positionen nichtabbildender kunst: Der Countdown zur nächsten Ausstellung des Kunstvereins Dillingen läuft

Unter dem schwierigen Titel positionen nichtabbildender kunst verbergen sich Werke, die ein spannendes und aufschlussreiches Seherlebnis vermitteln. „Nichtabbildend“ meint, dass es nicht um Themen aus der gegenständlich wahrnehmbaren Welt geht, also nicht um Portrait, Figuren, Stillleben oder Landschaft. Es geht vielmehr um eigene, neue Seherfahrungen. Sigurd Rompza beispielsweise zeigt Wandreliefs, die je nach Position der Betrachtung eine andere Wirkung zeigen. Und genau dort liegt auch die künstlerische Absicht: Was wir sehen, hängt immer vom Standpunkt ab, den wir einnehmen.

Rompza gehört zweifellos zu den bekanntesten aktuellen saarländischen Künstlern: In über 550 Ausstellungen wurden seine Arbeiten gezeigt. Für den Dillinger Kunstverein stellt der ehemalige Hochschullehrer gemeinsam mit drei seiner Meisterschüler*innen aus. Die heute in Ulm lebende Künstlerin Esther Hagenmaier zeigt shaped photographies, fotografierte architektonische Details, die so weit reduziert sind, dass sie wie Skulpturen wirken. Dirk Rausch beschäftigt sich mit Farbformen, die sich überlagern und über ein Wechselspiel von scharfen und unscharfen Formen ihre Wirkung entfalten. Bei Claudia Vogel steht das Material im Mittelpunkt. Die Farben ihrer Leinwände sind plastisch, fast körperlich und stehen damit schon an der Schwelle zum Relief.

Zur Vernissage am Sonntag, dem 8. Oktober um 11 Uhr im Zentrum August Clüsserath (Dillingen, Stummstraße 33) werden rund 100 Personen erwartet. Die Laudatio hält Dr. Andreas Bayer vom Institut für aktuelle Kunst. Wer die Ausstellung eher in Ruhe genießen möchte: Sie ist vom 8. Oktober bis 5. November 2023 jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung gibt es einen begleitenden Informationsflyer mit einem Text von Bernd Philippi und Informationen zu den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern. Für Schulklassen bietet der Vorsitzende des Kunstvereins, Wolfgang Birk, außerhalb der normalen Öffnungszeiten museumspädagogische Begleitung an (Tel. 0160 9440 9516).