Ende Dezember/Anfang Januar sucht die Wasseramsel nach einem geeigneten Brutplatz und beginnt Moos zu sammeln für ihr kugelförmiges Nest, das einen perfekten Kälteschutz bietet bei Minustemperaturen im Januar und Februar. In dieser frühen Jahreszeit beginnt bereits die Paarung und das Brutgeschäft an schnellfließenden Gewässern, die auch bei Tiefsttemperaturen nicht zufrieren. So findet die einzige schwimm- und tauchfähige Singvogelart das ganze Jahr über ihre Nahrung auf dem Grund von Geis- und Erzebach. Mit Bachflohkrebsen, Köcherfliegenlarven und anderen Gewässerkleinlebewesen können diese Vögel bereits in der zweiten Winterhälfte ihre Brut ernähren. Sie huschen gegen den Strom anfliegend ins Wasser, drehen blitzschnell kleine Steine um unter unter denen sich die begehrte Nahrung befindet. Bei ihrem gegenstromigen Unterwasserschnelllauf halten sie ihre Flügel in einer abgewinkelten Stellung, die dem Wiederauftrieb entgegenwirkt.
Anfang Januar 2025 hat die DRK-Bergwacht Bereitschaft Neuenstein im Rahmen ihrer Bachpatenschaft, die diesjährige Kontrolle und Reinigung der 15 Brutplätze der Wasseramsel an Geis und Erzebach, bei immer noch sehr hohem Wasserstand, durchgeführt. Im Vergleich jeweils ca 10 Bruten in den Vorjahren entlang der 12 Bachkilometer konnten für 2024 nur 6 Belegungen bestätigt werden. Ein Grund dafür ist nicht ersichtlich. Die Naturschützer hoffen auf ein höhere Belegungszahl im Jahr 2025.
Conny Tippelt beteiligt sich seit Jahren der ehrenamtlichen Naturschutzarbeit. Beim Erklimmen der steilen Uferböschung an der Brücke bei der vor Raboldshausen gelegenen Wiesenmühle nutzt sie ein straff gespanntes Bergseil als Aufstiegshilfe.
Der stellvertretende Bereitschaftsleiter der Bergwacht Ernst Hellwig sichert den Aufstieg mit dem Bergseil.
Stv. Naturschutzwart der Bergwacht Karl-Werner Brauer kontrolliert den Nistkasten unter der Geisbrücke in Raboldshausen.
Stellvertretender Naturschutzwart
Bergwacht Neuenstein
Karl-Werner Brauer
alle Fotos von c.Tippelt