Familiensonntag in der Serra-Ausstellung statt. Neben zwei Führungen konnten Kinder und Erwachsene in der Ausstellung praktisch arbeiten: Magdalena Grandmontagne und Dorothee Augustin hatten viele gestalterische Ideen mitgebracht.
Bislang haben mehr als 700 Personen die Serra-Ausstellung mit Grafiken Richard Serras, Fotos von Dirk Reinartz und einer Dokumentation zu Dillingens Skulptur Viewpoint gesehen. Gelegenheit besteht noch bis 14. Juli 2027. Die Ausstellung ist geöffnet Samstag und Sonntag, 14 Uhr bis 18 Uhr. Für Schulen gibt es Sonderöffnungszeiten. Adresse: Zentrum August Clüsserath, Stummstraße 33 in Dillingen. Parkmöglichkeit am nahe gelegenen Odilienplatz.