Viele Hände, schnelles Ende

Es war einmal…… vor 22 Jahren, als der Kindergarten in Silges ein eigenes Waldstück für Naturerlebnisse und Umweltbildung bekam. Federführend hierbei war Arnold Will, der damals schon als Rhönranger tätig gewesen ist. Zunächst war es nur ein Waldtag im Monat für die ältesten Kinder im Kindergarten. Doch vor zwölf Jahren wurde der Wald in das pädagogische Konzept des Kindergartens „Naturhüpfer“ aufgenommen und somit immer mehr Heimat für die Kinder. Hier können wir zweimal in der Woche im Hier und Jetzt sein- im Ursprung, als Teil des großen Ganzen. Auch Kinder auf dem Land haben diese Erfahrungen nicht mehr selbstverständlich. Sie sind heute schon sehr früh in Terminen gefangen oder viel in Interaktion mit Erwachsenen und toten Materien (vom Mensch erschaffen). Kinder brauchen einen Raum und Zeit, um die lebendige Welt um sich herum zu begreifen. Was passiert im Wechsel der Jahreszeiten, wie verändert sich die Natur? Von wo kommt der Wind? Empfinde ich dies als angenehm oder friere ich? Wie kann ich darauf reagieren? Was ist das für eine Schnecke? Warum hat sie kein Haus? Warum sind unsere Bäume krank? Wie kommt der Pilz in den Baum und warum? Und Kinder dürfen auch lernen, dass wir Erwachsene nicht immer Antworten auf ihre Fragen haben. Wir können aber gemeinsam forschen und Antworten finden……

Durch die letzten sehr anstrengenden trockenen Sommer haben die Bäume in unserem kleinen Waldparadies sehr gelitten und so kam es nach dem kurzen, aber heftigen Starkregen und Sturm vergangener Tage wieder zu massiven Schäden im und um unseren Wald. Da die alten von Pilzen befallenen Buchen einfach umstürzen können und die Gefahr nicht abzuschätzen ist, mussten am angrenzenden Waldstück Bäume entnommen werden. Hier kümmerte sich Arnold schnell um die Organisation und suchte den Kontakt zu den Waldbesitzern. Eine Kletterin war bei der Ausführung auch behilflich. Für die Kinder war es aufregend aus der Ferne zu zuschauen, aber auch zugleich war eine Hilflosigkeit zu spüren, da sie gerne die Bäume gerettet hätten.

Wir möchten uns bei allen an dieser Aktion Beteiligten sehr herzlich bedanken, dass ihr es so schnell möglich gemacht habt unseren Wald etwas „sicherer“ begehen bzw. weiterhin nutzen zu können.

Allen Menschen in jedem Alter kann der Wald mit seiner Kraft Heilung, Ruhe und innere Stärke schenken. Gerade im Wald können wir Entschleunigen -wenn wir es zulassen- und Antworten auf Fragen im Leben finden. Daher ist es heute wichtig, den Wald nicht nur mit den Kindergartenkindern (übrigens ohnehin ein einmaliges Konzept) zu nutzen, sondern auch mit anderen Gruppen. Dieses Waldstück ist eine Bereicherung für uns alle und wir hoffen und wünschen uns so sehr, dass wir den Wald noch lange erhalten und genießen können. Vielen lieben Dank, es ist uns wirklich eine Herzensangelegenheit!!!

Wir müssen lernen, erfahren und begreifen, dass es den Menschen nur gut geht, wenn es auch den Wäldern/ der Natur gut geht.