Optimierung der Wasserversorgung Marktflecken Mengerskirchen im Jahr 2021 und 2022

1. Erneuerung Druckminderanlagen

Im Zuge der Ertüchtigungsarbeiten zur Optimierung der Wasserversorgung Mengerskirchen wurden drei veraltete Druckminderanlagen erneuert. Die Druckminderanlagen in den Ortslagen Winkels, Probbach und Dillhausen sind dem Alter entsprechend abgängig gewesen und bedurften der Modernisierung. Die Druckminderschächte wurden vollständig von der alten Technik entkernt und gegen moderne, dem Stand der Technik entsprechende Anlagentechnik ausgetauscht. Die neuen Druckminderschächte sind redundant aufgestellt und bestehen neben den durchflussgesteuerten Druckminderventilen aus einer modernen Datenfernübertragung, Überflutungswächtern, einer elektrischen Durchflussüberwachung, einem Luftentfeuchter und Überdruckventilen zum Schutz vor zu hohen Drücken.

Durch die Erneuerung der Druckminderschächte ergeben sich für die Ortschaften Winkels, Probbach und Dillhausen größere Löschwassermengen und eine erhöhte Brandschutzsicherheit. Die neuen Druckminderventile sind in der Lage größere Wassermengen zu transportieren und reagieren bei einem Druckabfall hinter dem Ventil, indem sie den Durchflussquerschnitt weiter öffnen und den gewünschten Hinterdruck halten.

Ferner wurde die Begehbarkeit für das Betriebspersonal erleichtert, indem neue Schachtdeckel mit Gasdruckfeder und Edelstahlleitern mit Einstiegshilfe verbaut wurden. Da diese Deckel keine Luftzufuhr erlauben, ist jeder Druckminderschacht mit neuen Belüftungskaminen aus Edelstahl versehen worden, die den Austausch von Luft im Bauwerk ermöglichen. In den Schächten wurde zusätzlich die gesamte Elektrotechnik erneuert, inkl. neuer Schalt- und Wetterschutzschränke außerhalb der Bauwerke.

Insgesamt konnte durch diesen Eingriff die Wasserversorgung Mengerskirchen sehr gut optimiert werden und entspricht in den erneuerten Bereichen nun einem modernen Stand der Technik.

2. Erneuerung Druckerhöhungsanlage Feriendorf Am Seeweiher

Neben der Erneuerung der Druckminderschächte wurde auch die Wasserversorgung des Feriendorfes am Seeweiher in Waldernbach modernisiert. Die alte Wasserversorgung erfolgte über eine 80er Leitung bis in das ehemalige Waschgebäude auf dem Gelände des Campingplatzes. Da der Versorgungsdruck vom HB Waldernbach nicht ausreicht die höheren Bereiche des Feriendorfes zu versorgen, wird über eine Druckerhöhungsanlage der Vordruck für die Häuser erhöht. Die 80er Versorgungsleitung kann den erforderlichen Brandschutz von 48 m³/h im Feriendorf nicht abdecken, deshalb wurde in der Vergangenheit eine Löschleitung DN 125 PVC von der Fallleitung DN 200 GGG aus dem HB Waldernbach bis in das Feriendorf gelegt. Diese Löschleitung wurde als trockene Leitung betrieben und war im Brandfall über einen über Flur verlegten Schlauch zwischen zwei Hydranten zu verbinden. Ein Hydrant sitzt auf der Fallleitung DN 200 GGG vom HB Waldernbach, der andere Hydrant sitzt auf der Löschleitung.

Im Zuge der Umbauarbeiten am Campingplatz „Seeweiher“ wurde die Versorgungssituation des Feriendorfes ertüchtigt und das Versorgungssystem lokal geringfügig verändert. Gebaut wurde eine neue Druckerhöhungsanlage auf einer dem Marktflecken Mengerskirchen gehörenden Fläche oberhalb des Campingplatzes neben der Buswende. Damit entfiel die Druckerhöhung im Waschgebäude des Campingplatzes und konnte demontiert werden. Die vorhandene Löschleitung DN 125 PVC wurde als neue Fallleitung in ständigen Betrieb genommen, indem ein fester Anschluss an die Fallleitung DN 200 GGG hergestellt wurde. Die DEA ist an diese Leitung DN 125 PVC angeschlossen und die alte Leitung DN 80 zum Feriendorf wurde außer Betrieb genommen. Die neue DEA versorgt das Feriendorf, den Campingplatz und das einzelne Wohngebäude östlich vom Seeweiher.

Die Druckerhöhungsanlage besteht aus drei Pumpen, die im Wechselbetrieb und Prallelbetrieb laufen.

Diese Pumpenkonstellation ermöglicht die Förderung sowohl von geringen Mengen (Einzelbetrieb IN VB 4-60) als auch der Löschwassermenge im Feriendorf mit 48 m³/h (Parallelbetrieb aller drei Pumpen).

Durch diese Maßnahme wurde der Brandschutz im Feriendorf deutlich verbessert. Zum einen werden die vom DVGW-Regelwerk geforderten 48 m³/h bei 1,5 bar an mehreren Entnahmehydranten vor und im Feriendorf erreicht, zum anderen wird die Anschlussproblematik der im Brandfall herzustellenden Überbrückung zwischen den beiden Hydranten im Feldweg permanent gelöst. Dies spart im Brandfall wertvolle Zeit und macht den Löschvorgang deutlich einfacher. Zusätzlich wurde im Bereich der Buswende ein neuer Unterflurhydrant auf die 125er Fallleitung gebaut. Hier kann Löschwasser direkt aus dem HB Waldernbach bezogen werden, ohne die Hilfe von Fremdenergie (Pumpen).