Die glücklichen Gewinner des Vorlesewettbewerbs samt Schulleitung und den Vertretern der Fachschaft Deutsch
Blättern, statt über den Bildschirm wischen, hieß es am 05.12.2025 im Foyer der Johannes-Kepler-Schule. Wieder einmal jährte sich der traditionelle Vorlesewettbewerb, der die unerlässliche Fahne des Lesens hochhält und dem Sturm der digitalen Bilderwelt trotzt.
Lesen ist Denken und somit eine unerlässliche Kompetenz, die in der Gegenwart durch exzessive Nutzung neuer Medien ins Hintertreffen zu geraten droht. (Es soll ja bereits Schüler geben, die fünf Smilies in einer Kurznachricht versenden und denken, sie seien Shakespeare 2.0.)
Das Hineindämmern in eine Welt gehaltloser Logogramme und oberflächlicher Mitteilungen - Smilie hier, Herzchen dort - mag verlockend erscheinen, aber es ist ein Weg zurück in eine Zeit, in der nicht jeder des geschriebenen Wortes mächtig war und infolgedessen auch nicht mitsprechen konnte, wenn es ans Eingemachte ging. Wer seinen Geist schulen will, um zu wissen, wo es langgeht, der liest besser mal ein Buch, statt stumpf aufs Handy zu starren. Jede Schmälerung dieser Schlüsselfähigkeit bedingt einen beängstigenden Verlust kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe.
Also vorlesen!
Die Teilnehmer des diesjährigen schulinternen Wettbewerbs zeigten, dass das gekonnt intonierte Lesen noch immer Zuhörer begeistern kann und die Fantasie beflügelt.
In der ersten Runde wurden zunächst selbst ausgewählte und eingeübte Textpassagen vorgetragen. Dann folgte die Finalrunde, in der aus einem den Schülern nicht bekannten Buch - „Der Mann mit dem Raben“ - eine Passage vorgelesen werden musste. „Wir lümmelten zunächst auf der Kirchmauer herum …“, starteten die Schüler und steigerten sich von Satz zu Satz, während ihre Klassenkameradinnen und -kameraden neugierig lauschten.
Auch in dieser abschließenden Phase des Wettbewerbs ging es darum, betont zu lesen, die Stimme der beschriebenen Situation anzupassen, das Sprechtempo zu modulieren, kurz gesagt, die Geschichte zum Leben zu erwecken. Auf diese und weitere Kriterien achtete die Jury unter dem Vorsitz von Sylvia Höpping aufmerksam.
Unter Berücksichtigung aller Beiträge konnte sich am Ende Emilia Burkard (G6a) durchsetzen und wird somit an der nächsten Runde des Wettbewerbs in Fulda teilnehmen.